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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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nach wie vor viel zu verwirrt wirkte — bei seinem Alter, seinem Rang, seiner Dienstakte.
    Dockery blickte zu Zuckerman hinüber. »Nun, Chief?«
    Zuckermans Stimme bebte. »Commander, ich … ich weiß
    nicht recht, was passiert ist…«
    »Hat dieses Individuum Sie angegriffen?«
    »Ich – ich denke es. Ja, Sir, das hat er. Es ist – ich sehe es fast vor mir…«
    Dockery warf Barin einen Blick zu, den Barin nicht zu deuten vermochte. »Haben Sie … irgendwas mit dem Chief gemacht, Ensign?«
    »Nein, Sir.«
    »Hat die Sicherheit ihm Beruhigungsmittel gegeben?«
    »Nein, Sir.«
    »Sie sind mit jemandem hier heraufgekommen, dem Sie
    Körperverletzung vorwerfen, ohne ihm Beruhigungsmittel zu verabreichen oder ihn unter Bewachung zu stellen?«
    »Sir, er hatte sich beruhigt. Er war nicht…«
    Dockery drückte eine der Funktafeln am Schott. »Eins O an Medizin; ein Reaktionsteam zu meinem Standort.« Er wandte sich wieder Barin zu. »Ensign, der Chief ist eindeutig nicht Herr seiner Sinne. Er muss medizinisch untersucht werden, ehe irgendetwas anderes geschieht.«
    »Ich fühle mich prima, Commander«, sagte Zuckerman.
    Tatsächlich wirkte er jetzt wie der Inbegriff eines Master Chiefs.
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    »Es tut mir Leid, dass ich den Ensign nervös gemacht habe; ich weiß nicht recht, wieso …«
    »Reine Routine, Chief«, entgegnete Dockery. »Nur eine
    Untersuchung, um sicherzustellen, dass Sie sich nicht irgendwas geholt haben.«
    Eine Arzteteam mit Notfalltaschen traf ein. »Commander?«
    »Chief Zuckerman hatte heute Morgen einen kleinen Anfall von Verwirrung. Warum nehmen Sie ihn nicht mit auf die Krankenstation und untersuchen ihn? Vielleicht braucht er etwas zur Beruhigung.«
    »Mit mir ist alles in Ordnung!«, beschwerte sich Zuckerman.
    Barin bemerkte, dass der Hals des Chiefs wieder rot anlief. »Es
    … tut mir Leid, Admira!'« Er starrte Barin an und salutierte steif. Barin spürte, wie sich Kälte in seinem Bauch ausbreitete; er erwiderte den Gruß, nur damit sich Zuckennan entspannte.
    »Was immer Sie sagen, Adrniral«, kam von Zuckerman, obwohl sich niemand zu Wort gemeldet hatte in der allgemeinen Verblüffung darüber, dass ein Master Chief einen Grünschnabel von Ensign mit einem Admiral verwechselte.
    »Nur eine Untersuchung«, sagte Barin, der nicht wagte, sich mit einem Blick davon zu überzeugen, wie Commander Dockery das alles aufnahm. Zuckerman starrte Barin mit einem Ausdruck zwischen Angst und Ehrfurcht an. »Alles wird gut, Chief«, sagte Barin und bemühte sich dabei nach Kräften um einen Serrano-Tonfall. Zuckerman entspannte sich wieder.
    »Mit Ihrer Erlaubnis, Sir.«
    »Dann gehen Sie«, sagte Barin. Die Arzte führten Zuckerman weg und legten dabei die Aufmerksamkeit von Profis an den Tag, die jederzeit auf dem Sprung waren einzugreifen.
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    »Nun, Ensign«, sagte Commander Dockery. »Da haben Sie ja einen ganz schönen Schlamassel angerichtet, was?«
    Barin wusste es besser, als einzuwenden, dass es nicht seine Schuld war. »Ich weiß, dass ich etwas falsch gemacht habe, Commander, aber ich weiß auch nicht recht, was ich hätte machen sollen.«
    »Kommen Sie mit, und ich erkläre es Ihnen unterwegs. Unten auf dem Truppendeck war das, nicht wahr?« Dockery marschierte los und überließ es Barin, mit ihm Schritt zu halten.
    Über die Schulter fragte Dockery: »Und wie viel genau wussten Sie über Zuckermans Problem?«
    »Ich, Sir? Nicht viel … ein anderer Unteroffizier hat etwas angedeutet, aber er sagte auch, ein Offizier hätte sich schon um die Sache gekümmert und nichts gefunden.«
    »Haben Sie nach etwas gesucht? Oder haben Sie den Hinweis einfach ignoriert?«
    »Ich habe nachgesehen, Sir, aber ich wusste nicht, wonach ich suchen sollte. Wenn ich mit Chief Zuckerman redete, kam er mir gesund vor. Naja, einmal … aber es erschien mir nicht so wichtig.«
    »Und Sie hielten es nicht für richtig, das weiterzugeben, was Ihnen der andere Unteroffizier berichtet hatte?«
    Barin erkannte allmählich die Umrisse seines Vergehens.
    »Sir, ich wollte erst etwas Eindeutiges in der Hand haben, ehe ich Sie belästigte.«
    Dockery brummte. »Ich kann es genauso wenig leiden wie
    jeder andere, mit Trivialitäten belästigt zu werden, Ensign, aber ich kann es noch weniger leiden, mit einem großen Problem 247
    belästigt zu werden, das jemand hat anwachsen lassen, weil er nicht wusste, was er dagegen unternehmen sollte.«
    »Ich hätte es Ihnen von Anfang an melden sollen, Sir.«
    »Ja. Und falls

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