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Waechter des Labyrinths

Waechter des Labyrinths

Titel: Waechter des Labyrinths Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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hatte.
Verhaftung im Fall der vermissten Schülerin
In Zusammenhang mit dem Verschwinden der Schülerin Connie Ford aus Fort Lauderdale ist ein 29-jähriger Mann verhaftet worden. Das 13-jährige Mädchen, von dem seit über sechs Wochen jede Spur fehlt, wurde das letzte Mal gesehen, als es in Oakland Park auf einen Bus wartete.
Der Verhaftete, Michael Nergadse, stammt aus der Republik Georgien. Er ist seit gut zwei Jahren als Student an der Florida State University eingeschrieben, Kommilitonen behaupten jedoch, ihn seit Wochen nicht mehr gesehen zu haben. Nergadse wird außerdem mit einem davon unabhängigen Vorfall in Verbindung gebracht, der sich etwas früher am selben Tag ereignete. Dabei soll er versucht haben, eine andere Schülerin in sein Auto zu locken, dann aber davongefahren sein, als ein vorbeikommender DHL-Kurier die Notlage des Mädchens bemerkte und anhielt, um ihr Hilfe anzubieten.
Vermisste Schülerin: Verdächtiger freigelassen
Michael Nergadse, der letzten Monat in Verbindung mit dem Verschwinden der 13-jährigen Connie Ford aus Fort Lauderdale verhaftet wurde, ist ohne Anklage aus dem Broward County Jail entlassen worden. Laut Angaben von frustrierten Behördenvertretern gibt es keine hinreichenden Beweise, um eine Verurteilung zu erwirken – eine Situation, an der sich nichts ändert, solange die vermisste Connie Ford nicht gefunden wird.
Nergadses Anwalt hat angekündigt, gegen jeden Versuch, seinem Mandanten die Aufenthaltsgenehmigung zu entziehen oder ihn auszuweisen, mit allen Mittel vorzugehen. Er bestätigte aber, dass sein Mandant die Absicht hat, das Land freiwillig zu verlassen. «Ich habe selbst eine vierzehnjährige Tochter», sagte ein Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft auf die Frage, welche Meinung er von Nergadse habe. «Ich werde sie nicht aus den Augen lassen, ehe diese Bestie nicht außer Landes ist.»
Selbstmord einer Psychologin
Am Sonntag wurde die Kriminalpsychologin Dr.   Suzanne Mansfield erhängt in ihrer Wohnung in Fort Lauderdale aufgefunden. Sie war einunddreißig Jahre alt. Laut Polizeiquellen gab es keine Hinweise auf Fremdeinwirkung, eine Ermittlung in Zusammenhang mit ihrem Tod wird nicht eingeleitet.
Offenbar litt Mansfield seit der gescheiterten Suche nach der vermissten Schülerin Connie Ford und dem Nichtzustandekommen einer Anklage gegen Michael Nergadse, dem einstigen Hauptverdächtigen der Polizei, an Depressionen. «Der Gedanke, dass er als freier Mann davonkommen konnte, hat sie krank gemacht», erzählte ihr früherer Kollege Mitch Baird unserem Reporter. «Sie war davon überzeugt, dass er wieder zuschlägt. Und sie gab sich die Schuld, dass sie ihn nicht zu einem Geständnis bringen konnte. Aber wir sind Kriminalpsychologen und keine Wunderheiler.»
Allerdings gibt es auch Zweifel daran, dass Mansfield Selbstmord begangen hat. «Das passt nicht zu ihr», behauptet eine Nachbarin. «Es steht im Widerspruch zu ihrem Glauben, zu allem, was ihr wichtig war. Und ich habe sie an dem Tag noch gesehen. Sie war fröhlich, keinesfalls niedergeschlagen. Sie hatte gerade drüben in Jackson diese wunderschönen roten Azaleen gesehen und freute sich darauf, selbst welche anzupflanzen. Hört sich das nach einem Menschen an, der vorhat, sich umzubringen?»
     
    Knox lehnte sich zurück. Noch ein Mensch, der sich erhängt hatte. Hatte er nicht irgendwo gelesen, dass Strangulation die bevorzugte Methode von Serienmördern war, weil sie damit am besten ihre Macht über die Opfer zeigen können?
    «Wollen Sie was trinken?»
    Er schaute auf. Eine attraktive, aber mürrisch wirkende junge Frau mit glänzenden schwarzen Locken stand vor ihm, ein Tablett mit leeren Tassen und Aschenbechern in den Händen. Auch sie schien einen langen Tag hinter sich zu haben, aber noch eine Menge erledigen zu müssen. «Einen Kaffee, bitte», sagte er. «Das wäre großartig.»

II
    Als Gaille instinktiv versuchte, vor dem heranstürmenden Deutschen Schäferhund zu fliehen, verdrehte sie sich den Knöchel. Sie fiel nach hinten, schrie panisch auf und befürchtete das Schlimmste. Doch plötzlich wurde der Hund wie von einer unsichtbaren Hand zurückgerissen. Er krachte mit allen vieren von sich gestreckt auf den Rücken, jaulte dann, rappelte sich auf und kam erneut auf sie zu. Dieses Mal erhob er sich auf die Hinterläufe, fuchtelte wild mit den Vorderpfoten herum, knurrte und bellte und fletschte mit funkelnden, wütenden Augen die Zähne, bis ihm der Speichel über die Lefzen tropfte.

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