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Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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hasste er sich selbst, weil es ihm nicht gelungen war, sie zu beschützen.
    Xirena und Kyros, beide kreidebleich, wichen erschrocken zurück. Doch Alexion kümmerte es nicht. Nichts war noch wichtig für ihn, nur die Frau, die schlaff in seinen Armen lag.
    Eine Frau, deren Vitalität ihm gezeigt hatte, wie man lebte. Mehr noch – sie hatte ihm gezeigt, wie man liebte. Sie hatte sein Herz berührt und zum ersten Mal seit neuntausend Jahren schlagen lassen.
    Und nun war sie fort.
    Und sein Herz würde nie wieder schlagen.
    Nein!, schrie sein Herz. Sie durfte nicht sterben. Nicht auf diese Weise. Nicht eine Frau mit einer solchen Lebenslust. Eine Frau, die ihr Leben damit zugebracht hatte, anderen zu helfen.
    Sie hatte ihm geglaubt, und er hatte sie sterben lassen …
    Ruhelos ging Urian auf und ab – zwischen Kyros und Xirena, zwischen Danger und Alexion. »Ich kann nicht glauben, dass Ash sie einfach sterben lässt«, knurrte er und blickte gen Himmel. »Du bist ein beschissenes Arschloch!«
    »Nein«, widersprach Alexion, noch immer mit tränennassem Gesicht, während er ihren kalten, bleichen Leib an sich gepresst hielt. »Es muss so sein. Er kann das Schicksal nicht verändern.«
    »Einen Scheißdreck kann er«, blaffte Urian zornig zurück. »Er hat mich zurückgeholt, obwohl ich ein Daimon war. Weshalb sollte er mich retten und sie nicht?«
    Alexion wusste keine Antwort auf die Frage. Er hatte keine Antworten, nicht in diesem Moment. Zu groß war der Schmerz über ihren Verlust, der sich anfühlte, als wolle er ihn verschlingen.
    Wie konnte sie nur tot sein?
    Wie hatte er so etwas zulassen können? Ich will verdammt sein, verdammt, verdammt, verdammt!
    » Es tut mir leid, dass ich dich im Stich gelassen habe, akri «, sagte Xirena.
    Alexion sagte nichts darauf. Er brachte kein Wort heraus.
    Mit einem Mal flammte ein gleißend heller Blitz auf.
    Bruchteile von Sekunden später stand Acheron vor ihnen und musterte sie ruhig.
    Urian fuhr aufgebracht zu ihm herum.
    »Denk nicht mal dran, Daimon«, warnte Acheron und verbannte ihn aus dem Raum, noch bevor ein Laut über seine Lippen gekommen war.
    »Kyros«, sagte Acheron leise. »Geh nach Hause, und ruh dich aus.«
    Dann war auch er verschwunden.
    Acheron zögerte kurz, als der Dämon ihn anstarrte, als wäre er ein Geist.
    Xirena war leichenblass vor Angst. »Wirst du Xirena jetzt töten?«
    »Nein.« Acheron kniete sich neben sie und heilte ihre Wunden. »Kehre für eine Weile zu deinem Meister zurück. Und schon bald wirst du deine Schwester sehen.«
    Der Dämon nickte, schlüpfte unter Alexions Ärmel und legte sich auf seine Brust.
    Alexion hatte sich nicht vom Fleck gerührt, sondern kauerte noch immer mit der leblosen Danger in seinen Armen auf dem Boden.
    Acheron sah auf die beiden hinab. »Wieso stellst du meine Entscheidung nicht infrage?«
    Alexion schluckte gegen den bitteren Kloß in seiner Kehle an, der ihm förmlich die Luft abschnürte. »Weil ich genau weiß, dass es nichts bringt.« Er sah zu Acheron auf und sah die Aufrichtigkeit in seinen silbrig schillernden Augen. »Aber in diesem Moment hasse ich dich.«
    »Ich weiß.«
    Und dann geschah es …
    Dangers Körper stob in einer kleinen goldenen Wolke auf.
    Wieder stieß Alexion einen Schrei aus, als ihm bewusst wurde, dass er sie endgültig verloren hatte. »Nein!«, stieß er hervor und versuchte, die Staubwolke mit den Händen einzufangen, um irgendetwas zu haben, was er nach Paris bringen konnte, wie er es ihr versprochen hatte.
    »Nicht«, sagte Acheron und streckte sanft die Hand nach ihm aus.
    Alexion stieß ihn beiseite. »Geh zum Teufel, du elender Dreckskerl! Ich habe es ihr versprochen. Ich habe versprochen …«
    Schluchzend schlug er sich die Hände vors Gesicht, als ihm klar wurde, dass es keine Hoffnung mehr gab. »Es ist nichts von ihr übrig, was ich begraben könnte. Absolut nichts.«
    O Gott, wie sollte er nach alldem weiterleben? Wie? Es war nicht richtig, nicht fair.
    »Wir müssen jetzt gehen, Alexion.«
    Er nickte, obwohl er sich am liebsten auf Acheron gestürzt und ihn getötet hätte. Er wusste, dass es nicht Acherons Schuld war, aber das war ihm egal. Er sehnte sich danach, jemanden zu verprügeln. Irgendetwas, egal was, zu tun, nur um diesen tiefen Schmerz zu lindern, das riesige Loch zu schließen, das schmerzhaft in ihm klaffte.
    Es gab nichts mehr, weswegen es zu bleiben lohnte.
    Danger war fort …
    Er war am Boden zerstört. In diesem Moment begann sich sein

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