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Wächterin des Mondes (2) - Arthur, K: Wächterin des Mondes (2) - Kissing Sin

Titel: Wächterin des Mondes (2) - Arthur, K: Wächterin des Mondes (2) - Kissing Sin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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verraten«, behauptete er.
    Ich sah ihn zweifelnd an. »Ich glaube dir kein Wort.«
    »Ich will einen Anwalt.«

    »Wirke ich wie ein Cop auf dich? Sehe ich aus, als würde mich irgendwie interessieren, was du willst oder nicht willst?«
    Er antwortete nicht, sondern starrte mich nur an.
    »Wieso hast du die Frau in dem Restaurant umgebracht?«
    Keine Antwort.
    »Wer hat dich bezahlt, damit du die Frau in dem Restaurant umbringst?«
    Wieder nur Schweigen. Das Heulen der Sirenen war verstummt, und obwohl der Wind nicht vom Restaurant in unsere Richtung wehte, hörte ich Stimmen und Aufruhr. Mir blieb nicht viel Zeit für mein Verhör.
    Ich richtete das Gewehr nach unten und drückte es gegen seinen Adamsapfel. Sein Knurren hörte sich an wie ein Gurgeln.
    »Sag es mir, oder ich mache es auf die harte Tour.«
    »Ich weiß nichts.«
    Er hatte eine feuchte Aussprache und ich keine Hand frei, um mir die Spucke aus dem Gesicht zu wischen. Die kleinen Tröpfchen brannten. Sie stanken auch … oder war er das? Für einen Mann, der keinen Geruch besaß, entwich seinem Körper ein ganz fürchterlicher Gestank. Ich glaubte nicht, dass er sich vollgeschissen hatte. Meine Güte, schließlich war er ein Berufskiller, und mal abgesehen von dem, was mein Bruder über mein morgendliches Aussehen sagte, wirkte ich eigentlich nicht sehr Furcht einflößend.
    »Gib dein Bestes«, sagte er.
    Ich stieß so fest mit der Gewehrmündung zu, dass ich
die Haut einriss, und er blutete. »Glaubst du vielleicht, ich traue mich nicht?«
    »Ich glaube, dass es bald sowieso egal ist.«
    Die Heiterkeit, die in seinen Worten mitschwang, jagte mir Schauer über den Rücken. Ich war sicher, dass er etwas im Schilde führte. Aber was?
    Ich runzelte die Stirn, senkte mit zunehmend mulmigem Gefühl ein Schutzschild und versuchte in sein Bewusstsein einzudringen. Sein Gehirn war überraschenderweise nicht geschützt, aber vielleicht hatte sein Auftraggeber nicht damit gerechnet, dass er gefangen wurde. Ich drang tiefer in seinen Verstand ein, erreichte seine Gedanken und fror sie und ihn gleichermaßen ein.
    In einer Hinsicht sagte er die Wahrheit. Er wusste nicht, wer ihm den Auftrag erteilt hatte, die Frau umzubringen. Wie immer hatte er seine Anweisungen über das Telefon erhalten, von derselben Stimme wie immer. Sie war tief und ohne jede Betonung, als ob er nicht mit einem Menschen, sondern mit einer Maschine spräche. Der Auftrag war simpel. Töte die beiden Frauen an Tisch sechzehn.
    Wieso hatte er dann nicht auf Roberta gewartet, bevor er geschossen hatte?
    Der Geruch wurde intensiver und erinnerte jetzt mehr an fauligen Abfall als an Scheiße. Ich rümpfte die Nase und versuchte ihn nicht weiter zu beachten ebenso wie die Angst, die auf meiner Haut kribbelte.
    Die Antworten genügten mir nicht, also drang ich in sein Gedächtnis vor. Ich sah ein großes Haus inmitten eines üppigen Gartens. Hier gab es mehr solcher Wesen wie ihn, schwarze Geister, die auf Tötungsaufträge warteten.
Und in riesigen Käfigen saßen noch andere. Blaue Wesen mit regenbogenfarbenen Flügeln. Männer und Frauen mit Gesichtern von Greifvögeln und Klauen von Dämonen. Meerjungfrauen und Meermänner und Gott weiß was noch.
    Es war keine Armee, nicht einmal eine Einheit, aber es waren genug, um in ein paar Jahren zu einer Armee angewachsen zu sein.
    In dem Labor, aus dem diese Wesen stammten, hatte man offenbar das Geheimnis erfolgreicher Kreuzungen von nichtmenschlichen Rassen entdeckt. Es spielte keine Rolle, ob ihre Erfolgsrate hoch oder niedrig war. Sie waren dabei, eine Armee von Monstern aufzubauen, schufen Lebewesen, die sich die Natur hervorzubringen weigerte, und sie hatten nur eine Aufgabe: zu töten.
    Ich versuchte, noch weiter einzutauchen, noch mehr Informationen zu erhalten, aber die Luft war so dick und stank so entsetzlich nach Fäule, dass ich würgte und mich nicht konzentrieren konnte.
    Ich schob meine Gedanken beiseite und sah ihm in die Augen. Dort sah ich den Tod, und er kam schnell näher. Auf einmal bemerkte ich, dass sein Gesicht ganz mager wirkte, als hätte er in den letzten Minuten sehr viel Gewicht verloren. Seine Haut brannte wie Feuer unter meinen Schienbeinen und meinem Hinterteil.
    Auf einmal fiel der Groschen bei mir, und der Tod in seinen Augen bekam einen Sinn.
    Misha hatte einmal davon gesprochen, was für einen Supersoldaten man erschaffen konnte, wenn man es schaffte, das Geheimnis der Vampire, der Werwölfe und anderer
Nichtmenschen

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