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Wächter des Mythos (German Edition)

Wächter des Mythos (German Edition)

Titel: Wächter des Mythos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Saurer
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beladenen Auto zurück. Alina stieß einen tiefen Seufzer aus.
    »Geht’s?«, erkundigte sich Gabriel besorgt.
    »Zumindest haben wir mit dem überladenen Fahrzeug hinter uns einen echten Vorsprung.«
    Es ging nun bergab an mit Orchideen bewachsenen Baumriesen vorbei. Alina wusste, dass der Checkpoint mit der Abzweigung in Richtung Gipfel jeden Moment kommen musste.
    »Vorsicht, Gabriel, wir sind jetzt kurz vor dem Checkpoint! Halte dich an der Abzweigung links.«
    Gabriel trat entschieden auf die Bremse, um die Kurve zu kriegen. Er wollte gerade erneut aufs Gas treten, als ihm klar wurde, dass die Straße vor ihnen abgesperrt und das Auto plötzlich von bewaffneten Soldaten umstellt war. Einer der Soldaten musterte ihr verbeultes Fahrzeug mit kritischem Blick und ließ sie passieren. Doch ein gutes Stück weiter vorn wurden sie erneut von einem Soldaten angehalten, der sie an den Straßenrand winkte und zum Aussteigen aufforderte. Sich ungläubig nach allen Seiten umsehend stiegen die beiden aus. Der Soldat warf einen prüfenden Blick ins Innere des Autos und verlangte nach ihren Ausweisen. Dann gab er ihre Personalien über sein Funkgerät weiter.
    »Alina, was ist hier los«, fragte Gabriel verunsichert, denn er sah, dass die Straße in Richtung Chom-Thong, die hinter ihnen am Checkpoint lag, komplett abgesperrt war. Dort hatte sich bereits eine Warteschlange gebildet. Auch die Straße in Richtung Mae Chaem, von der sie soeben gekommen waren, wurde jetzt von den Soldaten gesperrt.
    »Ich habe keine Ahnung«, gab ihm Alina irritiert zur Antwort. »Kennst du den Mann dort, der uns dauernd zuwinkt? Ist das dein Freund?«
     Vom Checkpoint her winkte ihnen ein schwarz gekleideter Mann mit weißem Kragen zu und machte den Versuch, zu ihnen zu kommen. Doch die Soldaten versperrten ihm rücksichtslos den Weg.
    »Nein«, antwortete Gabriel gerade, als ihre Verfolger wieder auftauchten. Kaum hatte sie der Fahrer des Pick-ups entdeckt, gab er Vollgas, um auf sie loszurasen. Sofort eröffneten die Soldaten das Feuer und zerfetzten dem Pick-up die Reifen.
    »Vielen Dank«, antwortete nun der Soldat gelassen auf Englisch und gab den beiden zu Tode Erschrockenen ihre Ausweise zurück. »Bitte fahren Sie jetzt weiter zu den Pagoden. Sie werden dort in etwa einer halben Stunde abgeholt.«
    Immer noch verdutzt blickten sich Alina und Gabriel an. Aber das ließen sie sich nicht zweimal sagen. Sie stiegen ins Auto und fuhren ungehindert los.
    »Unser Fluchtplan … es ist alles ein wenig unvorhersehbar und … spontan, findest du nicht?«, sagte Alina erleichtert.
    Gabriel lächelte. »Hättest du denn lieber auch weiterhin die Zielscheibe gespielt?«
     
    * * *
    Nach einer gesegneten Mahlzeit in der großen Esshalle beim Hauptoffice des Nationalparks war Sandino nun wieder unterwegs, doch er kam nur bis zum zweiten Checkpoint, bis zur Verzweigung in Richtung Mae Chaem oder zum Gipfel. Dort war die Straße von Soldaten abgesperrt. Sandino stieg aus dem Wagen und drängte nach vorn. Dort sah er, wie ein beschädigtes Auto aus Richtung Mae Chaem von den Soldaten kontrolliert wurde. Verblüfft erkannte er die Frau als Alina Chanloy, da er ja das Foto von ihr in seinen Akten dabei hatte. Der dunkle Typ neben ihr musste Gabriel Diaz sein. Er winkte ihnen zu, um auf sich aufmerksam zu machen, und wollte ihnen zu Hilfe eilen. Doch als er auf die Absperrung zuging, wurde er von den Soldaten mit vorgehaltener Waffe aufgehalten.
    Kurz bevor die beiden in Richtung Gipfel weiterfuhren, kam plötzlich ein anderes Auto mit bewaffneten Männern. Die Soldaten zerschossen die Räder und nahmen die Männer in Gewahrsam. Nun war Sandino total Verwirrt. Er wollte wissen, was hier los war, doch von den Soldaten erhielt er keine Auskunft. Sandino wartete, bis die Dämmerung hereinbrach, es dunkel wurde und die Soldaten die Straßen freigaben. Doch als er Alina und Gabriel zum Gipfel folgen wollte, ließen ihn die Soldaten nicht mehr passieren. Für heute sei dort oben alles geschlossen, er solle doch morgen wiederkommen. Ermüdet von dem ergebnislosen Warten fuhr Sandino nach Mae Chaem und suchte sich dort für die Nacht eine Unterkunft.
     
    * * *
    Als Alina und Gabriel im Flugzeug saßen und Richtung Paris flogen, ließ Alina das Geschehen der letzten Stunden nochmals im Geist an sich vorüberziehen; die Angst bei der Verfolgung und die plötzliche Ruhe auf dem Berg, als alles überstanden war. In ihrer Erinnerung stand sie nun wieder vor der Pagode,

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