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Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Titel: Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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ist das erste Bild, das relativ eindeutig ist. Das schickt keiner, der jemanden selbst aus dem Weg räumen will.«
    »Selbst ist gut«, sagte Oda und schlug vor: »Lass uns noch kurz im Auto darüber reden. Du frierst ja dermaßen, dass ich automatisch mitzittere.«
    »Gern.« Blitzschnell war Christine im Wagen, startete den Motor und ließ das Heizgebläse auf Hochtouren laufen.
    »Wir waren bei ›selbst aus dem Weg räumen‹«, sagte Oda. »Und ich stimme dir zu. Niemand, der einen anderen umbringen will, schickt ein so deutliches Foto von dem künftigen Mordopfer an die Polizei. Da müsste er ja damit rechnen, dass die das potenzielle Opfer schützt. Ich meine, wir sind ja deshalb hier, weil wir Wilken erkannt haben. Nein. Das Foto soll etwas anderes bezwecken. Es soll auf Wilken als Täter hinweisen.«
    »Du meinst als Mörder von Baumann und eventuell auch von Kleen?«
    »Oder als Täter in einer Gruppenvergewaltigung, der nun durch uns zur Strecke gebracht werden soll.«
    Christine pustete resigniert die Luft aus. »Wir werden es erfahren, sobald wir mit Wilken gesprochen haben.«
    »Jo«, sagte Oda forsch, klopfte Christine jovial aufs Knie und machte Anstalten, die Autotür zu öffnen. »Dann sehen wir uns morgen in aller Frische und fahren zum Stützpunkt raus. Mach dir einen schönen Abend.«
    »Du dir auch.« Christines Stimme klang müde. Oda hielt mitten in ihrer Bewegung inne.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    Christine seufzte. »Nichts.«
    »Steegmann, stimmts?«
    Ein Schnaufen.
    Oda wartete.
    »Ja.« Sie hörte, dass Christine das ungern zugab.
    Oda ließ sich auf den Autositz zurückfallen. »Erzähl.«
    »Ist nicht so wichtig.«
    »Erzähl trotzdem.«
    »Es geht um Weihnachten.«
    Oda sagte nichts, schürzte nur kurz die Lippen, gab sich aber Mühe, nicht allzu aufgebracht dreinzublicken. Sie konnte sich schon denken, was nun kam.
    »Wir haben unterschiedliche Vorstellungen davon.«
    Na, das war ja zu erwarten gewesen. Sie hatte Christine gewarnt. Immerhin machte Steegmann nach außen immer noch einen auf Familienvater. Oda gab sich Mühe, neutral zu klingen, als sie fragte: »Nämlich?«
    »Carsten möchte die Feiertage mit seinen Kindern verbringen.«
    »Und mit seiner Frau.« Das hatte Oda sich nicht verkneifen können, doch Christine fuhr fort: »Ich kann das ja verstehen. Einerseits. Aber ich denke, selbst wenn Carsten Heiligabend bei seinen Kindern ist, müsste es doch machbar sein, dass er gegen zehn zu mir kommt. Dann könnten wir noch einen netten Abend miteinander haben, und am Ersten könnte er ja mittags und meinetwegen auch nachmittags wie üblich mit den Omas und Opas und den Kindern …«
    »Und seiner Frau.«
    »… verbringen.«
    »Aber?«
    »Carsten schlägt vor, dass ich zu meiner Familie fahre und wir uns erst am zweiten Feiertag abends sehen. In aller Ruhe.«
    »Schieß ihn in den Wind.« Mehr konnte Oda dazu nicht sagen. Ihrer Ansicht nach verarschte Steegmann Christine ohne Ende. Und sie wunderte sich, dass ihre sonst so rational denkende Kollegin diesen Hampelkram überhaupt mitmachte.
    »Ach Oda … So einfach ist es nicht.«
    »Doch. So einfach ist das. Gib ihm den Laufpass. Du bist eine attraktive Frau, du wirst noch viele Männer kennenlernen, die sich freuen, dich an ihrer Seite zu haben. Und zwar offiziell. Nicht als heimliche Geliebte.«
    »Bin ich doch gar nicht«, begehrte Christine auf.
    »Er behandelt dich aber so. Glaub mir, deine Glückseligkeit hängt nicht an diesem Knaben.« Oda feixte. »Und wer weiß, vielleicht macht er ja wirklich Nägel mit Köpfen, wenn du konsequent bist und nicht weiter mitziehst. Weihnachten kannst du außerdem gern mit uns feiern. Wir sind doch eh eine Patchwork-Familie, lustig wird’s auf jeden Fall.«
    »Danke, das ist lieb von dir.« Christine lächelte schon wieder etwas, als Odas Handy sich mit der Titelmelodie des Filmklassikers »Der dritte Mann« meldete. Oda fingerte es aus ihrer Hosentasche, was im Sitzen gar nicht so einfach war.
    »Wagner«, meldete sie sich.
    Volker Herz war dran, der junge Kollege, der auch Ute Baumanns Anruf entgegengenommen hatte.
    »Bist du noch unterwegs, Oda?«
    »Warum? Ist was passiert?«
    »Wir haben einen Anruf erhalten. Man hat einen Wagen am Molenfeuer stehen sehen, bei dem die Scheinwerfer brannten. Die Schlüssel steckten, aber vom Halter keine Spur. Wir haben das überprüft, der Wagen ist auf Volker Wilken zugelassen. Ich hab mich daran erinnert, dass der Name im Zusammenhang mit euren

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