Während ich schlief

zu den Unicorn-Inseln brauchen würde – vorausgesetzt, es gelänge ihm, sich zeitnah ein Schwebefahrzeug zu besorgen. Er hatte Glück. Eines stieß frontal mit ihm zusammen, als er auf die Straße trat.
    Das höhere Gewicht des Gleiters warf ihn um, doch der Fahrer machte eine Vollbremsung, sodass das Fahrzeug ins Schleudern geriet und auf der Straße herumhüpfte wie ein Tennisball. Er kalkulierte die Trägheit der Bewegung ein, stand auf und packte das Heck, um es ruhig zu halten. Das Drehmoment schwang es einmal im Kreis, bis es still stand. Zwanzig weitere Fahrzeuge drängten sich dahinter.

    Er riss die Tür des Gleiters heraus und warf sie scheppernd auf die Straße. Der Fahrer hockte zusammengekauert unterm Steuerpult.
    »Meine Direktive erfordert ein Transportmittel«, verkündete er. »Ich beschlagnahme dieses Fahrzeug.«
    Ohne weitere Umstände stieg er ein und achtete nicht auf den verängstigten Insassen, der sich aus der offenen Tür stürzte. Es gab keinen Grund, einen Unbeteiligten zu eliminieren, der ihn nicht aufzuhalten versuchte.



M r. Guillorys Fon piepte im selben Moment, als wir das Hotelzimmer betraten. »Reggie«, meldete er sich.
    »Mr. Guillory, ich dachte, das sollten Sie wissen«, sagte die mir inzwischen gut bekannte Stimme seiner Sekretärin. »Man hat den Plastobot ausfindig gemacht. Ich lade Ihnen gerade den Bericht auf Ihren Screen herunter.«
    »Sehr gut«, sagte Guillory und öffnete seinen Notescreen.
    Ich blickte ihm über die Schulter. Eine Holo-Aufnahme, die verzerrt und merkwürdig auf dem flachen Monitor aussah, zeigte, wie mein glänzender Verfolger mitten auf eine verkehrsreiche Straße sprang. Die aufgehaltenen Gleiter hüpften zwischen den magnetischen Fußgängerstreifen hin und her wie Pucks auf einem Air-Hockey-Tisch, derweil der Plastobot die Tür eines nach dem Zusammenprall ziemlich zerbeulten Gefährts abriss und davonsauste. Eine weitere Aufnahme aus einem anderen Blickwinkel zeigte den Insassen des entführten Gleiters, der sich hinaus auf die Straße rollte und flach duckte, während mehrere Schwebeboote über ihn hinwegglitten, ohne ihn zu verletzen.
    Dann gab es einen Szenenwechsel. Der Nachrichtensprecher war nicht zu verstehen, aber jemand interviewte den Fahrer, der von seinem Sturz bei dem Blitzstart eine Schramme an der Backe davongetragen hatte.
    Mr. Guillorys Sekretärin fuhr fort: »Die Polizei sagt, es sei schwer, die Spur des Plastobots aufzunehmen, da er anscheinend
die Satellitenverbindung in dem Gleiter unterbrochen hat. Sie sollten ihn aber innerhalb der nächsten Stunde gefasst haben.«
    »Danke, Stella, halten Sie uns auf dem Laufenden.« Er drehte sich zu mir um. »Siehst du? Ich sage doch, es kommt alles in Ordnung.«
    Ich blieb skeptisch, aber wenigstens war ich jetzt sicher, dass dieses Ding existierte. Guillory tippte auf seinen Screen, um die Uhrzeit abzulesen. »Es gibt hier ein tolles Restaurant unter freiem Himmel, unten am Ansatz des Horns«, sagte er. »Möchtest du mitkommen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich könnte jetzt nichts essen«, sagte ich.
    »Wie du willst. Wir haben diese gesamte Suite zur Verfügung. Dein Zimmer liegt in dem Flur dort, meines ist gleich hier nebenan. Du kannst die Musik oder den Holoviewer so laut stellen, wie du möchtest, alle Zimmer sind schalldicht. Wenn du etwas brauchst, egal was, scheue dich nicht, den Zimmerservice zu rufen. Meinen Foncode hast du, oder?«
    Ich nickte, und Guillory überließ mich mir selbst.
    Ich fühlte mich nicht wohl in dieser Umgebung. In solchen Luxusgemächern war ich schon häufig gewesen, meist mit meiner Mutter im Rahmen von Wohltätigkeitsbällen. Auf diesen Veranstaltungen hatte ich mich immer zur Schau gestellt gefühlt, mehr wie ein Requisit als wie eine Person. Und so, wie Guillory mich an eine goldene Statue erinnerte, erinnerte mich diese Suite an eine Schmuckschatulle. Er passte perfekt hinein. Seufzend machte ich mich auf die Suche nach dem Bad.
    Da das Wannenbad am Abend zuvor mir so gut getan hatte, ließ ich mir in dem feudalen Badezimmer wieder eins einlaufen und sank in das gereinigte, importierte Wasser. Die Herkunft des Wassers sollte eigentlich nicht von Bedeutung sein,
aber mir kam das alles so falsch und künstlich vor, wie mit dem Computer zu malen statt mit Pinsel und Farben. Hinterher stieg ich in eine frische Uniform und ließ meine Tasche und alles andere im Bad zurück.
    Ich ging wieder in den Salon und hielt automatisch nach meinem