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Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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daher eine unwillkürliche Reaktion auf Darjeebs Angriff – und richtete einen weitaus größeren Schaden an. Die Hand, mit der Darjeeb den Projektor gehalten hatte, war zugleich die Hand, die den Piloten hatte foltern wollen, und sie war noch nicht ganz in den Schutzschirm des Nhaliers zurückgekehrt. Im Tosen von Clouds Schuß verschwanden Hand und Waffe ebenso wie ein Quadratmeter Wand dahinter. Doch Darjeeb hatte weitere Hände und weitere Waffen zur Verfügung, und in den nächsten Sekunden tobten entfesselte Energien gegen unnachgiebige Schirme.
    Die Schutzzonen hielten. Der Tellurier steckte seine Waffen ein. Wenn sie noch lange so weitermachten, hatten die übrigen Passagiere im Salon keine Überlebenschance mehr. Er wollte es lieber mit seinem Haken versuchen.
    Er hob die Waffe und sprang geradewegs auf den flammenden Projektor zu, wobei er seine volle Masse und Kraft in den Hieb legte. Das Ungeheuer wich nicht zurück, sondern hob eine Hand, um das vermeintliche Spielzeug mit dem Lauf seiner Waffe beiseite zu wischen. Clouds Mundwinkel zuckten amüsiert, als ihm klar wurde, was der andere dachte – nämlich daß sein Gegner ziemlich kraftlos sein mußte, wenn er mit einer so kleinen Waffe derart weit ausholte – wer Dureum nicht kennt, kann sich eben nicht vorstellen, wieviel Masse und Bewegungsmoment in einem solchen Objekt ruhen.
    Als die heftig geschwungene Schneide nun auf die Strahlwaffe traf, gab es nur eine Möglichkeit. Der Weg der Klinge wurde nicht einmal verlangsamt. Widerstandslos glitt das Dureum durch das Metall der Waffe und durchtrennte dabei die Haut des Fremden. Und immer weiter senkte sich die schreckliche Waffe, getrieben von der vollen Kraft, die Cloud aufzubringen vermochte. Sie bohrte sich tief in die Panzerung, glitt durch den knöchernen Schutz der mächtigen Doppelschulter und biß sich tief in Fleisch und Knochen des Schultergelenks; schließlich wurde sie durch den Aufprall des Schafts gegen den Rand des Panzers gebremst.
    Cloud stemmte einen Stahlstiefel auf die Helmkugel, fand mit dem anderen Fuß kurz Halt zwischen dem runden Körper und einem wirbelndem Arm, neigte sich zurück und zerrte mit aller Kraft. Die Klinge wurde durch Knochen, Fleisch und Metall freigerissen, wobei die beiden hinteren Arme des Wesens ausgeschaltet wurden. Die unglaublich ausladende hintere Schulter und ihre Anhängsel waren nutzlos geworden. Das Monstrum besaß allerdings noch eine unverletzte Hand und hatte den Kampf längst nicht aufgegeben.
    Die Hand zuckte vor, um die Waffe zu packen und sie gegen ihre Besitzer zu richten. Die Bewegung war schnell, doch Cloud, der einen guten Halt gefunden hatte, wich blitzschnell zurück. Die scharfe Kante grub sich durch Fleisch und schnitt mehrere Finger ab. Cloud schwang die Axt frei und wartete mit erhobener Waffe; er ließ keinen Zweifel daran, daß er den nächsten Hieb auf den Kopf richten würde.
    Das war genug. Darjeeb wich mit funkelnden Augen zurück, und Cloud näherte sich vorsichtig Luda. Mit einigen Hieben seiner Klinge verschaffte er sich ein Stück Kette. Dann machte er sich vorsichtig daran, dem Ungeheuer das Metall nach Art einer Schlinge um den Hals zu legen. Er wickelte sie um eine Strebe und schweißte sie mit dem DeLameter fest. Er vertraute dem anderen Wesen nicht, obwohl es noch immer ausreichend gefesselt war, denn trotz tiefster Feindschaft finden sich im Notfall Angehörige gleicher Rassen nicht selten wieder zusammen; es konnte durchaus sein, daß sich die beiden bei der ersten Gelegenheit gegen ihn verbündeten. Da das weibliche Ungeheuer jedoch keinen Panzer trug, hatte sie gegen einen DeLameter keine Chance, so daß er sich nun in aller Ruhe umsehen konnte.
    Der Pilot, der ausgestreckt auf dem Boden lag, kam langsam wieder zu sich. Ein gut gebautes chickladorisches Mädchen hatte sich seinen bandagierten Kopf auf ein Bein gelegt und sah den Bewußtlosen schluchzend an. Cloud machte Anstalten, den Erstehilfekasten zu suchen, verhielt aber den Schritt, denn schon beugte sich eine weißgekleidete Gestalt über den Liegenden, eine schwarze Flasche in der Hand. Er wußte, daß die Flasche Kedeselin enthielt. Er selbst hatte dieses Mittel holen wollen, wenn er es auch niemals gewagt hätte, einem Nilpferd die Menge zu verabfolgen, die die Frau dem Verletzten einflößte. Es schien sich um eine Krankenschwester oder eine Ärztin zu handeln. Cloud erschauderte mitfühlend.
    Der Pilot zuckte heftig zusammen und erbebte. Er ließ die

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