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Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Visischirmen zu, denn er war noch längst nicht in Sicherheit. Der Feind konnte die Verfolgung jederzeit aufnehmen.
    In diesem Augenblick blitzte auf seinen Ortungskontrollen ein Licht auf. Hinter ihm war alles in Ordnung. Aus Richtung Dhil drohte keine Gefahr. Ah, da war es ja, ein Gebilde, das aus dem Weltraum heranraste. Aber das war doch unmöglich – nichts konnte sich so schnell bewegen! Eine Art Raumschiff ... Götter der Urahnen, wie
schnell
das Gebilde heranraste!
    In Wirklichkeit bewegte sich das Raumschiff mit einem Tempo, das weit unter der Lichtgeschwindigkeit lag; im Vergleich zu den üblichen Raumgeschwindigkeiten war das so gut wie gar nichts. Nicht jedoch für dieses System; ein solches Tempo übertraf alles, was man hier kannte, in einem solchen Maße, daß der sonst ziemlich phlegmatische Nhalier einen Sekundenbruchteil lang erstarrte. Dann zuckte eine Hand zu einem Kontrollhebel. Zu spät – ehe die Hand die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, stieß das unglaublich schnelle Schiff gegen das seine – ohne Aufprall, ohne Rucken.
    Eigentlich hätten beide Schiffe in ihre Atome zerblasen werden müssen – aber dort lag der Fremde neben dem eigenen Schiff – reglos. Getrieben von einem lächerlichen kleinen Flammenstrahl, entfernte sich das andere Schiff wieder; im Handumdrehen legte es mehrere Kilometer zurück. Dann geschah etwas gleichermaßen Phantastisches. Das Raumfahrzeug trieb schwerfällig
ruckwärts
, gegen die volle Kraft seiner Antriebsdüsen!
    Dafür gab es nur eine Erklärung – Trägheitslosigkeit! Was für eine Waffe! Mit diesem Gerät und Luda – notfalls sogar ohne Luda – konnte er sich das ganze Sonnensystem unterwerfen! Plötzlich ging es ihm nicht mehr um die Frage, ob Nhal über Dhil siegte. Nein, er selbst würde sich zum Diktator aufschwingen, nicht nur über Nhal und Dhil und Lune, sondern über alle erreichbaren Welten. Dieses Raumschiff und seine Geheimnisse mußten ihm gehören!
    Er aktivierte seinen Antrieb, um sich der trägen Geschwindigkeit des kleinen Raumfahrzeugs anzupassen, und als sich sein Schiff dem anderen näherte, streckte er telepathische Fühler aus – denn er konnte weder sprechen noch hören – und schickte einen Spionstrahl los, um die günstigste Methode zu bestimmen, dieses Gottesgeschenk in seine Gewalt zu bringen.
    Zweifüßler! Seltsame kleine Wesen – widerlich! Nur zwei Arme und Augen – nur ein Kopf. Schwach, keine Waffen – sehr gut! Konnten sich die Leute denn nicht verständlich machen? Ach ja – da war ein ungewöhnlich dünnes, gertenähnliches Geschöpf, das in mehrere Stoffbahnen eingehüllt war ...
    »Wie ich sehe, seid ihr die Überlebenden einer Katastrophe im offenen Weltall«, begann Darjeeb. Sofort brachte er, wenn auch ohne Mitgefühl, die zerstörten Kontrolltafeln mit dem blutenden Kopf des Piloten in Zusammenhang. Wenn das Geschöpf einen Kopf besessen hätte, der dieses Namens würdig war, wäre ein Dutzend solcher Stöße ohne Folgen geblieben. »Sagt eurem Piloten, er soll mich an Bord lassen, damit ich euch in Sicherheit lotse. Beeilt euch! Wir müssen jederzeit mit dem Eingreifen von Wesen rechnen, die uns ohne Vorwarnung vernichten wollen.«
    »Ich versuche es, Sir, aber ich dringe nicht direkt zu ihm durch. Es wird ein paar Sekunden dauern.« Der fremdartige Telepath begann Bewegungen mit seinen seltsamen Händen und Fingern zu machen. Andere Fremde schwenkten dünne Gliedmaßen und gestikulierten mit lächerlichen Mündern.
    »Er sagt, er möchte lieber darauf verzichten«, berichtete der Dolmetscher schließlich. »Er bittet Sie weiterzufliegen. Er folgt Ihnen nach unten.«
    »Unmöglich. Wir können auf dieser Welt oder ihrem Begleiter Dhil nicht landen«, erwiderte Darjeeb aus verständlichen Gründen. »Die Bewohner hier sind unsere Feinde – Wilde. Ich bin ihnen gerade entflohen. Es wäre der sichere Tod, wollten wir hier irgendwo im System landen außer auf meiner Heimatwelt Nhal dem bläulichen Planeten dort drüben.«
    »Also gut, dann sehen wir uns dort. Wir haben fast keine Luft mehr – aber die Strecke schaffen wir noch.«
    Das kam natürlich ebenfalls nicht in Frage. Die Diskussion dauerte schon viel zu lange. Darjeeb mußte mit Gewalt vorgehen, und dabei brauchte er Hilfe. Er gab einem seiner Besatzungsmitglieder einen geistigen Befehl, ließ seine magnetischen Greifer ausschwenken und aktivierte einen schwachen Strahl.
    »Gebt auf, sonst müßt ihr sterben!« sagte er. »Ich möchte euer

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