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Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Titel: Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
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nicht zusammen sein. Es widersprach jeder Logik, doch keiner von uns konnte dem anderen fernbleiben — wir zogen uns an wie Magnete. Ja, irgendwann würde mein Leben enden. Doch ich würde mit dem Wissen gehen, gelebt zu haben und nichts zu bereuen, nicht einen Schritt, nicht einen Augenblick davon.
    Dante sprach nicht gerne über Atlantis, und immer, wenn ich mehr erfahren wollte, lenkte er ab. Irgendwann gab ich es auf, ihn darüber ausfragen zu wollen … genau wie seine Familie, als hätten sie sich alle gegen mich verschworen.
     
    Kurz vor Mitternacht, New Yorker Zeit, gingen wir in den Ladeanflug auf den Flughafen Rom-Fiumicino . Hier war es sechs Uhr abends.
    Ich hatte die meiste Zeit des Fluges verschlafen. Als ich im Fenster sah, wie das Flugzeug immer tiefer sank, fing mein Herz wieder an zu rasen, die Brust verengte sich, die Hände schwitzten. Ich wollte nur noch landen und aussteigen, meine Füße auf festen Boden setzen.
    Mit geschlossenen Augen atmete ich langsam ein und wieder aus. Immer wieder. Ein Seufzer der Erleichterung entwich mir, als die Reifen aufsetzten. Die Bremsen quietschten, dann rollte das Flugzeug langsam, bis es ganz zum Stillstand kam.
    Ohne Probleme durchlief ich die Kontrollen und nahm meinen Koffer, der wirklich eine Tonne zu wiegen schien. Zu meinem Glück sah Dante nicht, wie ich dieses riesige Ding von der Gepäckannahme hievte.
    Kaum im Terminal angekommen, sah ich Keira. Sie war ja auch kaum zu übersehen in ihrem grünen Kleid und mit dem orangen Schal. Sie winkte aufgeregt, als sie mich entdeckte, und rannte kreischend auf mich zu. Ich konnte nicht anders, als auch zu schreien, wie ein begeistertes Kind. Wir fielen uns in die Arme.
    „Ich bin so froh, dich zu sehen“, sagte sie ganz aufgekratzt. „Gott, ich hab dich vielleicht vermisst.“
    „Und ich dich erst“, gab ich breit lächelnd zurück.
    „Wie war der Flug? Gab`s Probleme?“
    „Nein, alles bestens“, wiegelte ich ab, da ich meine Panik nicht zugeben wollte. Mir graute es schon vor dem Rückflug, aber daran mochte ich jetzt noch nicht denken.
    „Ich glaub' es immer noch nicht, dass du da bist. Das werden die besten Ferien aller Zeiten.“
    „Darauf kannst du einen lassen.“
     
    Wir fuhren mit dem Zug in die Stadt. Die Fahrt dauerte beinahe eine Stunde. Keira erzählte mir alles, was es zu berichten gab — von ihren Auftritten, bis zu den Partys. Ich war ein wenig müde, deswegen ließ ich sie reden und versuchte so gut es ging, zuzuhören.
    „Rom wird dir gefallen. Wir könnten heute Abend in einen Club oder in eine Bar, das wäre doch super, oder?“, fragte sie.
    Mir war das viel zu viel für den ersten Tag, ich war fix und fertig. „Langsam, Keira, ich würde zuerst gern duschen und vielleicht etwas essen. Können wir nicht an einem anderen Abend ausgehen?“
    „Oh ja, tut mir leid, hab gar nicht daran gedacht … Na klar, wir machen uns einen gemütlichen Abend zu zweit“, sagte sie, während der Zug langsam in den Bahnhof einfuhr.
     
    Der Bahnhof war riesig, aber Keira hatte keine Probleme, uns an den richtigen Ort zu bringen. Überall waren Cafés, Geschäfte und jede Menge Leute. Aber das war ich gewöhnt. Trotzdem war doch alles anders. Wir liefen an einem großen, zweistöckigen Buchladen vorbei, dessen Wände ganz aus Glas waren. Man konnte nicht anders, als hineinzusehen.
    Mein Hotel lag gleich in der Nähe des Hauptbahnhofes, quasi auf der anderen Straßenseite.
    „Wir müssen nach links über die Straße“, sagte Keira.
    Ich folgte ihr wortlos. Als ich sah, dass die Straße aus Pflastersteinen bestand, bezweifelte ich es auf die andere Seite zu schaffen, ohne überfahren zu werden. Italiener rasten offensichtlich gerne und nahmen dabei so wenig Rücksicht wie eine rasende Bullenherde. Als kein Auto mehr in Sicht war, eilten wir über die Straße. Mein Koffer klapperte, wackelte und drohte mit den Rädern stecken zu bleiben. Ich zog ein-oder zweimal kräftig daran.
    Keira wartete schon lachend neben einem Kiosk. „Du weißt, dass du nur drei Wochen hier bist? Der Koffer sieht aus, als hättest du jemanden eingepackt“, sagte sie, als ich bei ihr ankam. „Ist da etwa Dante drin?“, fragte sie neckisch, beugte sich runter und hielt ihr Ohr an meinen schwarzen Koffer. „Halloooo, Dante, bist du etwa da drin? Geht`s dir gut?“
    „Ha ha, das ist ja so witzig.“
    Sie lachte und ging weiter. Gleich nach dem Kiosk kam ein kleiner Souvenirladen, in dessen Auslagen sich aller nur

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