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Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Titel: Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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Kleen am Abend vor Baumanns Tod im Seglerheim waren. Auch er ist zwar von hinten fotografiert worden, aber er dreht auf dem Bild den Kopf, sodass man ihn im Profil erkennt.«
    »Volker Wilken«, entfuhr es Christine. Die Soldatin vor ihr sah überrascht auf. Christine war jetzt ganz sicher, dass sie diese Frau schon einmal gesehen hatte, mit Oda in der Messe. Aber sie hatte vergessen, wie sie hieß.
    »Ja. Aber der Hammer kommt noch.«
    Die Soldatin lief über den Niedergang aufs nächste Deck. Christine stand weiterhin wie angewurzelt. Jetzt hatten sie den Beweis. Wilken steckte bis zum Hals mit drin. Sie konzentrierte sich auf das, was Nieksteit sagte, auch Oda stand mucksmäuschenstill neben ihr. Um sie herum nur die Geräusche, die wohl den Geräuschpegel einer Fregatte bildeten. »Ja? Der Hammer?«, fragte sie.
    »Das ist gar kein Mann.« Nieksteits Stimme klang triumphierend.
    »Wie? Volker Wilken ist kein Mann?« Christine verstand nichts mehr.
    »Mensch, sei doch nicht so begriffsstutzig. Nicht Volker Wilken. Die andere Person. Die auf dem Tisch. Das ist eine Frau.«
    »Eine Frau? Nora Brandis?«
    »Das kann ich nicht sagen. Man kann sie nicht wirklich gut erkennen, aber man sieht, dass es eine Frau ist. Ich wollt dir nur schnell sagen, dass ihr auf dem Holzweg seid mit euren Vermutungen, dass da Männer miteinander neckische Spielchen spielen. Es scheint da doch um eher klassische Situationen zu gehen. Mann und Frau eben.«
    Christine sah den Niedergang hinunter, durch den die Soldatin gerade verschwunden war. »Scan das Foto ein und mail es mir aufs Handy«, bat sie.
    * * *
    Verdammt. Das hatte sie nun nicht gebraucht, einen Zusammenstoß mit der Polizistin. So jedenfalls hatte Katharina es sich nicht vorgestellt. Es ging dabei ja auch gar nicht um sie. Sie hastete den Korridor entlang. Die Polizistin hatte sie mit jenem nachdenklichen Blick angesehen, dem die Erkenntnis folgen würde, dass sie sie schon einmal gesehen hatte. Garantiert würde es nicht lange dauern, bis sie herausfand, in welchem Zusammenhang. Dann würde es eng für sie.
    Halt, stopp. Katharina blieb stehen. Nein. Für sie würde es nicht eng werden. Für sie nicht. Sie hatte nichts zu befürchten. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, und langsam besann sie sich. Sie öffnete das Schott und trat an Deck. Dann zog sie ihr Smartphone aus der Tasche und wählte sich ins Internet ein. Von dort war es ihr möglich, kostenfreie SMS -Nachrichten zu verschicken, ohne dass sie als Absender identifiziert werden konnte. Sie gab Volkers Handynummer ein und schrieb: »Jetzt geht es los. Ab jetzt ist deine Zukunft Vergangenheit.«
    * * *
    »Die Frau da gerade«, sagte Christine, als sie ihr Telefonat beendet hatte, zu dem Soldaten, der sie begleitete. »Können Sie mir sagen, wer das ist? Ich hab sie hier an Bord schon einmal gesehen.«
    »Welche?«
    »Na, die, mit der ich gerade zusammengestoßen bin.«
    »Das ist unsere Zwo SSM Katharina Arends. Warum?«
    »Ach, nur so.« Katharina Arends, richtig. Am liebsten würde sie sich den Namen aufschreiben, aber sie registrierte das Schmunzeln auf Odas Gesicht. Ihre Kollegin würde sich den Namen garantiert merken. Dann brauche ich ihn auch nicht notieren, dachte sie ein wenig schnippisch.
    Kurze Zeit darauf klopfte der Soldat an die Metalltür von Wilkens Kammer. Keine Reaktion. Er klopfte noch einmal, dann drückte er die Klinke herunter. Nichts. Abgesperrt.
    »Eigentlich müsste er da sein«, sagte der Soldat unbeholfen. »Aber ich frag mal nach. Warten Sie hier einen Moment.« Schwups, war er verschwunden.
    »Hm.« Oda verzog fragend den Mund. »Da lässt der uns hier so einfach stehen.«
    »Die Tür ist ja leider zu.«
    »Haste schon das Foto von Nieksteit gekriegt?«
    »Keine Ahnung. Warte, ich guck mal.« Christine zog ihr Handy aus der Tasche und rief den E-Mail-Eingangsordner auf. »Ja. Hier.« Sie öffnete den Anhang der Mail.
    »Mach mal größer«, bat Oda, die zwar selbst kein Smartphone besaß, die Spielereien aber anscheinend irgendwie cool fand. Mit zwei Fingern vergrößerte Christine das Bild. Dann schob sie es so hin und her, dass man Details erkennen konnte. Auch bei dieser Aufnahme gab es die Rückansicht, im Gegensatz zu den vorherigen Bildern zeigte der Mann aber sein Profil. Volker Wilken. Untenrum entblößt. Auf dem Tisch vor ihm lag rücklings eine Frau. Nieksteit hatte recht, sie war nicht einfach zu identifizieren. Wie bei den vorherigen Aufnahmen lag das Gesicht im Dunkeln, es

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