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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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sie. Ich war noch nie besonders gut darin gewesen, mich mit den Freunden einer Frau zu unterhalten. »Sind Sie durchgekommen? Werden sie sich mit mir treffen?«
    Molly nickte knapp. »Ich hatte ganz schön Schwierigkeiten, bis ich endlich jemand von den oberen Chargen an der Strippe hatte, aber nachdem ich ihnen klargemacht hatte, dass ich den neuen vogelfreien Drood liefern kann, konnten sie es kaum noch abwarten, dass ich Sie zu ihnen bringe. Wir können sofort aufbrechen, wenn Sie wollen. Der Anführer persönlich wartet darauf, Sie mit offenen Armen zu empfangen. Im Austausch gegen Ihre Insiderinformationen über die Drood-Familie und die Gelegenheit, Ihre Rüstung in ihren Laboratorien zu untersuchen, werden sie Ihnen alles anbieten, was Sie wollen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich schon so weit bin, mich ihrer Sache zu verschreiben«, sagte ich zurückhaltend.
    Molly prustete laut. »Ich würde sagen nein, in Ihrer Lage! Es handelt sich nur um ein informelles Treffen, bei dem Sie und der Anführer einander auf den Zahn fühlen und herausfinden können, ob eine Zusammenarbeit infrage kommt. Aber erweisen Sie sich selbst einen Gefallen, Drood: Verhandeln Sie hart! Holen Sie alles aus ihnen heraus, was sie haben ... Denn wenn Sie Ihre Geheimnisse erst einmal preisgegeben haben, können Sie sie nicht noch einmal verkaufen.«
    »In mir steckt mehr als bloß Geheimnisse«, sagte ich.
    »Gute Verhandlungsposition«, entgegnete Molly.
    »Falls Sie tatsächlich dem Anführer des Manifesten Schicksals einen Besuch abstatten, denke ich, dass ich mitkommen werde«, meldete sich plötzlich Mr. Stich zu Wort. »Obwohl ich in der Vergangenheit einige kleinere Dienste für sie verrichtet habe und dafür eine sehr großzügige Entschädigung erhalten habe, muss ich doch sagen, dass ich ein wenig irritiert darüber bin, dass sie nie versucht haben, mich anzuwerben. Ich möchte sie gern nach dem Grund dafür fragen.«
    »Wenn er mitkommt, komme ich auch mit!«, rief das Blumenmädchen und klatschte entzückt in ihre weichen kleinen Hände. »Ich komme nie irgendwohin!«
    Ich schickte mich an zu protestieren, aber Molly schnitt mir schnell das Wort ab. »Ach, lassen Sie sie doch, sonst sind sie nachher wieder beide am Schmollen! Außerdem ist das Verhandeln immer leichter, wenn man ernst zu nehmende Unterstützung hat.«
    Da war was dran. Ich schaute Buddler Browne fragend an, aber er schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, ich habe schon eine frühere Verpflichtung. Meine Familie und ich haben einen alten Bekannten zum Abendessen.«
    »Und mich würden Sie auch dann keinen Zentimeter näher an das Manifeste Schicksal heranbringen, wenn Sie einen Stuhl und eine Peitsche benutzen würden!«, erklärte U-Bahn-Ute sehr bestimmt. »Ich traue keiner dieser großen Organisationen. Für den Privatunternehmer gibt es darin nie einen Platz. Und überhaupt, ich habe Sachen über das Manifeste Schicksal gehört ... Ja, ja, ich weiß, Molly; du kannst es nicht haben, wenn man etwas gegen sie sagt. Aber ich hab schon einige Jahre mehr auf dem Buckel als du, und es gibt Leute, die mit mir reden und mit dir nicht. Ich werde das Gefühl nicht los, dass es dem Manifesten Schicksal noch um etwas ganz anderes geht, als nur die Droods zu stürzen.« Sie blickte mich mit kalten, durchdringenden Augen an. »Stellen Sie ihnen alle peinlichen Fragen, Drood! Bringen Sie sie dazu, Ihnen alles zu erzählen, bevor Sie ihnen Ihr Vertrauen schenken!«
    Sie kehrte uns den Rücken zu und stolzierte aus dem Wolfskopf. Buddler Browne schüttelte uns allen höflich die Hand und folgte ihr hinaus. Und Molly Metcalf, das Blumenmädchen, Mr. Stich und ich brachen auf, um dem Manifesten Schicksal einen Besuch abzustatten. Eine Hexe der wilden Wälder, ein Elementargeist aus Rosenblättern und Eulenkrallen, ein legendärer Serienkiller und ein sehr verwirrter Ex-Agent für die Guten.
    Es gibt Tage, da sollte man morgens nicht aufstehen.

*

    Wir verließen den Wolfskopf durch eine Hintertür, die ich nicht kannte, und landeten in einer schwach erleuchteten Seitengasse der Denmark Street, tief im dunklen Herzen Sohos. Es war jetzt später Abend und sämtliche Nachteulen ergossen sich auf die Straßen und rieben sich den Schlaf des Tages aus den Augen. Gürteten ihre müden Lenden, um Jagd auf die Schafe zu machen, wieder einmal. Niemand beachtete uns; ganz offensichtlich waren wir keine Schafe. Molly trat auf die Mitte der leeren Straße und schaute sich mit finsteren Blicken

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