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Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Titel: Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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könnte sich bei der zweiten Person sowohl um eine Frau als auch einen Mann handeln. Und egal, ob männlich oder weiblich, die Person könnte in einer festen Beziehung oder sogar in einer Ehe gebunden sein.«
    »Nehmen wir mal an, es handelt sich um zwei Männer, dann wäre es möglich, dass zumindest einer der beiden sich offiziell noch nicht geoutet hat und damit erpressbar ist. In beiden Fällen wäre es fatal, wenn das rauskäme«, stimmte Christine zu. »Denn man darf nicht unterschätzen, dass diese Einsätze über mehrere Monate Extremsituationen sind. Von so was hört man ja auch immer wieder, wenn Leute zur Kur fahren.«
    »Zur Kur? Wer von euch will zur Kur?« Oda trat an ihren Tisch, sie hatte die letzten Worte wohl gehört. »Darf ich mich zu euch setzen, oder seid ihr gerade in den Vorbereitungen für irgendwelche Kuren? Jürgen kommt auch gleich.« Sie wies mit der Hand auf das Gebäude gegenüber, in dem der »Wilhelmshavener Kurier« untergebracht war.
    »Setzen Sie sich gern dazu«, erwiderte Carsten, noch bevor Christine etwas sagen konnte. »Wir reden gerade über das Foto.«
    »Und da sind Sie auf Kuren gekommen? Eigenartige Querverbindung.« Oda sah ihn an, als hätte er nicht alle Tassen im Schrank.
    »Nein«, beeilte sich Christine zu sagen, »ich wollte darauf hinaus, dass die Situation an Bord während eines mehrmonatigen Auslandsaufenthaltes eine extreme ist. So wie eben eine Kur auch.« Sie sah, wie sich Odas Gesicht spöttisch verzog. »Du brauchst da gar nicht so zu gucken. Man hört doch immer wieder, dass sich Menschen in einer Kur ineinander verlieben, und oft nur deshalb, weil sie sich unter anderen Bedingungen als im Alltag kennenlernen. Der mehrmonatige Einsatz auf einem Kriegsschiff ist ja auch kein Alltag.«
    »So ein Quatsch«, sagte Oda und nickte, als Fernando mit der Frage »Einen Kaffee?« an ihren Tisch trat. »Das hat ja wohl gar nichts mit Kur zu tun, die müssen im Einsatz permanent aufmerksam sein, Entspannung findet da eher nachrangig statt. Außerdem ist es deren Job. Die Soldaten sind das Leben an Bord gewohnt, es ist für sie nichts Neues.«
    Christine schüttelte den Kopf. »Das mag für viele gelten, aber garantiert nicht für alle. Vor allem nicht für diejenigen, die zum ersten Mal einen Einsatz fahren. Man kann ja nicht weglaufen. Ist auf den sehr überschaubaren Kosmos des Schiffes angewiesen. Du hast doch die Kammern und Decks oder wie das da alles heißt gesehen. Da ist eine Jugendherberge heutzutage schon richtiger Luxus dagegen. Aber ich will mich hier nicht mit dir um solche Sachen streiten, es geht ja nur darum, herauszufinden, was hinter dem Foto steckt. Wenn tatsächlich Kleen darauf abgebildet ist und wenn es tatsächlich zu Sex mit einem Kameraden oder einer Kameradin gekommen ist, dann müssen wir herausfinden, wer der oder die andere war.«
    »Okay. Nehmen wir an, dass das Bild das Motiv für Kleens Tod ist. Dann kann es aber immer noch ein Suizid gewesen sein.«
    »Wenn er die Originalaufnahme gesehen hat«, sagte Christine. »In seinem Appartement war die aber nicht, sonst hätte Manssen sie uns gezeigt.«
    »Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand so ein belastendes Foto behält – wenn es überhaupt belastend ist«, gab Carsten zu bedenken.
    Odas Handy piepte. »Ich auch nicht«, sagte sie und fingerte es aus der Vordertasche ihrer Jeans. Sie warf einen Blick auf das Display und sah enttäuscht aus. »Jürgen. Er kommt doch nicht, muss überraschend zu einem Außentermin.« Sie schaute durch die Glasfront auf die Fenster im ersten Stock des Kuriers und winkte. Dann fuhr sie fort: »Nein, solche Aufnahmen behält man nicht. Das Foto sieht ja auch nicht so aus, als ob es per Selbstauslöser gemacht wurde.«
    »Gut. Es ist sicherlich kein Scherz, keine Selbstaufnahme und steht im Zusammenhang mit Malte Kleens Tod. Wir sollten uns dementsprechend darauf konzentrieren, nicht nur die beteiligte Person, sondern auch den Fotografen zu finden. Wenn er Malte Kleen und die andere Person mit dem Bild erpresst hat …«, Christine stockte.
    »Dann könnte er jetzt auch tot sein«, ergänzte Carsten, und Oda fügte hinzu: »Womit wir bei Fabian Baumann wären. Der Kreis schließt sich.«
    »Ja. So gibt alles einen Sinn. Fabian Baumann hat Fotos von Malte Kleen und der oder dem großen Unbekannten gemacht und seinen Kameraden damit erpresst«, sagte Christine enthusiastisch. »Kleen hat die Erpressung vielleicht als dummen Scherz angesehen und wollte mit

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