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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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Lieutenant Ferradi sagte, oder ob es Freundschaft war oder – oder etwas anderes, hat im Grunde keine Bedeutung. Was Bedeutung hat, das ist die Frage, ob die Geschichten wahr sind, die Ferradi über Esmay Suiza verbreitet.«
    »Und falls sie wahr wären, was würden Sie darüber denken?«
    Barin spürte einen Schmerz in der Brust, der die Hoffnung aus ihm herausdrückte. »Dann, Sir - müsste ich meine Meinung ändern.«
    »Barin, ich möchte Ihnen etwas erzählen, ganz im Vertrauen, denn Sie müssen es jetzt erfahren. Casea Ferradi war schon für jeden Befehlshaber, unter dem sie je gedient hat, ein Problem –
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    deshalb findet man sie auch ganz am Ende der Beförderungsliste ihres Jahrgangs –, aber sie hat es nie ganz geschafft, sich den Herauswurf einzuhandeln. Hätte Lieutenant Suiza nicht diesen Streit mit Sera Meager gehabt, und hätte sich Lord Thornbuckle im aktuellen Schlamassel nicht auf sie als Sündenbock
    konzentriert, würde niemand den Anschuldigungen Ferradis zuhören. Jetzt tut man es sehr wohl – und falls Ferradi so weit gegangen ist, dass sie Vorschriften bezüglich juristischer Unterlagen gebrochen hat, dann haben wir sie endlich. Sagen Sie mir, wissen Sie, ob Koutsoudas nach wie vor auf dem Schiff Ihrer Kusine an den Scannern sitzt?«
    »Ich denke schon, Sir.« Wohin führte das?
    »Gut. Wir brauchen wirklich einen Experten am Scanner, um Ferradi auf frischer Tat zu ertappen, denn sie ist nicht blöd. Und nebenbei: gute Arbeit von Ihnen, das mit Pell herauszufinden.
    Wir haben hier noch zwei weitere Fälle entdeckt … obwohl wir noch nicht recht wissen, worin genau das Problem besteht.«
    Eine halbe Stunde später war Barin unterwegs zum
    Liegeplatz der Navarino, des Schiffes seiner Kusine Heris.
    Heris erwies sich als für Familienmitglieder erreichbar – Barin hatte das eindeutige Gefühl, dass er als ein Ensign Livadhi oder vielleicht Hornan eine Stunde hätte warten müssen, ehe er zu ihr vorgelassen wurde.
    »Ihr möchtet, dass meine Scannertechs für euch Daten
    saugen? Was stimmt mit euren nicht? Escovar war doch immer in der Lage, sich gute Leute auszusuchen.«
    Dockery hatte ihm überlassen, wie viel er sagen wollte, aber das hier war seine Familie. Barin hielt es so kurz wie möglich; er betonte seine anfängliche Annahme, Ferradi wäre hinter 450
    Heris' Dienstakte her gewesen, als Hilfe für Hornan, um Admiral Serrano das Kommando über die Einsatzgruppe zu
    entreißen.
    »Bist du darin verwickelt!« Diese Betonung bedeutete eindeutig auch schuldig.
    »Ja und nein«, antwortete Barin. »Zufällig betrachtet mich Lieutenant Ferradi auch als ihre Eintrittskarte in die Serrano-Dynastie.«
    »Tut sie das inzwischen?« Heris wirkte auf einmal wirklich sehr gefährlich, als wäre ein schlafender Falke erwacht und richtete jetzt den tödlichen Blick auf sein Opfer. »Und was denkst du, hat sie getan, das nur Koutsoudas herausfinden kann?«
    »Sie hat in angeblich sicheren Rechtsdateien herumgesucht und womöglich auch Daten geändert, Sir.« Das Letztere war seine eigene Vermutung; Dockery hatte er damit nicht
    beeindrucken können, aber Barin war überzeugt, dass Ferradi nicht darüber erhaben war, Unterlagen zu fälschen, wenn sie schon verbal log. Warum sonst hätte sie riskieren sollen, an diesen Dateien herumzumanipulieren ?
    »Ah. Naja … ich sage dir was. Du kannst Koutsoudas ein
    paar Stunden lang einspannen – aber ich erfahre anschließend die komplette Geschichte!«
    »Ja, Sir.«
    »Und dein Kommandant schuldet mir ein Abendessen.«
    Wie sollte er das jetzt erklären? Nachdenklich kehrte er zum Liegeplatz der Gyrfalcon zurück und meldete Dockery seinen 451
    Erfolg. »Koutsoudas kommt nach dem Mittagessen, Sir«, sagte er schließlich.
    »Gut. Ich möchte, dass Sie derweil Sachbeschädigung treiben und sich dafür zur Schnecke machen lassen.«
    »Sir?«
    »Suchen Sie Lieutenant Ferradi – was nicht zu schwierig sein dürfte, da Sie ja sagten, sie wäre in letzter Zeit sehr anhänglich –
    und denken Sie sich eine Möglichkeit aus, ihren Datenstab zu beschädigen. Ich möchte, dass sie sich gezwungen sieht, einen neuen zu initialisieren. Mir ist egal, wie Sie das machen, solange Sie nicht den Lieutenant selbst beschädigen – aber ich weise doch daraufhin, dass es nicht reicht, das Ding in einem alko-holischen Getränk zu versenken. Die Anwendung ausreichenden punktuellen Drucks jedoch genügt.«
    Barin brach zu diesem Einsatz auf und hatte dabei das
    unbehagliche

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