Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness
verweigert werden.«
Die Hitze, die die wütenden Wolfstölen ausstrahlten, explodierte in dem engen Tunnel und verbrannte die abscheuliche Kälte.
»Hast du vor, eine Revolution anzuführen?«, spottete die blonde Wolfstöle.
Caine zuckte die Achseln. »Jemand muss der Auserwählte sein. Es ist mein Schicksal.«
»Also willst du, dass ich kein Diener des wahren Werwolfkönigs mehr bin, um dafür Sklave einer vollkommen durchgeknallten Wolfstöle zu werden?«, entgegnete der größere Mann. »Nein danke.«
Caine überlegte, wie viel Spaß es machen würde, der Wolfstöle ein paar Silberkugeln in den Hintern zu jagen, aber der plötzlich wahrnehmbare Gestank verwesenden Fleisches lenkte ihn ab.
Es war nicht so, als hätte er nicht gewusst, dass Briggs auf ihn warten würde.
Das war das Einzige, dessen er sich absolut sicher gewesen war.
Jedoch hinderte das sein Herz nicht daran, ihm bis zu der Gegend seiner eingeschrumpften Gonaden zu sinken.
Sein Gefühl des drohenden Unheils wuchs, als sie den Tunnel verließen und eine große Höhle betraten, die drei riesige Käfige enthielt, die um ein gezacktes Loch in der Mitte des Steinbodens herum aufgestellt worden waren. Drei Fackeln steckten in Halterungen an der Wand, tauchten diesen Ort in ein unheimliches Flackern aus orangefarbenem Licht und ließen Briggs in seiner ganzen Unheimlichkeit auf der gegenüberliegenden Seite der Kammer sichtbar werden.
»Salvatores Lieblinge waren stets ärgerlich treu«, sagte er gedehnt, während der Blick aus seinen blutroten Augen über die gefesselten Wolfstölen glitt. »Natürlich wird es mir deshalb umso mehr Freude bereiten, sie zu töten.«
Caine steckte widerstrebend seine Waffe in den Bund seiner Jeans, die große Angst seiner Gefangenen spürend. Er konnte es ihnen nicht verdenken. Der Anblick und der Geruch von Briggs reichten aus, um selbst die tapferste Wolfstöle vor Entsetzen aufschreien zu lassen.
»Meister.« Caine verbeugte sich und zitterte, als die eisige Macht ihn einhüllte. »Ich bringe Euch die Wolfstölen, wie Ihr verlangt habt.«
Briggs, in seinen klischeehaften schwarzen Umhang gehüllt, sah aus, als sei er gerade aus seinem Grab gekrochen. Er wies geringschätzig mit der Hand zum nächstliegenden Käfig.
»Ja, ich bin durchaus in der Lage zu sehen, was du getan hast. Sperre sie ein.«
Caine ließ sich mehr Zeit als nötig, um die geschwächten Wolfstölen in einen der Käfige zu drängen, bevor er die Tür zuschlug und das Schloss einrastete. Mit einem Gefühl der Übelkeit in seiner Magengrube fiel er auf die Knie, um dem Rassewolf die verlangte Demut zu bezeugen.
»Was soll ich noch tun, Meister?«
»Du hast deine letzte Pflicht erfüllt, Caine. Erhebe dich.«
Caine stand langsam auf und verkrampfte sich, als die Macht, die in der Höhle zu spüren war, sich verdichtete und die kribbelnde Eiseskälte mit grausamer Gewalt in sein Fleisch biss.
»Was ist los?«
Briggs lachte. »Es ist an der Zeit für deine Belohnung.«
»Hier?« Aufflammende Panik drohte Caines Denkfähigkeit endgültig auszuschalten. Grimmig seine Angst unterdrückend, zwang er seine bleischweren Füße, sich langsam von den Silberkäfigen fort auf die Höhlenöffnung zuzubewegen. »Ich verstehe nicht.«
»Nein, du verstehst nicht. Du hast es noch nie verstanden«, spottete Briggs und glitt nach vorn, um Caine den Ausgang zu versperren. In den blutroten Augen schimmerte Gehässigkeit, und das hagere Gesicht war verzerrt vor perverser Belustigung. »Was für ein leichtgläubiger Narr du doch warst! Ich musste nicht mehr tun, als ein wenig Gestammel von mir zu geben und es Prophezeiung zu nennen, damit du alles und jeden für die Aussicht auf Ruhm opfertest.«
»Die Vision.« Caine schüttelte den Kopf und weigerte sich zu glauben, dass alles nur eine Lüge gewesen war. Das war einfach nicht möglich. Nicht, nachdem er physisch gespürt hatte, wie sein Blut sich veränderte, als es aus seinem Körper strömte. Er hatte sogar wahrgenommen, wie sein Geruch sich änderte und zu dem eines Rassewolfes wurde. Es war ein fast greifbarer Blick in die Zukunft gewesen. »Es ist mein Schicksal. Das kann keine Lüge gewesen sein.«
»Armer Caine.« Briggs hob die Hand und ließ seine eisige Macht auf Caine einwirken. »Was für eine Enttäuschung das sein muss. Du hast geglaubt, der große Wolfstölenmessias zu sein, und nun findest du heraus, dass du nicht mehr warst als eine Schachfigur in einem Werwolfmachtkampf.«
Caine
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