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Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness

Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness

Titel: Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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taumelte zur Seite und war sich entfernt des gähnenden Loches bewusst, das gefährlich nahe an seinen Füßen aufklaffte.
    »Verdammt sollst du sein!«
    Ein spöttisches Lächeln zeigte sich auf Briggs’ Lippen. »Zumindest kannst du Trost in dem Wissen finden, dass deine Anstrengungen Salvatore direkt in den Tod geführt haben. Erwärmt das dein Herz nicht? Ich fühle mich jedenfalls äußerst euphorisch.«
    »Du kranker Scheißkerl!« Caine fiel auf die Knie. Seine Lungen waren kaum imstande, Luft aufzunehmen, als ein unerträglicher Schmerz brennend seinen Körper durchfuhr und sein Blut in Eis verwandelte. Tief in seinem Herzen starb die Hoffnung, dass sein wachsendes Misstrauen hinsichtlich Briggs falsch war, einen langsamen, gnadenlosen Tod. Der Rassewolf hatte ihn nach Strich und Faden verarscht. Und jetzt würde er den endgültigen Preis für seine Dummheit bezahlen. Wie passend. »Ich hoffe, Salvatore schickt dich geradewegs zurück in die Hölle, aus der du gekrochen bist!«
    Erzürnt über die bloße Erwähnung des Werwolfkönigs, sandte Briggs einen weiteren Machtblitz aus, der Caine mit der Wucht eines rasenden Sattelschleppers traf.
    »Das Einzige, was Salvatore tun wird, ist sterben«, erwiderte er rau. »Genau wie du.«
    Der quälende Schmerz grub sich mit unerträglicher Leichtigkeit tiefer in Caines Körper. Instinktiv versuchte er sich zu verwandeln, aber Briggs’ Macht hatte die Herrschaft über ihn übernommen und ließ es nicht zu, dass sein innerer Wolf dem Ruf folgte.
    Caine legte die Hände flach auf den Steinboden, senkte den Kopf und sog keuchend schmerzhafte Atemzüge ein. Das war es also. Er hatte alles aufs Spiel gesetzt und verloren.
    Wie erbärmlich.
    Ein Teil seines Stolzes aber war noch nicht vollständig besiegt.
    Vielleicht würde er nie zu einem Rassewolf werden, wie es ihm versprochen worden war, aber er wollte verdammt sein, wenn er diesem Mistkerl die Genugtuung gönnte, ihn umzubringen.
    Er würde diese scheußliche Tat selbst vollbringen.
    »Fick dich, du Möchtegern-Salvatore!«
    Mit dem letzten Rest seiner Kraft robbte Caine über den Steinboden, bis er den Rand des Loches erreicht hatte.
    Briggs, der verspätet erkannte, dass sein Opfer versuchte, seiner Bestrafung zu entkommen, eilte mit ausgestreckten Händen auf Caine zu.
    »Nein!«
    Caine zwang sich zu einem verzerrten Lächeln. »Wir sehen uns in der Hölle!«
    Er stürzte sich über den Rand des Loches in den Abgrund. Das schwerelose Gefühl des Fallens war nicht annähernd so erschreckend, wie es eigentlich hätte sein sollen.
    »Du Dummkopf!«, brüllte Briggs über ihm, das Gesicht verzerrt vor Wut. »Du kannst dich nirgendwo vor mir verstecken!«
    Diese Drohung hätte wesentlich Furcht einflößender geklungen, wenn Caine nicht schon dermaßen schnell durch die Finsternis gestürzt wäre, dass ihm eine harte, wenn nicht sogar tödliche Landung drohte. Angenommen, der Abgrund war irgendwann zu Ende.
    Vielleicht hatte Briggs ja eine direkte Verbindung zur Hölle.
    Das würde einiges erklären.
    Caine, der Flammen, Schwefel und Kobolde mit Mistgabeln erwartete, stürzte immer weiter, bis es ihm wie eine Ewigkeit vorkam. Aber es war nicht der Teufel, der am Ende des Abgrundes auf ihn wartete.
    Sondern harter, unnachgiebiger Stein.
    Unerträgliche Schmerzen durchfuhren seinen Körper, als seine Knochen brachen und seine Innereien sich in Sülze verwandelten. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er die Zeit, dem Tod tatsächlich ins Gesicht zu blicken, bevor er von einer gesegneten Finsternis verschlungen wurde.
    Den Göttern sei Dank.
    Der offizielle Salon von Styx’ Villa war genauso herrschaftlich wie die oberen Zimmer.
    Die zierliche Einrichtung, die durchaus direkt aus Versailles stammen konnte, und ein farblich perfekt auf die Ausstattung in Gold und Elfenbein abgestimmter Perserteppich verliehen diesem Raum ein auffälliges Museumsflair.
    Auf der anderen Seite des Zimmers rahmten dunkelrote Vorhänge die hohen, wandbreiten Fenster ein, von denen aus man einen tief liegenden Garten überblicken konnte, der in helles Mondlicht getaucht war. Es war ohne Zweifel ein reizender Anblick, aber Harley nahm ihn kaum wahr. Zum Teufel, wenn sie schon nicht den riesigen, in Leder gekleideten Vampir wahrnahm, der sich gegen den Marmorkamin lehnte, oder ihre Zwillingsschwester, die sie die letzten dreißig Jahre für tot gehalten hatte, dann zog eine schöne Aussicht wohl kaum ihre Aufmerksamkeit auf sich. Ganz egal, wie

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