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Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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könnte, im Keim erstickt würde.
    Könnte die Hose sie doch auch nur von ihren eigenen gefährlichen Gedanken ablenken. Sie hatte viel zu lange auf Sex verzichten müssen, was es umso schwerer machte, keine unzüchtigen Sehnsüchte auf seinen unglaublichen Körper zu projizieren. Mist, musste er so verdammt gut aussehen?
    Reiß dich zusammen.
    » Ich sollte ihn vor die Tür setzen, Konsequenzen hin oder her«, sagte sie leise zu sich selbst, während sie ihre schwarze Bluse gegen das Pyjamaoberteil tauschte.
    Könnte sie ihn doch nur hinauswerfen. Doch mithilfe seiner Kräfte würde er sich höchstwahrscheinlich mühelos wieder zurückbeamen, irgendeine Unverschämtheit von sich geben und seine Raubkatzensuche nach seinen unsichtbaren Freunden im Haus fortsetzen. Igitt!
    Mit einer ungeduldigen Handbewegung zog sie ihr Oberteil zurecht, griff nach ihrem Handy und drückte die Kurzwahltaste von Acherons Nummer.
    Es läutete mehrere Male, ohne dass jemand an den Apparat ging.
    Seltsam. Normalerweise hob Acheron immer gleich beim ersten Läuten ab. Dass er nicht an den Apparat ging, hatte sie noch nie erlebt.
    »Ganz toll«, sagte sie. »Du könntest wenigstens auf Voicemail umschalten.«
    Seufzend klappte sie ihr Telefon zu und zog sich vollends an. Wo konnte Acheron sein?
    Konnte er wirklich ein Daimon sein?
    Oder sollte sie Alexion trauen?
    Es war zum Verrücktwerden. Als sie das letzte Mal einem Mann vertraut hatte, hatte das nicht nur sie das Leben gekostet, sondern auch jeden anderen Menschen, der ihr am Herzen gelegen hatte.
    Vertrauen war nur etwas für Dummköpfe.
    »Ich brauche Zeit, um in Ruhe über alles nachzudenken.«
    Sie schnappte sich ein Kissen und ging nach oben ins Fernsehzimmer. Von Alexion war weit und breit nichts zu sehen.
    Vielleicht war es besser so.
    Sie trat vor die kleine Hausbar und nahm eine Schachtel Popcorn aus dem Schrank, dann holte sie sich eine Dose Coke aus dem Kühlschrank, ging zum Sofa und legte einen ihrer Lieblingsfilme ein. Troja .
    Ja, das war genau das, was sie jetzt brauchte. Spärlich bekleidete Männer, tragische Romanzen …
    Perfekt. Auf diese Weise kam sie zwar der Frage, was sie mit Alexion anstellen sollte, nicht näher, aber zumindest bot der Film eine perfekte Ablenkung von einem scheinbar unlösbaren Problem.
    Alexion stieß verärgert den Atem aus. Noch immer war es ihm nicht gelungen, Kontakt mit Acheron, Artemis oder Simi aufzunehmen. Und er hatte nach wie vor das Gefühl, beobachtet zu werden.
    »Höchste Zeit, endlich mit diesem Schwachsinn aufzuhören«, sagte er laut. »Entweder du zeigst dich, oder du lässt den Quatsch.«
    Das Summen hörte auf.
    Alexion runzelte die Stirn. Hm, das war ja recht einfach gewesen. Damit hätte er es gleich versuchen sollen. »Hör auf, mich zu verarschen, Simi. Dieses Theater geht mir auf die Nerven, und wenn du dir das nächste Mal versehentlich Klebstoff auf die Flügel schmierst, kannst du selbst sehen, wie du ihn wieder abbekommst.«
    Trotzdem war er etwas beruhigter und beschloss, sich auf die Suche nach der Dark Hunterin zu machen und nachzusehen, ob mit ihr alles in Ordnung war. Wenn er sich nicht irrte, stand sie mittlerweile unter Beobachtung der sfora .
    Mithilfe seiner geschärften Sinne machte er sie im oberen Stockwerk aus. Er schloss die Augen und beförderte sich aus dem Raum und vor die Tür zum Fernsehzimmer – er sah keine Notwendigkeit, ihr mit einer Demonstration seiner Kräfte Angst einzujagen. Stattdessen würde er sich in ihrer Gegenwart so normal zeigen, wie er nur konnte.
    Er öffnete die Tür und sah sie zusammengerollt auf einer üppig gepolsterten grünen Couch vor dem Fernseher liegen. Er sah zu dem riesigen Plasmabildschirm, wo zwei antike Armeen in eine erbitterte Schlacht verwickelt waren.
    Danger spürte einen Luftzug hinter sich und wandte sich um. Auf seinen Zügen lag ein eigentümlicher Ausdruck – eine Mischung aus Schmerz, Sehnsucht und Reue. Wüsste sie es nicht besser, hätte sie gesagt, er leide unter Heimweh.
    »Sind Sie fertig? Das ganze Haus abgeschlichen?«
    Der vertraute versteinerte Ausdruck kehrte auf seine Züge zurück. »Ja. Sie sind weg.« Er trat näher, ohne den Blick vom Bildschirm zu lösen. »Was sehen Sie sich da an?«
    » Troja .«
    Er runzelte fragend die Stirn, ehe sich jähe Erkenntnis auf seinen Zügen abzeichnete. »Oh«, sagte er leise. »Ilion.«
    Diesen Begriff hatte sie seit dem Geschichtsunterricht in der Klosterschule nicht mehr gehört. Erst jetzt fiel

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