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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett , Paul Kidby
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und zweifellos hübscherer Götter überstanden, indem er für einen Gott erstaunlich viel Weisheit ansammelte.
    Außerdem gehörte Nuggan zu den neueren Göttern, steckte voller Höllenfeuer, Aufgeblasenheit und Ehrgeiz. Offler war nicht besonders intelligent, aber er ahnte, dass Götter, die langfristig überleben wollten, ihren Gläubigen mehr bieten sollten als nur einen Mangel an Blitzen. Und er spürte ungöttliches Mitleid mit allen Menschen, deren Götter Schokolade und Knoblauch verboten. Hinzu kam, dass Nuggan einen hässlichen Schnurrbart trug. Götter mit solchen Schnurrbärten verdienten einen Denkzettel.
    »Nein«, sagte er und schüttelte den Becher mit den Würfeln.
    »Er macht alles noch interessanter.«
     
    C ohen drückte den Zigarettenstummel vorsichtig aus, klemmte ihn sich hinters Ohr und sah am grünen Eis empor.
    »Es ist noch nicht zu spät umzukehren«, sagte der Finstere Fred. »Falls jemand umkehren möchte, meine ich.«
    »Doch, es ist zu spät«, erwiderte Cohen, ohne sich umzudrehen.
    »Außerdem spielt hier jemand nicht fair.«
    »All die herumliegenden Schriftrollen«, sagte Vena. »Das halte ich für verdächtig.«
    »Es könnte eine Falle sein«, argwöhnte der Junge Willie.
    »Ja«, pflichtete ihm Cohen bei. »Und es wäre nicht die erste Falle, mit der ich es zu tun bekomme.«
    »Wir treten gegen die Götter an, Cohen«, sagte der Finstere Fred. »Wer sich auf eine solche Konfrontation einlässt, sollte sich seines Glückes sicher sein.«
    »Ich sorge selbst dafür, dass ich Glück habe«, erwiderte Cohen.
    Er streckte die Hand aus und berührte die Felswand vor ihnen.
    »Sie ist warm.«
    »Aber es liegt Eis drauf!«, entfuhr es Fred verblüfft.
    »Ja, seltsam«, entgegnete Cohen. »Genauso steht es in den Schriftrollen geschrieben. Und seht ihr, wie die Schneeflocken daran kleben bleiben? Alles Magie. Nun... los geht's.«
     
    E rzkanzler Ridcully fand, dass die Crew ausgebildet werden musste. Ponder Stibbons gab zu bedenken, dass sie es mit völlig unerwarteten Dingen zu tun bekommen würden, und deshalb hielt Ridcully eine gänzlich unerwartete Ausbildung für angebracht.
    Rincewind meinte, dass sie dem sicheren Tod entgegensegelten, und jedem gelänge das Sterben ohne irgendeine Ausbildung.
    Später sagte er, dass Ponders Apparat in dieser Hinsicht durchaus seinen Zweck erfüllte.
    Nach fünf Minuten darauf sehnte man sich geradezu nach dem Tod.
    »Er hat sich schon wieder übergeben«, sagte der Dekan.
    »Aber es wird immer besser«, erwiderte der Professor für unbestimmte Studien.
    »Wie kannst du so etwas behaupten? Beim letzten Mal hat es erst nach zehn Sekunden aufgehört!«
    »Ja, aber er kotzt immer mehr und weiter«, sagte der Professor für unbestimmte Studien, als sie fortschlenderten.
    Der Dekan sah auf. Der Flugapparat war in den Schatten des halb von der Plane bedeckten Frachtkahns nur schwer zu erkennen. Die interessantesten Teile waren unter Tüchern verborgen. Es roch nach Klebstoff und Lack. Der Bibliothekar - er neigte dazu, sich an Aktionen zu beteiligen - hing friedlich an einem Rundholz und hämmerte Pflöcke in eine Planke.
    »Es sind Ballons, da bin ich sicher«, sagte der Dekan.
    »Ich habe ein geistiges Bild von Ballons und Segeln und Takelage und so. Wahrscheinlich gehört auch ein Anker dazu. Abstruser Kram.«
    »Drüben im Achatenen Reich baut man Drachen, die einen Menschen tragen können«, meinte der Professor.
    »Dann baut er vielleicht einen größeren Drachen.«
    In der Ferne saß Leonard von Quirm im Lampenschein und zeichnete. Gelegentlich reichte er einem wartenden Auszubildenden ein Blatt, der damit unverzüglich forteilte.
    »Hast du gesehen, was er gestern entworfen hat?«, fragte der Dekan. »Er glaubt, dass es vielleicht notwendig wird, den Apparat zu verlassen, um ihn von außen zu reparieren. Deshalb hat er eine Vorrichtung erfunden, die einen herumfliegen lässt, und zwar mit einem auf den Rücken gebundenen Sumpfdrachen! Er meinte, das sei für den Notfall gedacht!«
    »Welcher Notfall könnte schlimmer sein als ein auf dem Rücken festgebundener Sumpfdrache?«, erwiderte der Professor für unbestimmte Studien.
    »Genau! Der Mann lebt in einem Elfenbeinturm!«
    »Tatsächlich? Ich dachte, Vetinari hätte ihn in einer Mansarde eingesperrt.«
    »Nun, ich meine, wenn man Jahre auf diese Weise verbringt, engt sich gewissermaßen das Blickfeld ein, meiner bescheidenen Meinung nach. Man hat kaum etwas anderes zu tun, als für jeden Tag

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