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Waechter des Labyrinths

Waechter des Labyrinths

Titel: Waechter des Labyrinths Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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Schädel. Er stürzt zu Boden, schafft es später jedoch, nach drinnen zu kriechen, um ans Telefon zu kommen. Du aber glaubst, er ist tot, und verschwindest mit deiner Beute zurück in dein Zimmer.»
    «Ein höllisches Risiko.»
    «Aber plausibel, oder?»
    «Jedenfalls plausibler, als dass Augustin es getan hat», räumte Gaille ein. «Also einer der anderen Gäste, oder? Vielleicht einer von Augustins Nachbarn.»
    «Möglich.»
    «Und was ist mit diesen Typen aus dem Fahrstuhl?»
    «Vielleicht sind das ja seine Nachbarn.»
    Sie schüttelte sich. «Meinst du, wir sollten etwas sagen?»
    Er dachte einen Moment nach und stellte sich vor, wie er seine Theorie diesem feindlich gesinnten Kriminalhauptkommissar zu erklären versuchte und welchen Hohn er dafür ernten würde. «Heute nicht mehr», meinte er dann. «Es ist zu spät. Morgen werde ich es Charissa erzählen. Mal sehen, was sie dazu sagt.» Er war so durcheinander, dass er noch einmal nachschaute, ob die Tür und die Balkontür auch wirklich verschlossen waren. Dann zog er sich bis auf die Boxershorts aus, legte sich aufs Bett, holte die Kopie von Augustins Vortrag hervor und begann zu lesen.

II
    Edouards Hoffnung, dass Michail Knox wenigstens diese Nacht in Ruhe lassen würde, zerschlug sich schnell. Sie gingen in die Hotelbar, setzten sich an einen Ecktisch, bestellten eine Runde Schnaps. Dann besprachen sie, wie man Knox dazu bringen könnte, die Tür zu öffnen, obwohl er inzwischen bestimmt alarmiert war. «Wir können uns doch einfach mit Ihrer Flinte Zutritt verschaffen», meinte Zaal grinsend.
    Edouard sah ihn entsetzt an. «Nicht so laut», bat er.
    «Wieso? Glaubst du wirklich, hier spricht jemand Georgisch?»
    «Das kann man nie wissen.»
    «Warum legen wir kein Feuer?», witzelte Boris. «Dann kommen sie schon runter.»
    «Die Idee ist gar nicht mal so schlecht», meinte Michail nachdenklich.
    «Sind Sie verrückt?», zischte Edouard. «Hier wohnen bestimmt hundert Leute.»
    «Wir brauchen ja nicht wirklich Feuer zu legen», sagte Michail übertrieben geduldig. «Wir müssen nur den Alarm auslösen. Alle Gäste werden runterkommen und sich draußen versammeln, einschließlich unserer beiden Freunde. Und wenn sie auftauchen, schnappen wir sie uns einfach.»
    «Das wird nicht leicht sein», gab Boris zu bedenken. «Da sind dann eine Menge Leute in der Nähe.»
    «Gehen wir doch einfach hoch auf ihre Etage», schlug Zaal vor. «Wir lösen den Alarm aus und warten darauf, dass sie die Tür aufmachen.»
    «Und wenn wir gesehen werden?», fragte Edouard.
    «Und wenn wir gesehen werden», äffte Zaal ihn nach und erntete Gelächter.
    «Ich meinte nur …»
    «Wir machen das», sagte Michail und kippte seinen Drink runter. «Es sei denn, Sie haben eine bessere Idee.»
    Edouard ließ den Kopf hängen. «Nein.»
    «Dann halten Sie den Mund.» Als Michail aufstand, erhoben sich auch die anderen. Nur Edouard blieb sitzen. «Sie auch», sagte Michail.
    «Ich bin wirklich nicht geeignet für …»
    «Ich sagte, Sie auch.»
    Widerwillig erhob sich Edouard und folgte ihnen zum Fahrstuhl. Er konnte sich nicht vorstellen, warum Michail ihn dabeihaben wollte, außer dass es ihm Spaß machte, andere Menschen zu Dingen zu zwingen, die sie hassten. Aber das war für ihn wohl Grund genug. Das Gitter schloss sich hinter ihm wie eine Gefängnistür. Der Lift zitterte und fuhr dann nach oben. Der Gedanke, dass Knox und Bonnard etwas mit Petitiers Tod zu tun hatten, war so offenkundig lächerlich. Nur nicht für Michail. Denn der ging anscheinend davon aus, dass jeder von Natur aus genauso bösartig und habgierig war wir er selbst. Sie erreichten die sechste Etage. Das Gitter öffnete sich. Mit einem flauen Gefühl zwang sich Edouard, den anderen zu folgen. Erst im letzten Moment fiel ihm das geänderte Programm der Konferenz auf, das am Spiegel hing. Da ihm die Zeit für einen klaren Gedanken fehlte, riss er es einfach ab und hielt es Michail vor die Nase. «Schauen Sie!», sagte er. «Knox soll morgen einen Vortrag halten.»
    «Na und?»
    «Er wird der Dritte sein, der etwas mit dieser verfluchten Konferenz zu tun hat und dem etwas zustößt. Mit der Frau sind es vier. Die Polizei wird durchdrehen.» Er zeigte aufgeregt auf die Überwachungskameras. «Und schauen Sie sich die ganzen Kameras an, um Gottes willen. Wir werden im null Komma nichts gefasst. Außerdem wird Knox das Vlies nicht hier haben, oder? Erinnern Sie sich, was der Polizist gesagt hat? Er und Pascal haben

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