Wächterin des Mondes (2) - Arthur, K: Wächterin des Mondes (2) - Kissing Sin
ich auf dem Stuhl Platz, den Liander aus einem der Büros geholt hatte und ließ ihm freie Hand.
»Quinn ist einmal mit einer Truppe scharfer braunhaariger Schönheiten fotografiert worden«, erklärte Liander, als er begann, Haut und Haare zu färben. »Das nehmen wir als Vorbild.«
»Lässt sich die Pampe leicht wieder auswaschen?«, fragte ich und sah erschrocken zu, wie meine rotgoldenen Haare die Farbe von Schokolade oder Haselnüssen annahmen.
»Ja.Vertrau mir.«
Ich vertraute ihm, aber das minderte nicht den Schock. Schließlich liebte ich meine Haare. Liebte ihre Farbe. Es war überaus unangenehm, mit ansehen zu müssen, wie sie auf einmal braun wurden.
Aber es war verblüffend, was eine andere Haarfarbe, blaue Kontaktlinsen und ein bisschen ausgefallene Schminke ausmachten. Das war nicht mehr ich dort im Spiegel. Das war jemand anders. Jemand, der scharf genug war, um an der Seite eines milliardenschweren Playboys aufzutauchen.
»Wow«, sagte Rhoan und sprach damit meine Gedanken laut aus.
»Wir sind noch nicht fertig.« Liander hielt zufrieden ein Stückchen feuerroten Stoffs hoch. »Jetzt das Kleid.«
Ich warf ihm einen leeren Blick zu. »Das ist kein Kleid. Das ist ein Stoffschlauch.«
»Dieser Schlauch ist der letzte Schrei in Sachen Abendmode und kostet ein Vermögen.«
»Deshalb gefällt er mir trotzdem nicht.«
»Du wirst hinreißend darin aussehen.«
»Ich werde wie ein Feuermelder aussehen. Die Leute müssen Sonnenbrillen aufsetzen, wenn sie mir begegnen.«
Liander grinste. »Wir wollen doch, dass die Leute dich ansehen. Wir wollen, dass die Leute nur deinen wundervollen Körper bewundern und nichts merken.«
Ich hob eine Braue und musste ein bisschen lächeln. »Wundervoller Körper? Ich dachte, du bist vom anderen Ufer? Was hat diese plötzliche Wertschätzung des weiblichen Körpers zu bedeuten?«
»Ich bin zwar vom anderen Ufer, wie du es ausdrückst, aber das heißt nicht, dass ich nicht einen großartigen Körper wie deinen zu würdigen wüsste.« Er klatschte mir leicht auf den Arm. »Und jetzt hör gefälligst auf, dich zu zieren und steh auf.«
Ich gehorchte. Er zeigte mir zwei weiße Schalen. »Büstenverstärker. Sie stützen deine Brust und bringen dein wunderschönes Dekolletee noch mehr zur Geltung.«
»Als wenn ich das nötig hätte«, erwiderte ich beleidigt, als er meine Brüste hob und die Pads darunterschob.
»Je mehr sie auf deinen Busen gaffen, desto weniger achten sie auf dein Gesicht«, prophezeite Rhoan grinsend. »Das ist ausnahmsweise einmal von Vorteil.«
»Sagt jemand, der sich noch nie mit einem Mann unterhalten musste, der einem immer nur auf die Brüste glotzte statt in die Augen.«
»Es hat gewisse Vorteile, ein Mann zu sein.«
Wie beispielsweise nicht vom Liebhaber deines Bruders auseinandergenommen und neu zusammengesetzt zu werden. Liander reichte mir das sogenannte Kleid.
»Was denn, keine Unterwäsche?«
»Wir wollen doch keine hässlichen Konturen irgendwelcher Gummizüge unter dem Kleid, hm?«
Ich hob eine Braue. »Nicht einmal die Kontur eines G-Strings?«
Jetzt sah er mich mit großen Augen an. Ich grinste und schlängelte mich in das Kleid. Es saß eng wie ein Handschuh und bedeckte meinen Körper von den Brüsten bis zum Oberschenkel, ließ jedoch einen beträchtlichen Teil meiner Haut unbedeckt. »Ich werde mich zum Gespött der Leute machen.«
»Sie werden entzückt sein.« Liander trat zurück und betrachtete mich wie ein Künstler sein Meisterwerk. »Zieh den Saum noch ein Stück herunter.«
»Willst du, dass mein Busen heraushängt?«
Er grinste ein bisschen. »Nein, obwohl du zugeben musst, dass dann endgültig niemand mehr auf dein Gesicht achten wird.«
Das Kleid blieb, wo es war. Nur ein winziges Stück mehr, und meine Nippel hätten neugierig in die Welt geblinzelt. »Schuhe?«
Er reichte mir ein Paar hohe Riemchenpumps. »Meine Favoriten«, sagte ich und fuhr mit dem Finger über den spitzen Holzabsatz. »Rot und bereit zum Einsatz.«
Liander grinste. »Sie sind ziemlich in Mode – also wird wohl niemand auf die Idee kommen, dass du sie nebenbei zu etwas anderem benutzen kannst.«
»Gott sei Dank. Ich hätte keine Lust, mir eine neue Waffe auszudenken.«
Nachdem ich sie angezogen hatte, drehte ich mich um und betrachtete mich im Spiegel. Wenn wir einen absolut scharfen Look kreieren wollten, dann hatten wir unser Ziel erreicht.
»Was ist mit meiner Stimme?«
»Das regeln wir mit Modulatoren. Mach den Mund
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