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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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werden, damit mein Mythos weiterlebt ... mein Ruf erhalten bleibt. Eitel, eitel, alles ist eitel, aber meine Legende ist das Einzige, was mir geblieben ist, und ich werde nicht zulassen, dass sie von meinen zahlreichen zweitklassigen Nachahmern besudelt oder herabgewürdigt wird.«
    »Wie haben Sie Molly kennengelernt?«, erkundigte ich mich.
    »Sie hat sich große Mühe gegeben, mich umzubringen«, sagte Mr. Stich und lächelte liebevoll bei der Erinnerung daran. »In jener Zeit war sie Teil eines Hexensabbats und noch dabei, ihr Handwerk zu erlernen, als ich es für notwendig befand, eine ihrer Hexenfreundinnen zu töten. Nachdem Molly und ich bis zur Erschöpfung versucht hatten, uns gegenseitig umzubringen, fingen wir an zu reden und entdeckten, dass wir mehr miteinander gemein hatten, als wir gedacht hatten. Beide hassten wir gewisse Personen, und das aus gutem Grund. Personen mit Macht und Einfluss, an die jeder auf sich allein gestellt nicht heranzukommen hoffen durfte, jedoch gemeinsam ... Ah, das waren glückliche Tage, als ich sie die Methoden des Niedermetzelns lehrte!«
    »Aber hat sie Ihnen jemals verziehen, dass Sie ihre Freundin ermordet haben?«, hakte ich nach.
    »Nein; aber sie ist ein praktischer Geist. Sie weiß, dass man bisweilen ein Auge zudrücken muss, um voranzukommen. Mir gefällt die Vorstellung, dass wir inzwischen Freunde sind. Man kann nicht die Dinge tun, die wir getan haben, ohne einander ... näherzukommen. Und in ganz London ist sie vielleicht die einzige Frau, bei der ich nicht das Verlangen verspüre, sie zu töten. Ich erinnere mich noch an ihre Freundin, die uns zusammengebracht hat. Ihr Name war Dorothy. Ein zartes kleines Wesen, und sie kreischte so hübsch unter meiner Klinge ... Nicht, Edwin! Denken Sie nicht einmal daran, Ihre Rüstung hochzurufen! Sie können mich nicht töten. Niemand kann das. Das ist ein Teil dessen, was ich kaufte mit dem, was ich in Whitechapel tat, vor all den Jahren.«
    »Ich werde einen Weg finden!«, erwiderte ich. »Wenn ich muss.«
    Das Blumenmädchen griff schnell ein, indem sie eine sanfte Hand auf meinen Ärmel legte. »Jungs, Jungs ... Entspannt euch, Herzchen! Wir sind doch alle Freunde hier, und für Herrn Miesepeter sind wir ganz bestimmt nicht zu sprechen!« Sie rieb ihre Schulter an Mr. Stich wie eine anschmiegsame Katze, und er nickte ihr knapp zu, bevor er seine ganze Aufmerksamkeit seiner Perrierflasche widmete. Das Blumenmädchen zwinkerte mir mit ihren überlangen Wimpern zu und warf ihre üppigen dunklen Lippen schmollend auf. »Warum müssen Männer immer über solche schrecklichen Dinge reden? Im Leben gibt es viel, was gut ist, und viel, was schlecht ist, und nichts, was wir tun können, um das zu ändern. Warum entscheiden wir uns also nicht einfach dafür, all die wundervollen Dinge im Leben zu feiern? Wie mich zum Beispiel! Ich bin das reizende Blumenmädchen, erschaffen, damit Männer das Vergnügen haben können, mich anzubeten! Falls sie wissen, was gut für sie ist ... Ehrlich, meine Herzchen, wenn alle viel öfter Sex hätten, dann wäre die Welt ein viel glücklicherer Ort.« Sie strahlte mich an. »Möchten Sie mir die Bluse aufknöpfen und mit meinen Titten spielen, Edwin?«
    »Du weißt, dass du nicht trinken solltest, Blume«, meinte U-Bahn-Ute freundlich. »Es fährt dir immer direkt in die Blätter.« Sie betrachtete mich nachdenklich. »Ich muss sagen, Edwin, dass Sie ein interessanterer Typ sind als die meisten Exemplare, die Molly hierherschleppt. Für so eine intelligente Frau hat sie einen bemerkenswert schlechten Männergeschmack. Ich werde den Gedanken nicht los, dass da wahrscheinlich ein Zusammenhang besteht. Männer sollte man mit dem Herzen auswählen, nicht mit dem Kopf. Nicht dass ich mit einer von beiden Herangehensweisen viel Glück gehabt hätte. Männer! Wenn es eine Alternative gäbe, die nicht darauf hinausliefe, zu guter Letzt allein mit zu viel Katzen zu leben, würde ich mich morgen dazu verpflichten.«
    Darauf schien es keine offensichtliche Antwort zu geben, also wechselte ich das Thema. »Gehe ich recht in der Annahme, dass auch Sie schon für meine Familie gearbeitet haben?«
    »Ganz bestimmt nicht!« U-Bahn-Ute richtete sich stolz auf; schon der bloße Gedanke schien sie wütend zu machen. »Ich habe nämlich meine Prinzipien!«
    Vielleicht zum Glück wählte Molly diesen Moment, um zurückzukommen und uns wieder Gesellschaft zu leisten, und ich wandte mich mit einiger Erleichterung an

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