Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness
anspannten. Sie wusste gar nichts über die Höhlen oder den Fürsten der Finsternis, aber das traf eindeutig einen Nerv.
»Verdammt«, murmelte Dante.
Abby zitterte und kuschelte sich enger an ihren Gefährten. »Darum habe ich die unheimlichen Gefühle einfach immer ignoriert. Ich bin davon ausgegangen, dass das so eine Art übrig gebliebene Gehässigkeit der Hexen wäre.«
Styx kniff die Augen zusammen. »Die Hexen.«
»Sie sind tot«, sagte Dante kühl.
Da gab es definitiv eine Vorgeschichte.
»Es sei denn, sie hatten ein Team zur Unterstützung«, betonte Abby.
Allein dieser Hinweis sorgte dafür, dass Dantes Fangzähne wuchsen und Mordlust in seinen silbernen Augen aufblitzte.
»Denkst du, jemand anders versucht das Portal zwischen den Dimensionen zu öffnen?«, fragte er seinen König.
»Es ist möglich, obgleich ich es für wahrscheinlicher halte, dass es einem Dämonenlord gelungen ist, einen Anker in dieser Welt zu entdecken, bevor das Portal geschlossen wurde«, meinte Styx grimmig.
Harley lief ein eiskalter Schauder über den Rücken. Heilige Scheiße. Das konnte nichts Gutes bedeuten.
»Was ist ein Anker?«, fragte sie.
»Eine niedere Kreatur, die einen Teil der Macht des Dämonenlords übernimmt. Wenn das Band stark genug ist, gestattet es dem Dämon, weiterhin in Kontakt mit dieser Welt zu bleiben, selbst nachdem die Göttin beschworen wurde, wenn auch nicht auf direktem Wege.«
»Der König der Werwölfe«, flüsterte Harley.
Darcy sah sie ungläubig an. »Salvatore?«
»Nein, sein Vorgänger. Mackenzie.« Harley nahm ihr ruheloses Hin- und Herlaufen wieder auf und versuchte, sich an den genauen Wortlaut dessen zu erinnern, was Salvatore über den früheren König gesagt hatte. »Schon bevor Mackenzie gestorben ist, hat Salvatore vermutet, dass irgendwas mit ihm nicht stimmte. Aber warum sollte ein Dämonenlord einem Werwolf Macht verleihen? Was hat er davon?«
»Der Dämonenlord ist imstande, seinen Anker zu kontrollieren und ihn zu zwingen, seine Befehle zu befolgen, aber noch wichtiger ist, dass er seinem Opfer die Lebenskraft aussaugen kann«, antwortete Styx.
Harley blieb abrupt stehen. »Lebenskraft?«
Styx zuckte mit den Schultern. »Chi … Seele … wie auch immer man es nennen will.«
»Und das gibt ihm Macht?«
»Ja.«
Darcy trat zu Harley und ergriff ihre Hand, die Augen dunkel vor Besorgnis. »Was denkst du, Harley?«
Sie spürte eine furchtbare Angst in der Magengrube.
»Caine hat immer gesagt, dass Salvatore seine Stärke aus seiner Position als König beziehen würde. Ist das wahr?«
»Salvatore ist der stärkste der Werwölfe, sonst wäre er niemals in der Lage gewesen, den Thron für sich zu beanspruchen, doch er kann jederzeit auf sein Rudel zurückgreifen, falls es notwendig sein sollte.«
»Also gibt es irgendeine Verbindung zwischen ihm und dem Rudel?«
»Selbstverständlich.« Styx unterbrach sich. Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich. »Verdammt. Dieser Bastard hat die Werwölfe ihrer Energie beraubt. Aus diesem Grunde haben sie ihre uralte Magie verloren.«
Dante nickte. »Das würde einiges erklären.«
»Aber der frühere König ist tot, und ich kann nicht glauben, dass Salvatore bereit ist, mit einem Dämonenlord zu verhandeln«, hob Darcy hervor.
»Er würde nie sein Volk in Gefahr bringen!«, giftete Harley, die unbewusst sofort zu Salvatores Verteidigung schritt. »Es ist Briggs, der die schwarze Magie benutzt.«
Darcy drückte ihre Finger, aber überraschenderweise war es Styx, der sie beschwichtigte.
»Niemand glaubt, Salvatore bezöge seine Macht von einem Dämonenlord.« Seine Lippen verzogen sich zu einem humorlosen Lächeln. »Zum Teufel, er ist viel zu arrogant, um irgendjemanden an seiner Macht teilhaben zu lassen.«
»Dadurch wird er zu einem Ärgernis, wenn dort draußen ein Dämonenlord lauert«, meinte Dante. »Nicht nur hindert seine Position als König diesen Bastard daran, den Werwolfrudeln Energie zu entziehen, sondern er verfügt außerdem über so viel angeborene Stärke, dass er die alten Kräfte wiederzubeleben droht.«
»Das wäre ganz gewiss ein Grund dafür, dass dieser Jemand Salvatore tot sehen will«, stimmte Styx ihm zu.
Dante schnaubte. »Nur einer von vielen.«
Harley warf ihm einen warnenden Blick zu. »Hey!«
Der Vampir hob beschwichtigend die Hände, wobei seine Ohrringe im Licht der venezianischen Kronleuchter glitzerten.
»Es tut mir leid.«
»Niemand darf ihn töten außer mir«, teilte Harley
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