Wächterin des Mondes (2) - Arthur, K: Wächterin des Mondes (2) - Kissing Sin
hier weg.
»Geh zum Auslöser«, sagte Misha, während er die Laser nach links und rechts schwang und die Spinnen tötete, die ich verfehlt hatte. Ein orangefarbenes Licht leuchtete auf. Mishas Waffen gingen dem Ende entgegen.
»Beeil dich«, fügte er hinzu.
Als ob mir nach Trödeln wäre! Ich blickte auf den Knopf und nahm aus dem Augenwinkel den feuchten Glanz einer Kreatur wahr, die auf mein Gesicht zukam. Von hinten schoss ein Laserstrahl durch die Dunkelheit und anstelle der Spinne traf Dampf auf meine Haut. Ich schüttelte mich und unterdrückte einen Schrei.
Dann schluckte ich heftig, sprang nach vorn und schlug so fest mit der Hand gegen den Knopf, dass der Schlag in meinem Arm vibrierte. Nichts passierte. Kein Wimmern, kein sicherer dunkler Gang. Nichts.
»Der Hebel«, sagte Misha. »Neben den Gewehren. Und wirf mir ein paar Laser rüber.«
Ich griff zwei und warf sie in seine Richtung. Er schleuderte seine eigenen zur Seite und fing sie geschickt auf, aber während des kurzen Wechsels waren zwei Kreaturen auf ihn gekrabbelt, eine auf seine Brust, die andere auf seinen Schenkel. Mein Fluch wurde von seinem übertönt, und während ich die Wesen von seiner Haut entfernte, schoss ich auf weitere, die ihn anzugreifen versuchten. Ich griff den Hebel und zog mit aller Macht daran. Das halbe Waffenarsenal glitt zur Seite und gab nicht nur den Blick auf einen dunklen Flur frei, sondern gleichzeitig auf ein blaues Wesen mit Saugnäpfen an den Fingern, das mit geballten Fäusten auf mich zuschoss.
Bevor ich überhaupt reagieren konnte, wurde ich schon von einem heftigen Schlag über den Schreibtisch nach hinten und quer durch den Raum geschleudert. Ich landete keuchend auf dem Teppich und sah Sterne. Ich bekam keine Luft, konnte mich nicht rühren und kämpfte gegen Schmerz und Ohnmacht an. Es schien mir wie eine Ewigkeit.
Ich hatte jedoch instinktiv nicht die Laser losgelassen und das war meine Rettung. Die Sterne vor meinen Augen verwandelten sich in eine blaue Masse, und ohne wirklich nachzudenken feuerte ich einfach darauf los. Das Wesen schrie, als ich zwei Löcher in seine Brust brannte. Es war tot, wurde durch den Schwung jedoch noch nach vorne geschleudert. Ich sprang zur Seite und würgte, als sein Körper auf den Boden fiel und sich der faulige Gestank von Tod ausbreitete.
Ich stemmte mich auf die Knie, dann auf die Füße hoch. Misha kämpfte noch. Das blaue Ding war offensichtlich bloß eine Sicherheitsmaßnahme, denn aus dem dunklen Treppenhaus war nichts weiteres gefolgt.
Höchste Zeit, hier wegzukommen. Ich feuerte unablässig auf die Masse wässriger Spinnen, während ich zu Misha rannte und uns den Weg zum Treppenhaus freischoss. Misha stürzte auf den Eingang zu. Ich folgte ihm, wobei ich mich immer wieder umdrehte und weiterfeuerte. Selbst, als ich schon das dunkle, kühle Treppenhaus erreicht hatte, feuerte ich weiter. Misha schlug mit der Hand auf einen weiteren Hebel und warf sich mit dem ganzen Gewicht gegen die Tür. Sie glitt zu und zerquetschte einige Spinnen. Ich schoss sicherheitshalber mit dem Laser auf die zuckenden Überreste, dann stieß ich vor Erleichterung einen tiefen Seufzer aus und schüttelte mich. Doch wir waren weiß Gott noch nicht in Sicherheit.
Mit geschlossenen Augen lehnte Misha keuchend an der Betonwand. Er sah beschissen aus. Sein traktiertes Gesicht begann zu schwellen und sich blau zu verfärben, aber zumindest lebte er.
Ich fasste ihn an der Schulter. »Wir müssen gehen.«
Er nickte und stieß sich von der Wand ab. »Hoch, nicht runter.«
»Aufs Dach?« Bei dem Gedanken schwappte eine Angstwelle über mich hinweg. »Schießen wir uns damit nicht selbst ins Knie?«
Er schüttelte den Kopf, rieb sich mit der Hand über den Bauch und zuckte leicht zusammen. »Nein. Offensichtlich
kennt er den Geheimgang und erwartet, dass wir nach unten laufen.«
»Aber was ist auf dem Dach, und wieso sollte er davon nicht auch was wissen?«
»Das Nebengebäude wird entkernt. Letzte Woche haben sie riesige Löcher in die Seitenwand gehauen, um dort Fenster einzubauen. Wir können vom Dach aus durch eine der Öffnungen in das Nebengebäude springen. Damit rechnet er nicht.«
Weil normale Leute das vermutlich nicht versuchen würden. Und Leute mit Höhenangst erst recht nicht. Ich befeuchtete meine trockenen Lippen. »Ist es ein weiter Sprung?«
Er schüttelte den Kopf und schien starke Schmerzen zu haben. Das war nicht überraschend, wenn man sein verstümmeltes
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