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Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Titel: Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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Carstens Kinder noch nicht kennengelernt hatte, sie hatte Fotos der beiden gesehen und sich sogleich ein wenig in die Kleinen verliebt.
    Aus dem Wohnzimmer erscholl leise Barmusik. Der Geruch von angezündeten und wieder ausgepusteten Streichhölzern hing im Raum, als Christine ins Wohnzimmer trat. Carstens Schuhe lagen quer neben dem Sofa, er selbst wie hingegossen darauf. Kerzen brannten auf dem Tisch und den Fensterbänken. Carsten setzte sich auf, als er sie sah, und zog sie in seinen Arm.
    Als Christine eine Stunde später aus dem Badezimmer ins Schlafzimmer trat, saß er lesend im T-Shirt auf dem Bett. Sie lächelte, als sie seine Lektüre sah: »Ostfriesenangst« von Klaus-Peter Wolf.
    »Dass du von Kriminalfällen auch zur Schlafenszeit nicht genug kriegen kannst, verstehe ich nicht«, sagte sie, »immer nur Mord und Totschlag.«
    »Sicher. Aber damit kann ich etwas anfangen. Hier geht es unter anderem darum, wie Polizeibeamte sich fühlen, wenn sie einen Sexualstraftäter nach Verbüßung seiner Gefängnisstrafe im normalen Leben begleiten müssen.«
    »Wo wir schon beim Thema sind …«, ein wenig bedauernd blickte Christine zu ihrer eigenen Lektüre auf dem Nachttisch. »Die Mondspielerin« hieß das zauberhafte Buch von Nina George. »Hast du dich schon mal näher mit diesen bewusstseinserweiternden Drogen auseinandergesetzt, die Manssen bei Baumann gefunden hat?«
    Sie hob die Bettdecke an und schlüpfte darunter.
    »Ich hab natürlich schon damit zu tun gehabt«, sagte Carsten, legte sein Buch beiseite und wandte sich ihr zu. »Was genau meinst du denn?«
    Auch Christine lehnte sich an das Kopfende des Bettes und rückte ihr Kissen zurecht. »Ich krieg das nicht so wirklich auf die Reihe. Wir haben es mit einem ehrgeizigen jungen Offizier zu tun, dessen Vater ein hohes Tier bei der Marine ist. Wir haben mit den Eltern gesprochen, dem Kommandanten der ›Jever‹, wir haben Fotos gesehen – alles deutet darauf hin, dass Baumann ein erfolgreicher, in sich gefestigter junger Mann war, den Drogen nicht locken konnten. Mit seiner Freundin haben Oda und ich uns heute auch unterhalten. Das ist eine ganz famose junge Frau, die augenscheinlich aus gutem Haus kommt und bestens mit Baumanns Eltern auskam. Ein Vorzeigepärchen par excellence. Wenn er aber mit Drogen zu tun hatte, muss da doch etwas ganz gewaltig schief gewesen sein.«
    »Du sagtest, Baumann und seine Freundin haben sich getrennt. Waren sie lange zusammen?«
    »Fünf Jahre.«
    »Das könnte doch der Grund für den Wandel in seinem Verhalten sein. Da kippt seine private Zukunft, vielleicht gab es sogar Druck vonseiten der Eltern. Habt ihr da schon nachgehakt?«
    »Nein«, gab Christine zu. »Wir haben heute nicht noch mal mit den Eltern gesprochen.«
    »Dann fragt doch bei Gelegenheit mal nach«, schlug Carsten vor. »Vielleicht hat er ja nach der Trennung angefangen, die Drogen zu nehmen. Hat die KT in Baumanns Kammer auf der Fregatte auch was von dem Zeug gefunden?«
    »Nein. Also, bislang hat Manssen noch nichts geschickt. Das, was wir bis jetzt haben, stammt allein aus Baumanns Zimmer in seinem Elternhaus.«
    »Und was sagt die Freundin zu den Drogen?«
    »Wir haben sie nicht drauf angesprochen.«
    »Warum nicht?«
    »Keine Ahnung. Ich glaub, das war intuitiv. Oda und ich wollten wohl abwarten, es lagen ja noch keine genauen Untersuchungsergebnisse vor.«
    »Gut.« Carsten klang zufrieden. »Vertagen wir also alles, was den Tod des jungen Baumann angeht, auf die Zeit nach den Ergebnissen der KT und konzentrieren uns jetzt schwerpunktmäßig auf uns. Ich garantiere dir, da gibt es auch jede Menge zu entdecken.«
    * * *
    Nun sind schon zwei Tage verstrichen seit Fabians Tod. Ich merke, dass Malte unsicher ist, weil ihn noch niemand auf die Fotos angesprochen hat. Interessant zu beobachten, wie er dadurch auf der einen Seite alarmiert ist, sich auf der anderen Seite aber mit jeder Stunde, die vergeht, sicherer fühlt. Ich sehe förmlich, wie er größer werden will, wie er versucht, in Fabians Rolle hineinzuwachsen.
    Aber er ist nicht sicher.
    Auch Fabian war es nicht.
    Es ist ein unglaublich gutes Gefühl, zu wissen, dass ICH alle Trümpfe in der Hand halte. Dass das Spiel nach meinen Regeln gespielt wird. Ich werde Malte Zeichen geben. Auch Fabian hat Zeichen erhalten. Wie bei einer Schnitzeljagd. Er hat sie nicht verstanden. Hat keine Schlüsse daraus gezogen.
    Ob Malte schlauer ist? Ob er merkt, dass er noch lange nicht aufatmen kann? Fast

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