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Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Titel: Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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eine Frühaufsteherin war. Lemke saß genau wie Nieksteit an seinem Schreibtisch, war jedoch nicht mit seinem PC beschäftigt, Oda stand an das Sideboard gelehnt, in dem die Aktenordner aufbewahrt wurden und auf dem das Faxgerät der Abteilung stand. Die Blicke der drei wandten sich ihr zu.
    »Hab ich was verpasst?«, fragte Christine und fühlte sich einen Moment lang unsicher. Sie trat ganz in den Raum, zog ihren Mantel aus, warf ihn aufs Sideboard und sah ihre Kollegen an.
    »Nieksteit hat einen Teil von Fabian Baumanns Passwörtern geknackt«, erklärte Oda. »Und auf dessen PC Anleitungen zur Herstellung von chemischen Drogen gefunden.«
    Christine blieb vor Überraschung der Mund offen stehen. »Das ist jetzt nicht euer Ernst«, sagte sie. »Der hat Drogen nicht nur genommen oder verkauft, sondern sie gleich selbst hergestellt? Seid ihr sicher?«
    »Nein.«
    Verblüfft sah Christine Oda an. »Nein?«
    »Genau. Nein. Nieksteit hat lediglich die Anleitungen gefunden. Mehr nicht.«
    »Ihr meint, er hat nur mal recherchiert, wie man so etwas machen könnte?« Das schien Christine doch etwas unlogisch. »Hört mal, wir haben Cannabis und psychedelische Pilze in seinem Zimmer gefunden. Und jetzt glaubt ihr allen Ernstes, dass der sich die Anleitungen zum Basteln synthetischer Drogen nur aus Spaß angeguckt hat?«
    »Was wir glauben oder nicht«, mischte sich Nieksteit ein, »steht auf einem ganz anderen Blatt. Hier geht es um Beweise. Und bislang haben wir keine, die belegen, dass er Drogen hergestellt hat. Bring uns welche, und schon haben wir uns alle wieder lieb.«
    »Wo soll ich denn solche Beweise hernehmen?«, wollte Christine wissen, ohne wirklich eine Antwort zu erwarten.
    »Knöpf dir doch Nora Brandis noch mal vor«, sagte Oda. »Ich glaub, du und sie, ihr seid auf einer Wellenlänge. Vielleicht verrät sie dir ja was. Womöglich sind die Zutaten für die Drogen bei ihr gelagert.«
    Christine zuckte mit den Schultern und nickte. »Hat Manssen sich schon gemeldet? Wegen der Untersuchung von Baumanns Kammer auf der Fregatte?«
    »Guck mal auf die Uhr«, empfahl Oda.
    »Kurz nach halb neun. Wieso?«
    »Hast du von Manssen jemals vor halb elf eine verwertbare Auskunft über eine Untersuchung bekommen?«
    Christine schüttelte den Kopf. »Stimmt. Das habe ich nicht.«
    * * *
    Volker Wilken war mit einem Kater erwacht. Normalerweise trank er unter der Woche nicht so viel, es musste der »Flying Hirsch« gewesen sein, diese Mischung aus Energydrink und Jägermeister. Beziehungsweise die Menge davon. Seit einer halben Stunde bereitete er sich nun schon auf das anstehende Gespräch mit seinem Kommandanten vor, bei dem es um eine Übungsfahrt durch die Kaiser-Wilhelm-Brücke in den Großen Hafen ging. Was einfach aussah, war eine bis ins letzte Detail durchgeplante und haargenau koordinierte Aktion. Denn das Verlegen der »Jever« durch die KW -Brücke, wie sie von den Wilhelmshavenern liebevoll abgekürzt wurde, war Millimeterarbeit. Da spielte besonders der Wind eine entscheidende Rolle, der nicht von querab aus Südsüdost oder von Nordnordwest kommen und weniger als dreißig Knoten schnell sein sollte. Denn selbst wenn sie vorn und achtern einen Schlepper hatten, konnte der Seitenwind derart heftig auf den Hubschrauberhangar des Schiffes drücken, dass die Krafteinwirkung nicht auszugleichen war, wie die Fregatte »Emden« 1998 am eigenen Leib hatte erfahren müssen.
    Die letzte Übungsfahrt war aufgrund der schlechten Wetterprognosen absagt worden. Etwas, was nicht jedem an Bord gefiel. Doch Sicherheit war das höchste Prinzip, hier im Heimathafen und unterwegs: Sicherheit für die Besatzung und das Schiff.
    Volker studierte den Seewetterbericht. Der Wind würde morgen in Böen aus Nordnordwest kommen. Also sah es schlecht aus für die Übung. Er warf einen Blick auf die Uhr. Kurz nach halb neun. Da blieb ihm noch etwas Zeit, bis er zusammen mit dem Alten die Entscheidung für oder gegen die Übung fällen musste. Er grübelte. Die Situation würde grenzwertig sein. Ein mutiger Kommandant würde die Übung fahren, ein weniger mutiger nicht. Tieden galt als sehr besonnen. Wofür würde er sich entscheiden? Bevor Volker auf den »Aktualisieren«-Button des Seewetterberichtes klickte, klingelte das Telefon auf seinem Schreibtisch. »Zwo NO «, meldete er sich.
    »Ich bin’s, Malte.«
    Am liebsten hätte Volker sofort wieder aufgelegt.
    »Was gibt’s?«, fragte er knapp. Malte sollte merken, dass er nicht einfach

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