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Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman

Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman

Titel: Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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erweichte die harten Gesichtszüge des anderen. »Stimmt. Nun ja, du weißt, was ich meine.«
    Und dann, ohne jede Vorwarnung, sprang Drusus nach vorn. Die Spitze seines Schwertes zielte genau auf Lachlans Herz, der Angriff war rasch und sicher geführt – doch nur, um von dem
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abgewehrt zu werden. »Oho, bravo«, sagte Drusus unbeeindruckt. »Es käme mir auch gar nicht entgegen, wenn der Kampf zu einseitig wäre.«
    Lachlan war im Begriff gewesen, seinem Gegenüber einen Blendzauber entgegenzuschleudern, doch nun führte der Seelenwächter einen heftigen Abwärtshieb gegen den Hals des Dämons. Drusus parierte den Schlag. Zugleich verlieh er dem Kampf seine eigene magische Note. Ein wirbelnder roter Gifthauch erhob sich aus dem feuchten Straßenpflaster und umkreiste die beiden Duellanten. In wildem Tanz schraubte sich der purpurne Tornado höher und höher, bis er alle Sterne am Nachthimmel verdeckte. Dann begannen weiß glühende Feuerbälle auf Lachlan herabzuregnen. Sein Schildzauber musste einiges einstecken. In beunruhigend kurzer Zeit fraßen sich die höllischen Flammen durch den Schild, bis er dünn wie Reispapier war. Doch Lachlan hatte wenig Zeit, ihn zu flicken. Er focht gegen einen ausgezeichneten Schwertkämpfer.
    Wäre er noch derselbe Krieger gewesen, der vor all diesen Jahren unter Drusus’ Einfluss gestanden hatte, so wäre er rasch und brutal bezwungen worden. Der Dämon hielt sich nicht zurück und drosch mit kraftvollen Hieben auf Lachlan ein. Hieben, die man bei Übungskämpfen tunlichst vermied, aus Angst, die Klingen könnten irreparablen Schaden nehmen. Zum Glück kannte Lachlan inzwischen mehr als wildes Hauen und Stechen. Mit Hilfe italienischer und spanischer Waffenmeister, von denen er nach seinem Tod hundert Jahre lang gelernt hatte, war es ihm gelungen, seine Kampfkunst zu vervollkommnen. Die kraftvollen Schläge zeugten nun von einer effizienten, zielgerichteten Technik. Zweimal durchbrach Lachlan die Abwehr des Dämons, schlitzte dessen Lederjacke auf und stach tief hinab ins Fleisch. Das neue Schwert des Seelenwächters erglühte in grünlichem Schimmer, als es Dämonenblut kostete. Doch der Sieg blieb ihm versagt. Das Schwert allein reichte in diesem Kampf nicht aus. Nicht nur, dass die Wunden seines Widersachers mit unglaublicher Geschwindigkeit heilten – bloß wenige Augenblicke, nachdem Lachlan den zweiten erfolgreichen Schlag platziert hatte, brach der bröckelnde Schildzauber gänzlich zusammen und ließ den Seelenwächter bar jeden Schutzes zurück. Rasch beschwor er einen neuen herauf, doch der wurde hinweggefegt, noch bevor er sich ganz materialisiert hatte – mit nicht viel mehr Anstrengung, als ein Pferd aufbringen musste, um eine Fliege zu verscheuchen.
    Der wirbelnde rote Dampf löste sich mittlerweile auf und wurde von der nächtlichen Brise in nebligen Streifen davongetragen. Drusus hielt inne. Neugierig starrte er auf Lachlans sich schwer hebende Brust und die Schweißperlen auf seiner Stirn. »Ihr Seelenwächter seid nicht viel besser als Menschen«, bemerkte er. Er klang enttäuscht. »Das ist nicht ganz das Duell, auf das ich gehofft hatte.«
    Lachlan antwortete, indem er einen Bändigungszauber beschwor, der dem Dämon mit dicken weißen Seilen die Arme an den Körper fesselte.
    Drusus sprengte die Bande, indem er nur einmal tief einatmete. »Äußerst dürftig. Im
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steht ein viel wirkungsvollerer Zauber. Wo ist das Linnen?«
    Als die zerrissenen Fesseln von Drusus abfielen, sprang sein Hemd noch weiter auf, und Lachlan erhaschte einen Blick auf ein schwaches goldenes Glühen um Drusus’ Hals. Das Reliquiar. Der bittere Geschmack eigenen Versagens stieg in Lachlans Kehle auf und verursachte ihm Brechreiz. Drusus konnte ihn zermalmen, hier und jetzt. Natürlich nicht ohne Gegenwehr, aber langsam und unerbittlich, dank der unerschöpflichen Macht, die Satan diesem Abschaum zufließen ließ. Doch wenn Lachlan jetzt fiel, wären die Seelen seiner Lieben für immer der Hölle geweiht, ohne jegliche Hoffnung auf Erlösung.
    Nein! Er konnte sie nicht im Stich lassen. Nicht ein zweites Mal. Lachlan raffte alle Kräften zusammen, die ihm zu Gebote standen, und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Fahr zur Hölle!«
    Sein Gegner lächelte kalt. »Sei nicht dumm, MacGregor. Nimm das Schwert herunter oder ich sehe mich gezwungen, aus dir herauszupressen, wo sich das Linnen befindet. Qualvoll. Silbe für Silbe.«
    »Dann mal los.

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