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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett , Paul Kidby
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geblieben sein und geweint haben. Ein Philosoph sagte ihm, irgendwo dort draußen gäbe es noch mehr Welten, doch es bliebe ihm für immer verwehrt, sie zu erobern. Äh... das erinnerte mich ein bisschen an dich.«
    Cohen schwieg einige Sekunden, während er weiterhin einen Fuß vor der anderen setzte.
    »Ja«, sagte er schließlich. »Ja, ich erkenne eine gewisse Ähnlichkeit. Allerdings würde ich nicht flennen.«
     
    W ir sind jetzt bei T minus zwölf Stunden«, sagte Ponder Stibbons.
    Seine Zuhörer saßen auf Deck und beobachteten ihn mit höflicher Verwirrung.
    »Das bedeutet, der Flugapparat startet morgen kurz nach Tagesanbruch«, erklärte Ponder.
    Alle wandten sich Leonard zu, der eine Möwe beobachtete.
    »Herr von Quirm?«, fragte Lord Vetinari.
    »Was? Oh. Ja.« Leonard blinzelte. »Ja. Der Apparat wird bereit sein. Probleme bereitet mir nur noch der Abort.«
    Der Dozent für neue Runen suchte in den großen Taschen seines Umhangs. »Ich glaube, ich habe da irgendwo ein Fläschchen...Auch auf mich hat das Meer solch eine Wirkung.«
    »Ich dachte vor allem an die Probleme im Zusammenhang mit der dünnen Luft und der geringen Schwerkraft«, sagte Leonard. »Davon berichtete der Überlebende der Maria Pesto. Aber bis heute Nachmittag sollte ich einen Abort konstruieren können, der die dünne Luft großer Höhe nutzt, um den gleichen Effekt zu erzielen wie die Gravitation. Der Trick ist ein leichter Sog.«
    Ponder nickte. Er verfügte über eine gute Vorstellungskraft in Bezug auf mechanische Dinge, und vor seinem inneren Auge hatte sich bereits ein Bild geformt. Jetzt brauchte er einen mentalen Radiergummi.
    »Äh... gut«, erwiderte er. »Nun, im Verlauf der Nacht bleiben die anderen Schiffe hinter dem Frachtkahn zurück. Trotz des magischen Winds sollten wir uns dem Rand nicht weiter als bis auf dreißig Meilen nähern. Wir müssen vermeiden, von der Strömung mitgerissen und über den Rand getragen zu werden.«
    Rincewind stand an der Reling und hatte bisher verdrießlich ins Wasser gestarrt. Jetzt drehte er den Kopf.
    »Wie weit sind wir von der Insel Krull entfernt?«, fragte er.
    »Oh, hunderte von Meilen«, antwortete Ponder. »Es dürfte besser sein, einen sicheren Abstand zu den Piraten zu wahren.«
    »Also segeln wir direkt in Richtung Umzaun?«
    Die folgende Stille war von unausgesprochenen Gedanken erfüllt. Jeder versuchte, einen Grund zu finden, warum man auf keinen Fall von ihm erwarten konnte, daran gedacht zu haben, wohingegen alle anderen diesen Punkt hätten berücksichtigen sollen. Der Umzaun war das größte jemals errichtete Bauwerk - er reichte fast um ein Drittel der Scheibenwelt. Die Zivilisation der großen Insel Krull basierte auf den Dingen, die sich am Umzaun sammelten. Die Angehörigen jenes Volkes aßen viel Sushi, und die Tatsache, dass sie dem Rest der Welt ablehnend gegenüberstanden, führte man auf Verdauungsstörungen zurück.
    Lord Vetinari lächelte dünn.
    »In der Tat«, sagte er. »Er ist mehrere tausend Meilen lang, soweit ich weiß. Allerdings versklaven die Krullianer keine Seefahrer mehr. Sie verlangen nur enorm hohen Bergelohn.«
    »Mit ein paar Feuerkugeln könnten wir das Ding zerstören«, sagte Ridcully.
    »Um das zu bewerkstelligen, müssten wir dem Umzaun sehr nahe sein«, gab Lord Vetinari zu bedenken. »Und auch dem Randfall. Mit anderen Worten: Wir würden genau das zerstören, was uns davor bewahrt, über den Rand gespült zu werden. Ein verzwicktes Problem, meine Herren.«
    »Wie wär's mit einem fliegenden Teppich?«, schlug Ridcully vor. »Eine ganz einfache Sache.
    Wir haben einen in...«
    »Ich fürchte, so nah am Rand können wir keinen fliegenden Teppich einsetzen, Herr«, sagte Ponder kummervoll. »Das thaumatische Feld ist dort sehr schwach, und es gibt sehr starke Luftströmungen.«
    Es knisterte, als ein großer Zeichenblock umgeblättert wurde.
    »Oh, ja«, sagte Leonard mehr oder weniger zu sich selbst.
    »Wie bitte?«, fragte der Patrizier.
    »Ich habe einmal eine Methode entworfen, mit der ganze Flotten recht mühelos vernichtet werden könnten. Es war natürlich nur eine technische Übung.«
    »Mit nummerierten Teilen und einer Bauanleitung?«, erkundigte sich Lord Vetinari.
    »Aber natürlich, Exzellenz. Sonst wäre es keine richtige Übung gewesen. Mit der Hilfe dieser magischen Herren sollten wir eine unseren Zwecken entsprechende Anpassung vornehmen können.«
    Er lächelte zuversichtlich. Die Zauberer betrachteten die Zeichnung.

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