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Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Titel: Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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sind zwei Kommissarinnen an Bord.« Er zog die Schultern hoch. »Mal ehrlich, was sollen die sonst hier wollen? Garantiert überprüfen die alles, was Fabis Umfeld betrifft. Ich wette, wir alle, die wir mit ihm zu tun gehabt haben, werden vernommen.«
    »Glaubst du wirklich?« Der Zweifel in Katharinas Stimme war unüberhörbar.
    »Klar. Ich guck schließlich jeden Sonntag den Tatort. Das machen die von der Kripo so.« Ein Rülpser stieg in Volker hoch. Er schaffte es nicht, ihn zu unterdrücken, und senkte verlegen den Blick, als er bemerkte, dass die Freundlichkeit aus Katharinas Gesicht verschwunden war.
    * * *
    Diesmal brauchten sie keinen Niedergang hinauf- oder hinabzulaufen, sondern blieben auf der Ebene, auf der sich die Kammer des Kommandanten befand. Die Flure waren schmal; die »Jever« zählte zu den dienstältesten Fregatten der Klasse 122 in der Flotte. Die neuen Fregatten seien wesentlich komfortabler, erklärte Tieden.
    »Dennoch«, sagte er mit Stolz, »können wir mit Fug und Recht behaupten, dass unsere ›Jever‹ sich verdammt gut gehalten hat. Schauen Sie sich allein die Waschräume an.« Er betrat einen sehr engen Seitengang, von dem auf beiden Seiten je drei schmale Türen abgingen. Eine davon öffnete er. Oda sah in einen Raum, der mit Edelstahl ausgekleidet war und dessen Wände ebenso blitzten wie das Waschbecken an der Seite.
    »Wow.« Diesen Ausruf konnte sie nicht unterdrücken. Ein Duschvorhang trennte die Nasszelle vom Rest des Raumes, und für einen Moment war Oda direkt neidisch. So würde sie ihr Badezimmer auch gern blinken sehen. Da aber Alex später als sie duschte und hinterher höchstens mit einem Abzieher die Duschtrennwand auf dem Badewannenrand säuberte, waren Kalkflecken auf dem Plexiglas unabsichtlich zum zusätzlichen Sichtschutz geworden. Tieden schmunzelte traurig.
    »Tja, das geht nur mit eiserner Disziplin, glauben Sie mir. Wenn wir nicht jeden Nachmittag Reinschiff machen würden und jeden Donnerstag Großreinschiff, würde es hier nicht so aussehen. Und vergleichen Sie mal unsere alte Dame mit italienischen Fregatten gleichen Alters. Da werden Sie staunen, was für Unterschiede Sie sehen. Aber Sie sind ja nicht hier, damit wir uns über die Disziplin an Bord unterhalten«, fuhr Tieden fort. »Sie wollen Baumanns Kammer sehen. Kommen Sie, sie liegt auf der gegenüberliegenden Seite. Das hier war der Waschraum, den er sich mit seinen Kameraden teilte.«
    Sie traten wieder auf den engen Flur, und Tieden öffnete eine weitere Tür, die den Blick in einen kleinen Raum freigab.
    »Treten Sie ruhig ein«, forderte er Oda und Christine auf.
    Es war ein karger Raum, der unpersönlich wirkte. Zwei übereinander angeordnete Kojen machten die gesamte linke Seite aus. Decken lagen sauber ausgerichtet auf den engen Schlafplätzen. Die rechte Seite säumte eine Reihe enger Spinde. An der Stirnseite stand eine Art Sekretär mit heruntergeklappter Schreibtischplatte. Ein Kalender, eine Tasse mit Stiften und ein Locher wurden in kleinen Fächern über der Schreibtischplatte aufbewahrt. Alles schien transportsicher »verpackt«. Der vor der Schreibtischplatte stehende Lehnstuhl reduzierte die Bewegungsfreiheit in diesem Raum auf fast null. Badelatschen hingen in einem Netz an einem der Spinde, alles war penibel aufgeräumt.
    »Der Zustand dieser Kammer widerspricht ja vollkommen dem von Baumanns privaten Räumen«, stellte Christine überrascht fest.
    »Wie es bei den Soldaten zu Hause aussieht, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber hier an Bord funktioniert alles nur mit Disziplin und Ordnung. Stellen Sie sich vor, Sie geraten in schwere See, da würden sämtliche Gegenstände, die nicht gesichert sind, durch die Gegend fliegen. Das können wir uns an Bord einer Fregatte nicht erlauben. Da muss jedes Ding an seinen Platz«, erklärte der Kommandant ernst.
    »Ich glaub, ich schicke meinen Sohn doch zu Ihnen«, sagte Oda, »vielleicht überträgt der die Ordnung hier im Gegensatz zu Baumann auch auf sein Zimmer zu Hause.« Sie lächelte Tieden an und äußerte gleich darauf die Bitte: »Wenn es möglich ist, würden wir gern die Kollegen der Kriminaltechnik diesen Raum untersuchen lassen. So ungern ich es zugebe, aber derzeit schwimmen wir noch etwas, was die Hintergründe und Umstände von Baumanns Tod betrifft. Da sind wir für jeden noch so kleinen Hinweis dankbar. Und vielleicht finden die Kollegen trotz der peinlichen Ordnung etwas, was für den Fall relevant ist. Baumann

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