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Waechter des Labyrinths

Waechter des Labyrinths

Titel: Waechter des Labyrinths Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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dass das Vlies echt war, wesentlich größer zu sein.
    In fließendem Griechisch stellte Knox seine beiden Begleiterinnen und dann sich selbst vor, ehe er zu einer scharfen Kritik an jedem Verdacht ausholte, dass Augustin Pascal irgendetwas mit Petitiers Tod zu tun hatte, nicht zuletzt, weil er selbst den ganzen Nachmittag mit ihm zusammen gewesen war. Dann schaute er direkt in die Kamera und fügte hinzu: «Ich liebe Griechenland. Ich liebe das griechische Volk. Ich bin gerne hier in Athen. Und deshalb möchte ich glauben, dass das, was meinem Freund widerfahren ist, nur die Tat eines einzelnen Polizisten war.» Er deutete mit einer Kopfbewegung auf das Krankenhaus. «Doch auf der Intensivstation habe ich gerade etwas sehr Beunruhigendes gehört. Ich habe gehört, dass die Polizei meinen Freund aus dem Krankenhaus holen will, um ihn in Haft zu nehmen, obwohl er dort nicht angemessen versorgt werden kann. Deshalb frage ich diese Polizisten, wenn sie zuschauen: Was wollen Sie damit bewirken? Geht es Ihnen im Grunde darum, dass er stirbt?»
    Einer der umstehenden Journalisten schnaubte angesichts dieser direkten Anklage empört. Knox sah sich einem noch heftigeren Blitzlichtgewitter ausgesetzt, und ein Schwall von Fragen auf Englisch und Griechisch prasselte auf ihn ein. Die Anwältin warf ihm einen bösen Blick zu und versuchte dann, seine Anklage herunterzuspielen und jedem zu versichern, dass Augustin die beste medizinische Versorgung erhielt, die es in Athen gab, und diese auch weiter erhalten würde. Schließlich dankte sie der Presse für ihr Kommen und versprach, sie am nächsten Morgen auf den neuesten Stand zu bringen.
    Die Kamera richtete sich wieder auf den Reporter, der ins Studio zurückgab. Von dort wurde sofort zu einem anderen Reporter geschaltet, bei dem ein Kriminalhauptkommissar der Polizei stand, der als Angelos Migiakis vorgestellt wurde. «Das ist eine ungeheuerliche Verleumdung», stieß er wütend hervor, als er mit Knox’ Aussage konfrontiert wurde. «Unser erstes Anliegen heute Nachmittag galt der medizinischen Versorgung von Mr.   Pascal. Wir haben ihn selbst ins Krankenhaus gebracht. Wir würden nie etwas tun, das sein Leben in Gefahr bringen könnte.»
    «Aber Sie müssen zugeben, dass es einer Ihrer Beamten war, der …»
    «Ich gebe gar nichts zu. Wir führen eine gründliche Ermittlung durch, und wenn sie beendet ist, werden Sie erfahren, was geschehen ist. Aber ich möchte zwei Dinge klarstellen: Pascal war heute nicht das einzige Opfer. Professor Petitier ist brutal ermordet worden. Das dürfen wir nicht vergessen. Wir sind es ihm schuldig, seinen Mörder zu finden. Und auf den Bändern der Überwachungskamera im Hotel ist eindeutig zu sehen, dass niemand Augustin Pascals Zimmer betrat oder verließ, außer Pascal selbst und dieser Knox. Wen sollen wir also sonst überprüfen, hä?»
    «Beschuldigen Sie Daniel Knox, etwas mit dem Mord an Petitier zu tun zu haben?»
    «Und lassen Sie mich noch etwas sagen», fuhr Migiakis unbeirrt fort. «Aus der Reisetasche Petitiers wurden einige Dinge entwendet. Das wissen wir mit Sicherheit. Und wir wissen, dass Pascal eine Tasche bei sich hatte, als er zum Flughafen aufgebrochen ist. Was war in dieser Tasche? Niemand will es uns sagen. Was ist mit der Tasche geschehen? Niemand weiß es. Sie ist auf dem Flughafen mysteriöserweise verschwunden. Ich frage Sie also erneut, wen wir sonst überprüfen sollen, wenn nicht diese beiden?»
    Der Reporter gab ins Studio zurück, die Sprecherin ging zur nächsten Nachricht über. Michail stellte den Ton aus, wandte sich dann an Edouard und zeigte auf den Fernseher. «Das Vlies», sagte er.
    «Entschuldigen Sie?»
    «Das ist es, was in der Tasche war. Mein Goldenes Vlies. Deswegen haben diese beiden verfluchten Archäologen Petitier umgebracht. Um es zu stehlen.»
    «Das könnte eine Möglichkeit sein.»
    «Das könnte nicht nur eine Möglichkeit sein», entgegnete Michail. «Das ist genau das, was passiert ist. Haben Sie nicht zugehört? Sie haben es zum Flughafen gebracht und dort versteckt.»
    «Das können Sie nicht wissen», meinte Edouard. «Nicht mit Sicherheit.»
    «Sie irren sich. Ich kann es wissen.» Er fasste sich an die Brust. «Ich spüre es hier drinnen. Und ich täusche mich nie, wenn ich hier etwas spüre.»
    «Ja, aber was ist, wenn …»
    «Stellen Sie meinen Instinkt in Frage?»
    Edouard senkte den Blick. «Nein, nein. Natürlich nicht.»
    Michail wandte sich an Boris. «Ich will mit

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