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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett , Paul Kidby
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einen Strich an die Wand zu kratzen.«
    »Es heißt, er malt gute Bilder«, sagte der Professor.
    »Ach, Bilder«, erwiderte der Dekan und winkte ab.
    »Aber sie sollen so gut sein, dass einem die Augen durchs Zimmer folgen.«
    »Im Ernst? Und wie verhält sich der Rest des Gesichts?«
    »Es bleibt an Ort und Stelle, nehme ich an«, sagte der Professor für unbestimmte Studien.
    »Das klingt nicht besonders gut, wenn du mich fragst«, meinte der Dekan, als sie ins Tageslicht traten.
    Leonard saß an seinem Schreibtisch, dachte über die Steuerung eines Flugapparats in dünner Luft nach und zeichnete gleichzeitig mit großer Sorgfalt eine Rose.
     
    D er Finstere Fred schloss die Augen.
    »Das fühlt sich nicht gut an«, sagte er.
    »Ist ganz einfach, wenn man sich daran gewöhnt hat«, erwiderte Cohen. »Es kommt nur darauf an, wie man die Dinge sieht.«
    Der Finstere Fred hob die Lider.
    Er stand auf einer breiten, grünlichen Ebene, die sich sanft nach rechts und links wölbte. Man hätte meinen können, auf einer langen grasbewachsenen Anhöhe unterwegs zu sein, die weit vorn im Dunst verschwand.
    »Es ist nur ein Spaziergang«, sagte der Junge Willie neben dem Unheilsfürsten.
    »Meine Füße sind nicht das Problem«, sagte der Finstere Fred. »Meine Füße protestieren nicht.
    Im Gegensatz zu meinem Gehirn.«
    »Es hilft, wenn du dir vorstellst, dass sich der Boden hinter dir befindet«, behauptete der Junge Willie.
    »Nein, das hilft keineswegs«, widersprach der Finstere Fred.
    Der Berg zeichnete sich durch eine seltsame Eigenschaft aus: Sobald man den Fuß auf ihn setzte, wurde die Richtung zu einer Angelegenheit der persönlichen Wahl. Anders ausgedrückt: Die Schwerkraft erwies sich als erstaunlich anpassungsfähig, denn sie blieb immer unter den Füßen, ganz gleich, wo diese standen.
    Der Finstere Fred fragte sich, warum nur er darunter litt. Die Horde wirkte völlig gelassen. Selbst der grässliche Rollstuhl des Irren Polterers rollte problemlos in eine Richtung, die Fred bisher für vertikal gehalten hatte. Vermutlich lag es daran, dass Unheilsfürsten intelligenter waren als Helden. Man brauchte mehr funktionierende Hirnzellen, um die Lohnabrechnungen für ein halbes Dutzend Schergen zu bewältigen. Diese Hirnzellen forderten den Finsteren Fred auf, nach vorn zu sehen und zu glauben, dass er über eine breite Anhöhe ging. Auf keinen Fall sollte er sich umdrehen, nein, er durfte nicht einmal daran denken, sich umzudrehen, denn hinter ihm gnh gnh gnh...
    »Ganz ruhig«, sagte der Junge Willie und griff nach dem Arm des Unheilsfürsten. »Hör auf deine Füße. Sie wissen, dass sie festen Boden unter sich haben.«
    Entsetzt stellte der Finstere Fred fest, dass Cohen ausgerechnet diesen Augenblick wählte, um sich umzudrehen.
    »Meine Güte, ist das eine Aussicht!«, sagte er. »Von hier aus kann man alles sehen!«
    »O nein, bitte nicht«, ächzte der Finstere Fred. Er warf sich nach vorn und klammerte sich am Berg fest.
    »Es ist wirklich großartig«, meinte Kriecher. »Zu beobachten, wie die Meere über einem hängen...Was ist mit Fred los?«
    »Er fühlt sich nicht ganz wohl«, sagte Vena.
    Zu Cohens Überraschung schien der Bänkelsänger mit dem Anblick vertraut zu sein.
    »Ich bin in den Bergen aufgewachsen«, erklärte er.
    »Dort gewöhnt man sich an Höhen.«
    »Ich habe alle Orte besucht, die man von hier aus sieht«, sagte Cohen und drehte sich langsam um die eigene Achse. »Bin dort gewesen, hab das erledigt... bin noch einmal dort gewesen und hab's zum zweiten Mal getan... Es gibt keinen Ort mehr, den ich zum ersten Mal aufsuchen könnte...«
    Der Bänkelsänger musterte ihn, und er gewann eine neue Erkenntnis. Ich weiß, warum du dich auf diese Sache einlässt, dachte er. Dem Himmel sei Dank für meine klassische Ausbildung. Wie lautete das Zitat noch?
    »Und Carelinus weinte, denn es gab keine Welten mehr zu erobern«, sagte er.
    »Wer ist der Bursche?«, fragte Cohen. »Du hast ihn schon einmal erwähnt.«
    »Hast du noch nie etwas von Kaiser Carelinus gehört?«
    »Nein.«
    »Aber... er war der größte Eroberer aller Zeiten! Sein Reich erstreckte sich über die ganze Scheibenwelt! Der Gegengewicht-Kontinent und Viericks gehörten natürlich nicht dazu.«
    »Kann's ihm nicht verdenken. Auf dem Gegengewicht-Kontinent gibt's kein gutes Bier, nicht für Geld und gute Worte, und Viericks ist verdammt schwer zu erreichen.«
    »Nun, als er bis zur Küste von Muntab kam, soll er stehen

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