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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Gesicht zu starren. »Ich unterhalte geheime Lager meiner Opfer in ganz London. In meinen verborgenen Verstecken, wo niemand sie je finden wird. Ich mag es, sie zu besuchen und ... mit ihnen zu spielen. Ich genieße das Ambiente, und den Geruch ... Als ob man nach Hause käme.«
    Ich schaute Molly an. Ihre Miene war gezwungen und angespannt, aber die beleuchtete Hand, die sie in die Höhe hielt, war noch ruhig. »Was haben Sie noch gleich gesagt?«, murmelte ich. »Über Monster, die nicht immer Monster sind?«
    »Ich habe es nicht gewusst!«, wiederholte sie. »Nicht einmal den Verdacht gehabt ...«
    »Sie wissen nichts über mich«, sagte Mr. Stich.
    Er stand am anderen Ende des Tischs, groß und stolz wie ein typischer viktorianischer Patriarch, das Kinn hochgereckt, in den Augen ein schreckliches Leuchten. »Sie wissen nichts darüber, was mich antreibt, die Dinge zu tun, die ich tue. Einst faszinierten mich Frauen, und dann erfüllten sie mich mit Abscheu. Sie versprechen alles und halten nichts, sie lügen und betrügen. Ich nahm stolze Rache an ihnen, tat ihnen weh, wie sie mir wehgetan hatten, und gewann dafür viel ... Doch nun ist die einzige Intimität, die ich je wieder erfahren kann, die mit meinen Opfern. Dieser Moment, wenn unsere Blicke sich begegnen, dieser kleine Seufzer, wenn die Klinge eindringt ... das ist alles, was ich jetzt noch habe. Als ich gerade am Anfang stand, als alle mich Jack nannten, konnte ich nicht wissen, dass die Unsterblichkeit, die ich mir kaufte, die einer unsterblichen Tötungsmaschine sein würde. Getrieben zu töten und töten und niemals Ruhe oder Frieden zu finden. Ich mache immer weiter, in einer Welt, die immer weniger Sinn für mich macht, und alles, was mir geblieben ist, ist so viel wie möglich Freude aus meinem nie enden wollenden Schaffen zu ziehen ...«
    »Sie können ihn nicht töten, Eddie«, sagte Molly ruhig. »Sie können nicht. Nicht einmal ihre Rüstung könnte das rückgängig machen, was er sich selbst angetan hat.«
    »Was ist mit Ihrer Hexerei?«, fragte ich.
    »Fragen Sie mich das nicht! Er ist mein Freund gewesen. Er hat ... gute Dinge getan, weil ich ihn darum gebeten habe.«
    »Genug, um das hier gutzumachen? Und all die anderen geheimen Lager, von denen wir nichts wissen?«
    »Fragen Sie mich das nicht! Nicht hier!«
    Das Blumenmädchen schwebte anmutig im Raum herum, beugte sich über verdorrte Schultern, um in verfallene Gesichter zu schauen, und summte unterdessen ein fröhliches Lied vor sich hin. »Sie sollten sich das nicht so zu Herzen nehmen, Schätzchen. Alle lebenden Dinge haben ihre Wurzeln in toten Dingen. Das ist der Lauf der Welt.« Sie schob die Hand unter ihr Kleid und runzelte einen Moment lang bezaubernd die Stirn. Als sie die Hand wieder herauszog, lag ein Haufen Samen darin. Sie ging an beiden Seiten des langen Tischs auf und ab und ließ ein paar Samen in die offenen Münder und leeren Augenhöhlen jedes Leichnams fallen. »Lasst neues Leben sprießen!«, sagte sie. »Das ist der Lauf der Natur.«
    Mr. Stich schaute sie an, und das Blumenmädchen begegnete seinem Blick mit einem glücklichen Lächeln, in dem keinerlei Angst lag. Und der Mann, der einst von einer ganzen entsetzten Stadt Jack genannt worden war, nickte langsam.
    »Vielleicht werde ich wiederkommen, irgendwann in der Zukunft«, sagte er. »Um zu sehen, welches seltsame Leben hier erblüht ist.«
    Ich tötete ihn nicht. Als Agent an der Front lernt man, dass man sich manchmal mit kleinen Siegen zufriedengeben muss.

*

    Mr. Stich verschloss seine private Stätte, und wir gingen weiter durch die Abwasserkanäle, bis wir schließlich endlich das verborgene Reich der Gruppe des Manifesten Schicksals erreichten, ihr unterirdisches Königreich. Ich hatte einen weiten Weg zurückgelegt auf der Suche nach einem glaubwürdigen Widerstand gegen die jüngst aufgedeckte Tyrannei meiner Familie, und sie wären gut beraten, mich nicht zu enttäuschen. Ich brauchte jemand, auf den ich mich in dieser sich auf hinterhältige Weise verändernden Welt verlassen konnte, und diese Rolle sollten sie übernehmen. Sie sollten eine Waffe sein, die ich der Familie, die mich verraten hatte, entgegenschleudern konnte. Die Zugangsstelle war ein gewaltiges, kreisrundes Portal aus massivem Stahl, das bündig mit der alten Backsteinmauer abschloss. Vor dem Portal standen vier sehr große und muskulöse Männer, die öde, gänzlich schwarze Uniformen mit dezenten silbernen Paspeln trugen und mit

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