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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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glauben, wie schnell Brun die Worte eintippte – es war, als benutzte sie ein solches Gerät schon seit Jahren. »Du kannst gut mit dem Ding umgehen«, sagte sie.
    »Praxis«, tippte Brun. »Bei Cecelia. Und du hast ja keine Ahnung, wie gut das tut! So, was läuft nun zwischen der Flotte und dem Planeten? Hazel möchte, dass sie die übrigen Kinder herausholen.«
    »Und deine Babys«, sagte Esmay. »Dein Vater gibt sich in diesem Punkt eisern: Er lässt seine Enkelkinder nicht dort zurück.«
    »Er kann sie haben.« Bruns Gesichtsausdruck forderte Esmay zu einem Einwand heraus, aber sie erhob keinen.
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    »Ich habe keinen vollständigen Überblick über die Lage«, sagte Esmay. »Da ich in Ungnade gefallen bin, weil ich dir meine Anwesenheit bekannt gemacht habe, informiert man mich nicht mehr. Du bist hier auf einem Such-und-Rettungsschiff; uns begleitet eine Einsatzgruppe, aber im Augenblick machen wir nur Mikrosprünge durch die Gegend, um den Kriegsschiffen der Miliz auszuweichen.«
    »Mit wem kann ich reden?«, übermittelte Brun. »Wer gibt die Befehle?«
    »Auf diesem Schiff Kommandant Solis. Was die Einsatzgruppe insgesamt angeht, ist es Admiral Serrano.«
    »Gut. Ich muss mit ihr reden.«
    »Mit Admiral Serrano?« Esmay erinnerte sich noch
    rechtzeitig daran, dass Brun den Admiral schon kannte …
    vielleicht hörte sie ihr also tatsächlich zu. »Ich kann dich bis zu Kommandant Solis bringen, aber es besteht Funksperre zur Einsatzgruppe.«
    »Zuerst Kommandant Solis«, tippte Brun ein. Esmay nickte und ging ohne ein weiteres Wort voraus. Brun sah sie an. Neben dem wirkungsvolleren Haarschnitt hatte sich noch etwas verändert. Während Esmay sie durch das Schiff führte und Brun sah, wie andere sich vor ihr beugten, wurde Brun klar, dass Esmay vielleicht wirklich in Ungnade gefallen war, aber viel mehr verkörperte, als Brun sich je vorgestellt hatte. War sie bei Xavier und auf der Koskiuskoso aufgetreten ? Die eigene Idiotie wurde ihr wieder grell bewusst, die herablassende Art, mit der sie dieser Frau begegnet war, die Art, wie sie vorausgesetzt hatte, dass Esmay nicht mehr war als jeder andere Schüler, nicht mehr als beispielsweise Brun selbst. Dieser Mann in der Kneipe 620
    der Kampfveteranen hatte Recht gehabt –Brun hatte überhaupt nichts verstanden.
    Sie warteten vor einem Quergang, während riesige Gestalten in Panzerungen vorbeimarschierten.
    »Fühlen Sie sich besser, Lieutenant?«, fragte eine davon.
    »Gut, danke«, antwortete Esmay. Sie wandte sich an Brun.
    »Sie gehörten zu dem Team, das dich herausgeholt hat.«
    »Ich danke Ihnen«, übermittelte Brun rasch. Sie speicherte diesen Satz ab; sie würde ihn noch oft brauchen.
     
    Kommandant Solis stand auf, als Brun eintrat, und hielt ihr die Hand hin. »Wir freuen uns so, Sie wiederzuhaben!«
    »Ich freue mich, wieder hier zu sein.« Brun hatte den Bedarf an diesem Satz vorausgesehen und ihn deshalb gespeichert.
    »Ihr Vater wollte nicht, dass Lieutenant Suiza Sie belästigt, aber soweit ich gehört habe, wollten Sie sie sehen?«
    »Ja.« Das musste sie sorgfältig, Wort für Wort erklären, und Brun nahm sich Zeit. »Ich wollte mich bei ihr für mein Verhalten auf Copper Mountain entschuldigen. Während meiner Gefangenschaft ist mir klar geworden, wie sehr ich sie falsch eingeschätzt habe. Und ich wollte meine tiefe Dankbarkeit für das ausdrücken, was sie für mich getan hat.«
    »Das meiste davon kennen Sie nicht«, sagte Kommandant
    Solis. »Sie war es, die nach der Explosion Ihres Fluchtshuttles darauf beharrte, Sie wären wahrscheinlich noch am Leben – Sie hätten das als Köder arrangieren können –, und wir müssten nach Ihnen suchen.« Er schenkte Esmay einen Blick, der, wie 621
    Brun feststellen konnte, beifälliger als üblich ausfiel. »Ich könnte glatt meine Einstellung ändern.«
    »Ich habe meine geändert«, tippte Brun ein.
    »Naja, da wir jetzt Sie und die andere – Hazel Takeris, war das noch gleich ihr Name? – an Bord haben, können wir getrost zur Einsatzgruppe zurückspringen und ohne weitere Störungen von hier verschwinden.«
    »Nein«, übermittelte Brun und wechselte zur Männerstimme, damit es nachdrücklicher klang.
    Kommandant Solis fuhr zusammen; Brun verkniff sich ein
    Lächeln. Es ging nicht an, diesen Mann auszulachen. »Aber…
    was…?«
    »Wir müssen noch die übrigen Kinder holen«, tippte Brun.
    »Die von dem Schiff, auf dem Hazel war.«
    »Ich wüsste nicht, wie…«, begann Kommandant

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