Wächterin des Mondes (2) - Arthur, K: Wächterin des Mondes (2) - Kissing Sin
Prickeln auf meiner Haut. Es war nicht nur sexuelle Lust, sondern auch die Lust auf Blut. Sein Durst war so intensiv spürbar, dass er mir fast den Atem nahm. Er reizte gefährlich seine Grenzen aus. Ich fragte mich, wieso.
Vielleicht wollte er seine Blutgier an einer der charmanten Damen bei dem Abendessen stillen. Dabei konnte er noch ein bisschen Geld für den wohltätigen Zweck sammeln. Ich kannte Frauen, die ein Vermögen dafür geben würden, den sexuellen Rausch eines Vampirbisses zu
erleben. Nachdem ich ihn selbst kennen gelernt hatte, verstand ich allerdings sehr gut, warum.
Quinn öffnete die Tür und half mir in den Wagen, dabei legte er seine Hand auf meinen Rücken und löste dadurch angenehme Schauer bei mir aus. Dennoch bemerkte ich, dass er kalte Finger hatte. Vampiren war nur kalt, wenn sie nicht genug Blut tranken.
Ich suchte seinen Blick. Die Lust in seinen dunklen Augen ließ mein Herz höher schlagen, doch darunter lauerte Durst.
»Passt auf euch auf, ihr zwei«, sagte Jack. »Denkt daran, dies ist nur eine Erkundungstour, nicht mehr. Seht euch einfach nur um.«
Der letzte Satz war für mich bestimmt, und ich hob eine Braue. Was glaubte er denn, was ich vorhatte? Als ob ich den General in die Toilette zerren und verprügeln würde. Okay, die Idee war durchaus reizvoll, aber selbst wenn der General der Mann war, der mich in der Zuchtstation missbraucht hatte, gab es keinen Grund, ihn zu schlagen. Zumindest nicht, bis wir wussten, ob er die treibende Kraft im Hintergrund war. Irgendwie glaubte ich das nicht.
»Ruft mich aus dem Flugzeug an, wenn ihr auf dem Nachhauseweg seid«, fügte Jack noch hinzu. »Und Riley, unsere Leute stehen an den Ausgängen vom Rocker.«
Ich nickte. Jack schlug die Tür zu, und der Wagen fuhr los. Wir schwiegen. Ich wusste nicht, wieso ich das Schweigen brechen sollte. Ich hatte Quinn alles gesagt, jetzt war er an der Reihe. Aber sein Durst und seine Lust legten sich fast fühlbar auf meine Brust und erschwerten mir das Atmen.
Es musste damit aufhören. Er konnte nicht zu einem Abendessen mit so vielen Frauen gehen und seine Gefühle derart zur Schau tragen. Es war beinahe so heftig wie die Aura eines Werwolfs und würde sofort für Aufruhr sorgen.
Leider gab es nur eine Möglichkeit, wie ich seinen Durst stillen konnte. Ich würde ihn wohl dazu zwingen müssen, von meinem Blut zu trinken. Doch hier im Auto konnte ich nichts ausrichten. Mir machte es nichts aus, Aufsehen in der Öffentlichkeit zu erregen, aber Quinn. Außerdem wollte ich, dass der Fahrer sich auf die Straße konzentrierte und nicht auf mich. Das verringerte eindeutig das Unfallrisiko.
Nachdem wir die Stadt erreicht hatten, fuhren wir in ein öffentliches Parkhaus und tauschten den Wagen. Quinns Limousine hatte dicke verdunkelte Scheiben, die vermutlich kugelsicher waren. Offenbar ging er kein Risiko ein, und darüber war ich froh.
Von dort brauchten wir nicht lange bis zum Essendon-Flughafen. Quinns Flugzeug, eine schlanke silberne Maschine stand auf der Startbahn bereit. Wir gingen an Bord. Im Cockpit saßen Pilot und Copilot, auf den sofaähnlichen Sitzen nahmen nur Quinn und ich Platz. Der perfekte Ort für die dringend notwendige Verführung. Oder zumindest eine halbe Verführung. Wenn er nicht wollte, würde ich ihn nicht zwingen, die Sache bis zum Ende durchzuziehen. Auch wenn meine Hormone bei dem Gedanken erschrocken aufschrien.
Ich wartete, bis das Flugzeug seine Flughöhe erreicht hatte, dann löste ich den Sicherheitsgurt, zog den Mantel aus und stand auf.
Die Temperatur in der kleinen Kabine stieg sprunghaft an.
Quinn sah mich zurückhaltend aus seinen dunklen Augen an. Der Durst, den ich vorhin gespürt hatte, war auf einmal verschwunden, doch seine Anspannung deutete darauf hin, dass er nicht weg war. »Nicht, Riley.«
»Nicht was?«, fragte ich vollkommen unschuldig. »Darf ich nicht mit dir über unsere Pläne für den heutigen Abend sprechen?«
»Wir wissen, was wir zu tun haben. Es gibt nichts mehr zu besprechen.«
»Nein? Dann wirst du mich also weiterhin mit Riley anreden?«
Er zögerte, seine Augen wirkten leicht amüsiert. »Du bist zwar nicht blond, aber Barbie wäre wahrscheinlich trotzdem passender.«
»Dann finden die Büstenstützen also deine Zustimmung?«, fragte ich und schob meine Brüste nach vorn.
Er gab ein leicht gurgelndes Geräusch von sich und antwortete nicht. Egal ob sie zwanzig oder über tausend Jahre alt waren, Männer blieben Männer. Ich
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