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Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Schiff nicht aufbrennen, doch die Zeit drängt, und wenn es nicht anders geht, tu ich's!«
    Reine Hitze ist schwer erträglich: das Luk ging auf. Darjeeb legte einen Panzer an, überprüfte seine Waffen, ergriff Luda und schwang sich ins Weltall hinaus.
    Luda war kräftig – ein bißchen Vakuum würde ihr nichts ausmachen. Im Rettungsboot angekommen, warf er seine Gefangene in eine Ecke und näherte sich dem Piloten.
    »Ich möchte auf der Stelle erfahren, was dieses Schiff trägheitslos macht!« strahlte er seinen fordernden Gedanken ab. Vergeblich hatte er den Geistesblock des rothäutigen Wesens bestürmt. »Sag deinem Piloten, er soll mir Auskunft geben, sonst quetsche ich ihm die Informationen aus dem Gehirn.«
    Während der Befehl übersetzt wurde, ließ er einen Arm aus seinem Anzug gleiten und legte dem Piloten eine Riesenhand um den Kopf. Doch als er gerade den Fremden berührte, verlor der Schwächling das Bewußtsein. Dabei hatte er noch gar nicht zugedrückt!
    Außerdem nahmen zwei seiner Sinne eine beunruhigende Entwicklung wahr. Er empfing mit aller Deutlichkeit, als wären die Impulse für ihn bestimmt, die Willkommensgedanken, die der eingewickelte Zweibeiner einem unverhofften Besucher entgegenschickte, der in diesem Augenblick in den Raum stürmte. Er stellte blitzschnell fest, daß dieser Besucher zwar auch ein Zweibeiner war, daß er ansonsten aber keine Ähnlichkeit hatte mit den verschüchterten und harmlosen Wesen, die sich hier im Kontrollraum zusammendrängten. Der Neuankömmling war bewaffnet und verfügte über den Schutz eines Panzers. Er war bereit zum Kampf – auch gegen Darjeeb aus Nhal.
    Das knochenköpfige Wesen schwang die schußbereiten Waffen – bei seinem Körperbau brauchte es sich erst gar nicht umzudrehen – und drückte auf einen Knopf. Ein greller Flammenstrahl zuckte los. Passagiere schrien auf und versuchten sich in Sicherheit zu bringen.

6
    Über seinem Fluchen verlor Cloud keine Zeit; er vermochte gleichzeitig zu schimpfen und zu handeln. Er steuerte sein Fahrzeug in die Nähe des Rettungsboots, wechselte in den trägen Zustand und begann die Eigengeschwindigkeit anzupassen.
    Er mußte entern – es gab keine andere Möglichkeit. Selbst wenn er eine Waffe zur Verfügung gehabt hätte, das andere Schiff zu vernichten – und das hatte er nicht –, war ein solcher Schritt nicht möglich, ohne Unschuldige zu gefährden. Was konnte er einsetzen?
    Cloud verfügte über zwei Panzeranzüge – einen regulären Schutzpanzer der Galaktischen Patrouille und seinen Spezial-Wirbelanzug, der ihn besser schützte. Cloud war im übrigen mit DeLametern ausgerüstet. Er verfügte über vier tragbare Kanonen und zwei Nadelstrahler, mit denen sich Höhlungen ausbrennen ließen. Er war mit vielen tausend Duodec-Bomben gekommen, von denen jede aber das wilde Toben eines atomaren Wirbels benötigte, um zu explodieren.
    Was sonst? Nun, er hatte seine Hacke. Grinsend betrachtete er das Gebilde. Etwa so groß wie die Axt eines Zimmermanns, mit einem gefährlich spitzen Haken auf der einen Seite und einer gekrümmten, rasiermesserscharfen Klinge auf der anderen. Das Ding hatte einen doppelgriffigen Stiel, der etwa einen Meter lang war. Ein täuschend unauffälliges kleines Ding, bestand es doch aus festem Dureum. Es wog fünfzehn Pfund, und mit der ultraharten Klinge konnte er mühelos Neocarb-Legierung durchtrennen, als handelte es sich um ein Stück Käse. In Anbetracht der Verwüstungen, die ein Valerianer mit seiner Raumaxt anrichten konnte, mußte er mit diesem kleinen Ding nicht schlecht dastehen.
    Er legte seinen Panzer an, stellte seine DeLameter auf größte Stärke und kleinste Öffnung und befestigte die Hacke an seinem Gürtel. Dann drosselte er den Antrieb. Na endlich, die Schiffe flogen in gleichbleibendem Abstand nebeneinander her. Er machte sich eine Minute lang mit Nadelstrahlen, Traktoren und Druckstrahlen ans Werk und schaffte es, die beiden kleineren Schiffe zu trennen und die Magnete und Kabel des Nhaliers zu beseitigen. Gleich darauf hatte er sein Kundschafterschiff an Ort und Stelle befestigt. Er ließ sich hinausschwingen, sperrte die Schleuse hinter sich zu und betrat das Rettungsboot.
    Augenblicklich fauchte ihm ein heißer Energiestrahl entgegen. Obwohl er nicht mit einem sofortigen Kampf ohne Vorgeplänkel gerechnet hatte, war er gewappnet. Seine Schirme arbeiteten mit voller Kraft, und in der linken Hand ruhte ein schußbereiter DeLameter. Sein Abwehrfeuer war

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