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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett , Paul Kidby
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Flammen, die plötzlich unerwartet aus dem Boden kamen.«
    »Ich schätze, der Barde hat keine Flammen erwartet, die unerwartet aus dem Boden kommen«, sagte Cohen.
    Kriecher hob und senkte die Schullern. »Meine Güte, welchen Sinn hat es, irgendeinen Ort aufzusuchen, wenn man keine unerwarteten Flammen erwartet?«
    »Mit den Tordämonen aus der Unterwelt hätten wir sicher Schwierigkeiten bekommen, wenn der Irre Polterer nicht aufgewacht wäre«, sagte Cohen.
    Der Polterer bewegte sich in seinem Rollstuhl, unter einem großen Haufen aus Fischfilets, die nicht besonders geschickt in safrangelbe Kutten gewickelt waren.
    »Hä?«
    »ICH SAGTE, DU BIST MIESEPETRIG GEWESEN, WEIL MAN DICH AUS DEINEM NICKERCHEN GEWECKT HAT!«, rief Cohen.
    »Und ob!«
    Der Junge Willie rieb sich das Kinn. »Ich muss zugeben, dass mich eins der Ungeheuer fast erwischt hätte. Vielleicht sollte ich besser aufgeben.«
    Cohen drehte abrupt den Kopf.
    »Willst du etwa wie der Alte Vincent enden?«, fragte er.
    »Äh, nein...«
    »Was wäre aus ihm geworden, wenn wir ihn nicht richtig bestattet hätten, hm? Ein großes Feuer – so sollte ein Held das Diesseits verlassen. Und alle anderen nannten es Verschwendung eines guten Schiffes! Also hör auf, so zu reden, und folge mir !«
    »Mw... mw... mw...«, machte der Bänkelsänger. Und dann gelang es ihm wieder, verständliche Worte zu formulieren. »Meine Güte, meine Güte, ihr seid ja völlig verrückt, verrückt, verrückt!«
    Caleb der Brecher klopfte ihm sanft auf die Schulter, als sie sich umwandten, um Cohen zu folgen.
    »Wir ziehen es vor, wenn man uns Berserker nennt, Junge«, sagte er.
     
    M anche Dinge mussten getestet werden...
    »Ich habe die Sumpfdrachen des Nachts beobachtet«, sagte Leonard im Plauderton, als Ponder Stibbons den Zündmechanismus vorbereitete. »Dabei wurde mir klar, dass die Flamme ein guter Antrieb für sie ist. In gewisser Weise sind sie lebende Raketen. Ich habe es immer für seltsam gehalten, dass solche Wesen auf unserer Welt entstehen konnten. Vielleicht stammen sie woandersher.«
    »Es passiert immer wieder, dass sie explodieren«, sagte Ponder und wich zurück. Der Drache im stählernen Käfig beobachtete ihn aufmerksam.
    »Das liegt an der falschen Ernährung«, erwiderte Leonard. »Sie mussten Dinge fressen, die nicht für sie geeignet sind. Aber ich glaube, die von mir entwickelte Mischung ist sowohl nahrhaft als auch sicher. Außerdem sollte sie den gewünschten Effekt haben...«
    »Trotzdem ziehen wir uns jetzt hinter die Sandsäcke zurück, Herr«, sagte Ponder.
    »Ach, hältst du es wirklich für nötig, dass wir...«
    »Ja, Herr.«
    Ponder presste den Rücken gegen die Sandsäcke, schloss die Augen und zog an der Schnur.
    Vor dem Käfig des Drachens schwang kurz ein Spiegel herunter. Und wenn ein männlicher Sumpfdrache ein anderes Männchen sieht, ist es seine erste Reaktion, Feuer zu speien...
    Es donnerte. Die beiden Männer spähten über die Barriere hinweg und sahen einen gelbgrünen Feuerstrahl über das abendliche Meer hinwegfauchen.
    »Dreiunddreißig Sekunden!«, brachte Ponder hervor, als das Donnern verklang. Er sprang auf.
    Der kleine Drache rülpste.
    Von dem Feuer war kaum mehr etwas übrig, deshalb kam es zur feuchtesten Explosion, die Ponder je erlebt hatte.
    »Ah«, sagte Leonard und stand ebenfalls auf. »Ich schätze, wir sind fast so weit. Nur noch eine Prise mehr Holzkohle und Algenextrakt, um dem Rückstoß vorzubeugen.«
    Ponder nahm den Hut ab. Was er jetzt brauchte, fand er, war ein Bad. Und anschließend noch eins.
    »Ich bin nicht unbedingt ein Raketenzauberer«, sagte er und wischte sich Drachenteile vom Gesicht.
    Doch eine Stunde später raste eine weitere Flamme über die Wellen hinweg, dünn und weiß, mit einem blauen Kern. Und diesmal... Diesmal lächelte der Drache nur.
     
    I ch sterbe lieber, als meinen Namen zu schreiben«, sagte der Junge Willie.
    »Und ich würde lieber einem Drachen gegenübertreten«, sagte Caleb. »Ich meine einen richtigen Drachen, nicht die lächerlichen kleinen Feuerspeier von heute.«
    »Wenn man mit seinem Namen unterschrieben hat, ist man erledigt«, meinte Cohen.
    »Zu viele Buchstaben«, kommentierte Kriecher. »Und sie sehen alle unterschiedlich aus. Ich male immer ein X.«
    Am Ende des grünen Tals hatte die Horde angehalten, um auf einem Felsvorsprung zu rasten.
    Auf dem Boden lag viel Schnee, aber die Luft war fast mild. Ein gewisses Prickeln deutete auf die Nähe eines

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