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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Leuten gesprochen, die hier unten arbeiten, und sie alle haben Dinge zu berichten, von denen die zivilisierte Welt nichts wissen will. Nicht alles, was heruntergespült wird, ist für immer fort. Es gibt Geschöpfe hier unten, die gelernt haben, unter Bedingungen wie diesen zu gedeihen, und sie sind immer hungrig. Seltsame Früchte, die an verfaulten Zweigen sprießen, Monster, die aus aufgegebenen Experimenten wachsen, und einige verderbte Gestalten, die vielleicht vor langer, langer Zeit einmal menschlich waren. Ich werde ein schwaches Feld erzeugen, um uns vor der ... Kontaminierung zu schützen, aber jede stärkere Magie könnte sie herbeirufen.«
    »Vielleicht sollten Sie dann auch auf das Hexenlicht verzichten«, sagte Mr. Stich. »Ich bin fast sicher, dass ich irgendwo ein Feuerzeug habe.«
    »Nein!«, entgegnete Molly rasch. »Keine Flammen oder irgendwas, was einen Funken erzeugen könnte! Methangas neigt dazu, sich in Taschen zu bilden, und durch diese widerwärtige Umgebung kann man es nicht wahrnehmen - bis es viel zu spät ist.«
    »In alten Zeiten«, erzählte Mr. Stich im Plauderton, »brachten die Arbeiter Kanarienvögel in Käfigen mit herunter. Und wenn die Kanarienvögel anfingen zu schwelen, wussten sie, dass sie in Schwierigkeiten steckten.«
    Es gab eine Pause, und dann meinte Molly: »Sie sind nicht wirklich eine Hilfe, wissen Sie das?«
    »Arme kleine Vöglein!«, sagte das Blumenmädchen.
    Molly beschwor ihr Schutzfeld herauf, das einen simplen Richtungszauber enthielt, welcher sich als leuchtender Pfeil manifestierte, der in der Luft vor uns schwebte. Wir setzten uns in Bewegung und gingen ihm nach, was zu einem Rutschen und Schlittern über die tückische Oberfläche des Laufgangs geriet. Unsere Schatten hüpften im Hexenlicht um uns herum, riesig und bedrohlich. Die Echos plötzlicher Geräusche hallten in den langen, dunklen Tunnels wider und klangen noch nach, als sie schon längst hätten verstummt sein müssen. Ich hielt ein wachsames Auge auf jeden schattenhaften Tunnel, an dem wir vorbeikamen, und manchmal glaubte ich, entstellte, verzerrte Gestalten zu sehen, die in der undeutlichen Düsterkeit davontorkelten, doch nichts wagte sich hinaus ins Hexenlicht, um sich uns in den Weg zu stellen.
    Der Gestank wurde nicht leichter zu ertragen.
    Überall waren Ratten, die hin und her huschten und trippelten und ab und zu innehielten, um uns mit ihren gelben Zähnen anzublecken. Viele waren um Vieles größer, als irgendeine Ratte von Rechts wegen sein durfte, und sie schienen sich nicht annähernd so sehr vor uns zu ängstigen, wie es mir recht gewesen wäre. Mit Ratten ist es bei mir so eine Sache. Die meisten beobachteten von ihren Löchern und Höhlen aus, wie wir vorbeigingen, und ihre dunklen, runden, glänzenden Augen funkelten boshaft. Molly vertrieb sich die Zeit damit, mit dem Finger auf die zu zeigen, die uns zu nahe kamen, woraufhin sie augenblicklich nass in alle Richtungen auf einmal explodierten. Jedes Mal, wenn das passierte, kreischte das Blumenmädchen laut, und irgendwann blieb sie stehen, um den größten Teil einer toten Ratte aufzuheben und an ihren Busen zu drücken.
    »Armes kleines Rattilein!«
    »Äh, wie eklig!«, kommentierte Molly.
    »Ich bestehe aus Blumen, Herzchen«, entgegnete das Blumenmädchen unbeirrt. »Und alle tote Geschöpfe sind Kompost für meine hübschen Blütenblätter.«
    Sie ließ den Rattenkadaver ins Vorderteil ihres Kleids gleiten, und augenblicklich verschwand er. »Daran sollten Sie denken, wenn sie Sie das nächste Mal auffordert, ihr die Bluse aufzuknöpfen!«, empfahl mir Mr. Stich heiter.
    Ich schaute entschlossen in eine andere Richtung. »Wenn sie anfängt, Eulengewölle auszuhusten, geht sie zurück!«
    Wir gingen weiter, hinein in die Dunkelheit. Tunnel führte zu Tunnel, ein verschlungenes Labyrinth tief unter den Straßen Londons. Andere waren vor uns hier gewesen und hatten ihre Spuren auf den Backsteinmauern hinterlassen. Manche waren hoffnungsvoll; manche waren verzweifelte Botschaften an geliebte Personen, die jemals wiederzusehen keine Hoffnung mehr bestand. Es gab Pfeile, die in verschiedene Richtungen zeigten, und hier und da war sogar eine primitive Karte in den Stein geritzt. Freimaurersymbole, sonderbare Ausdrücke in alten, vergessenen Sprachen ... Fast rechnete ich damit, Arne Saknussemms Initialen zu entdecken. Oder die Cave Carsons. Wir eilten weiter, folgten Mollys leuchtendem Pfeil. Ihr Schutzfeld dämmte den Dreck

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