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Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Titel: Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
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erdenklicher Schnickschnack stapelte: von der Schneekugel mit dem Colosseum , bis zur Tasse mit dem Konterfei des Papstes. Das Trottoir war so uneben wie die Straße. Wir bogen nach links um die Ecke, in die Straße zu meinem Hotel ein. Es reihten sich drei Restaurants aneinander. Sie waren alle gut gefüllt. Nach ein paar Metern erreichten wir mein Hotel.
    Man begrüßte uns freundlich und ich wurde zu meinem Zimmer gebracht. Ich warf mich erleichtert auf das Bett.
    „Endlich“, seufzte ich.
    Keira lachte und setzte sich zu mir. „Du klingst, als hättest du einen harten Flug gehabt.“
    „Nein, nein, ich bin nur müde“, log ich.
    Das Hotelzimmer war nicht sonderlich groß. Vom Bett aus gesehen stand in der rechten Ecke ein Schrank, links daneben ein Tisch mit Fernseher und darüber an der Wand hing ein riesiger Spiegel. Es war ein gemütliches, kleines Zimmer. Ich fühlte mich sofort wohl darin.
    „Also, Keira, erzähl … wer ist Fabio und was läuft da zwischen euch?“, fragte ich.
    Mit großen Augen sah sie mich an. „Wie kommst du darauf, dass ich was mit Fabio hätte?“
    „Du hast ständig von ihm geredet. Also sei ehrlich: Wenn du was mit ihm hast, musst du mit Miguel Schluss machen oder besser mit Fabio, denn Miguel ist über beide Ohren in dich verliebt … Seit du weg bist, hat er kein anderes Thema mehr, außer dir — Keira da, Keira dort, ich vermisse sie so“, sagte ich, während ich meine Klamotten in den Schrank räumte.
    „Ich habe nichts mit ihm. Ich mag ihn, er ist nett und ein Wahnsinnstänzer, aber ich liebe Miguel … Fabio wollte zwar mehr, aber es gab nur einen Kuss, den ich nicht erwiderte. Zum Teil ist es auch meine Schuld, wahrscheinlich habe ich ihm Hoffnungen gemacht … aber wir sind nur Freunde.“
    Ich lächelte sie an. „Du musst dich vor mir nicht rechtfertigen. Ich wollte dir nur klar machen, dass du irgendwann nach Hause kommen wirst … “
    „Ich weiß … ich vermisse Miguel und freue mich darauf, ihn wiederzusehen. Und wie es aussieht, vermisst du Dante jetzt schon“, stellte sie mit einem breiten Lächeln fest.
    „Wie kommst du darauf?“
    „Na, dein Blick sagt doch alles“, antwortete sie lachend und warf sich zurück aufs Bett. „Soll ich heute bei dir schlafen? Dann können wir tratschen und du erzählst mir das Neueste von der Schule, New York und natürlich von deinem Dante.“
    „Ja klar, das wäre schön.“
    Ich freute mich darüber, nur, dass ich nicht ganz ehrlich zu ihr sein konnte, nie wieder, machte mich traurig. Schließlich war sie meine beste Freundin, aber es ging nicht.
     
    Nachdem ich geduscht war und mich wieder wohlfühlte, setzten wir uns aufs Bett.
    Keiras Haare waren gewachsen, aber ihre Locken waren immer noch dieselben glänzenden Strähnen, um die ich sie so beneidete. Ihre Art zu reden war immer noch die gleiche. Und die Macke, ihre Worte mit überschwänglichem Gefuchtel zu unterstreichen, war auch immer noch da. Sie war immer noch der Mensch, den ich kannte, aber war ich immer noch der Mensch, den sie kannte? Würde ihr der Unterschied auffallen, wenn sie wieder Zeit mit mir verbrachte? Ich wusste es nicht und ich musste lernen, gut zu schauspielern, damit meine Lügen nicht aufflogen, obwohl ich eigentlich eine miserable Lügnerin war.
    „Ich habe mich so auf die Ferien gefreut“, sagte sie strahlend.
    „Ich mich auch. Das habe ich jetzt dringend gebraucht. Mein Dad nervt mich schon seit Monaten mit dem College.“
    „Hast du dich entschieden?“
    „Noch nicht so richtig, ich habe ja noch Zeit.“
    „Ein Jahr ist nicht gerade viel Zeit, Sara. Ich weiß, was ich will und ich muss deinem Vater zustimmen: du musst entscheiden, was du willst.“
    Ich seufzte.
    „Das ist so typisch du“, sagte sie und schubste mich.
    „Hey, was meinst du damit?“
    „Bloß keine Entscheidungen treffen. Bloß nicht aus deiner kleinen, heilen Welt ausbrechen.“
    Ich lächelte. Wenn sie nur wüsste, wie meine kleine, heile Welt sich verändert hatte, würde sie staunen, wie gut ich damit umging. Ich war nicht gerade bekannt dafür zu jubeln, wenn Veränderungen anstanden.
    „Oh, da fällt mir ein … ich habe ein Geschenk von Miguel für dich“, sagte ich und stand auf, um es aus meinem Koffer zu holen. Das war ein willkommener Themenwechsel.
    „Was ist es?“, fragte sie aufgeregt.
    „Ich weiß es nicht“, antwortete ich, setzte mich wieder neben sie und gab ihr das kleine, in blaues Geschenkpapier eingewickelte Päckchen und die

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