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Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness

Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness

Titel: Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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er es darauf abgesehen hatte, sie umzubringen. Und ganz klar gehörte er zu der Sorte kompromissloser Liebhaber, die nur eine Idiotin von der Bettkante gestoßen hätte.
    Aber er sollte eigentlich nicht mehr sein als ein Mittel, um zu ihren Schwestern zu gelangen, oder? Sie hatten einfach eine schöne gemeinsame Zeit gehabt, aber … und so weiter und so fort.
    Verdammt.
    Sie würde bis hundert zählen, und wenn Santiago dann nicht wieder zurückgekehrt wäre, würde sie Salvatore ohne ihn suchen.
    Sie war bei zwanzig angekommen, als Santiago schweigend wiederauftauchte, das lange Haar zu einem Zopf geflochten. Er trug eine Ledertasche.
    Ein Vampir, der bereit war, zur Tat zu schreiten.
    »Gehen wir.«
    »Gehen?« Bei seinem plötzlichen Befehl zog sie die Augenbrauen zusammen. »Auf gar keinen Fall.«
    Seine langen Schritte hielten nicht an, als er den Raum durchquerte, um sie am Arm zu packen und sie zur Tür zu lotsen.
    »Styx und seine Raben befinden sich achtzig Kilometer nördlich der Stadt. Wir fahren ihm entgegen.«
    Harley riss sich los. Sie mochte ja winzig sein, aber sie war ganz und gar eine Werwölfin.
    Eine wütende Werwölfin mit Kampftraining.
    Eines der gefährlichsten Wesen der Welt.
    »Wir gehen nirgendwohin, bis wir Briggs davon abgehalten haben, Salvatore abzumetzeln«, zischte sie.
    Santiago hielt widerwillig an und begegnete ihrem ärgerlichen Funkeln mit unnachgiebiger Miene.
    »Meine Befehle lauten, Euch in Sicherheit zu bringen.«
    »Es ist mir scheißegal, wie Ihre Befehle lauten.«
    »Harley, Ihr seid im Augenblick mein Gast, doch wenn Ihr darauf besteht, Euch selbst in Gefahr zu bringen, werde ich Euch zu meiner Gefangenen machen.«
    Die seidenweiche Warnung in seiner dunklen Stimme entging ihr nicht.
    »Es spielt für Sie keine Rolle, dass Salvatore in Gefahr ist?«
    »Nicht im Geringsten.«
    Harley ballte die Hände zu Fäusten. Sie wusste, dass sie den Vampir nicht zwingen konnte, Salvatore dabei zu helfen, Briggs zu bekämpfen.
    »Wenn Ihnen Salvatores Sicherheit egal ist, warum sind Sie dann so entschlossen, mich zu beschützen?«, fuhr sie ihn an.
    »Ihr seid die Schwester der Gefährtin meines Anasso. Sein Befehl, Euch unverzüglich zu ihm zu bringen, war unmissverständlich.«
    Ganz toll.
    Der Nachtclub war überfüllt mit mächtigen Dämonen, und kein einziger von ihnen würde ohne die Genehmigung dieses Vampirs auch nur einen Finger krumm machen.
    »Schwester der Gefährtin oder nicht, er ist nicht mein König. Ich entscheide, wann ich gehe.« Ihre Wut erreichte nun einen kritischen Punkt, und sie machte einen Schritt nach vorn. Irgendetwas oder irgendjemand würde es zu spüren bekommen. »Gehen Sie mir aus dem Weg.«
    Santiago griff hinter sich und zog eine Pistole aus seinem Hosenbund.
    »Es tut mir leid, Harley.«
    »Wagen Sie es bloß nicht!«, entgegnete sie, versetzte ihm einen Stoß gegen die Brust und stürzte auf die Tür zu.
    Er würde doch wohl nicht wirklich auf sie schießen.
    Der Gedanke zuckte ihr gerade durch den Kopf, als sie urplötzlich einen scharfen Schmerz in ihrem Hinterteil spürte und die Welt um sie herum schwarz wurde.
    Salvatore verließ die Lagerhalle und folgte Briggs’ Fährte zu dem kleinen Park in der Nähe des Flusses. Es war so spät, dass keine Menschen mehr dort unterwegs waren, und die wenigen verbliebenen Tauelfen zogen es vor, in den Nebelschwaden zu tanzen, die wie ein Leichentuch über dem Wasser lagen.
    Auf eine Falle gefasst, ging Salvatore an den Picknicktischen, die in Betonplatten eingelassen waren, und den ordentlich gestutzten Büschen vorbei. Schließlich blieb er stehen, als er sah, wie sich ein Schimmer vor dem Steinbrunnen bildete.
    Er widerstand dem Drang, die Gegend mit seinen Sinnen abzusuchen. Vorerst musste er darauf vertrauen, dass Harley keine Dummheiten machen würde. Er konnte es sich nicht leisten, abgelenkt zu werden.
    Der Luftdruck veränderte sich, und plötzlich wurde mit einem Knall Briggs’ vertraute Gestalt in der Dunkelheit sichtbar.
    Salvatore würgte, als er den Gestank verwesenden Fleisches wahrnahm, der in der eisigen Luft lag.
    »Ihr seht ein wenig abgerissen aus, mio amico «, murmelte er und ließ den Blick über das ausgezehrte Gesicht und den allzu dünnen Körper gleiten, der sich unter dem schweren Umhang abzeichnete. Selbst als Projektion sah der Rassewolf fürchterlich aus. »Von Eurem Geruch ganz zu schweigen. Wie lange ist es her, seit Ihr aufs Kreuz gelegt wurdet?«
    »Einige von uns

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