Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden
inneren Kommentare, mit denen Sie sich selbst beschwichtigen wollen. Entscheiden Sie sich, radikal ehrlich zu sich selbst zu sein, und genau zu erforschen, welche Ihrer inneren Einstellungen, Gedanken und Gefühle zu Ihrer heutigen Situation rund um Lust und Sexualität geführt haben. Kennen Sie Sätze wie die folgenden von sich selbst?
Ja wissen Sie, wenn Sie zwanzig Jahre verheiratet sind …
Man kann nicht alles haben im Leben.
So wichtig ist Sex nun auch wieder nicht.
Man muss im Leben auch Kompromisse machen.
Das Leben ist doch nicht nur zum Vergnügen da.
Ja, wenn ich könnte, wie ich wollte …
Fragen Sie sich bitte: »Wünsche ich mir richtig guten Sex, das heißt: befriedigend, erfüllend, fröhlich, spielerisch, lustvoll, zärtlich und wild?« Wenn es hierzu JA in Ihnen sagt,
dann entscheiden Sie sich innerlich für diesen Wunsch und dafür, ihn in Ihrem Leben zu verwirklichen.
Auf kaum einem anderen Gebiet habe ich von Frauen wie Männern so viele Klagen über den Partner gehört wie bezüglich der Sexualität. Frau sagt häufig:
Mein Mann kümmert sich nicht genug um mich. Den interessiert wenig, ob ich auf meine Kosten komme.
Der legt sich auf mich und bedient sich. Wenn er seinen Orgasmus gehabt hat, ist die Sache für ihn auch bald erledigt. Ich will nicht mehr Ersatz für ein langweiliges Fernsehprogramm sein.
Das geht im Bett jetzt schon viele Jahre so, ohne wirkliche Freude. Es ist ein Trauerspiel.
Und Mann sagt:
Meine Frau, die hat die Kinder im Kopf und den Haushalt. Sex, das passt irgendwie nicht zu einer Hausfrau.
Meine Frau kann sich nicht wirklich fallen lassen. Und ich halte mich auch immer zurück aus Angst, etwas verkehrt zu machen oder ihr wehzutun.
Ich habe immer das Gefühl, bei meiner Frau unter Leistungsdruck zu stehen. Spaß macht mir das nicht.
Und was zwischen den Zeilen dieser Klagen steht, liest sich immer wieder ähnlich : »Wenn mein Partner nicht so wäre, wie er ist, ginge es mir besser. Ich leide unter meinem Partner. Ich erwarte nicht mehr viel Neues …«
Erkennen Sie sich hier wieder? Bedauern auch Sie in Ihrer Beziehung dieses und jenes?
Führen Sie Unerfülltheit, Frust und Enttäuschung auf das Verhalten oder die Eigenschaften Ihres Partners zurück?
Reden oder denken Sie in diesem Zusammenhang von Schuld?
Machen Sie Ihrem Partner Vorwürfe – ausgesprochen oder nicht?
Machen Sie sich selbst Vorwürfe?
Wenn Sie eine dieser Fragen oder alle mit Ja beantwortet haben, dann prüfen Sie, ob Sie sich neu entscheiden wollen: Übernehmen Sie die Verantwortung (nicht die Schuld) für alles, was Sie sich in Ihrer Beziehung gemeinsam mit Ihrem Partner erschaffen haben. Ihre Beziehung und auch Ihr Sexleben sind immer eine Gemeinschaftsproduktion. Ihr Partner ist nicht mehr dafür verantwortlich als Sie selbst.
Sexualität und Nähe
Was macht beglückenden Sex so schwierig? Sexualität bringt uns in eine Nähe zum anderen, die wir ohne die sexuelle Anziehung nicht unbedingt suchen würden. Zur Nähe aber haben wir ein höchst ambivalentes Verhältnis. Einerseits wünschen wir uns Nähe, Geborgenheit, Liebe, Harmonie, Wärme, Berührung, Verschmelzung und Einssein mit dem anderen, andererseits haben wir Angst davor. Genauer gesagt: Wir haben Angst davor, verletzt zu werden und uns dadurch, dass wir uns öffnen, verletzlich zu machen.
Wir alle haben seit unserer frühesten Kindheit viele Verletzungen gesammelt (auch wenn Sie sich nicht mehr daran
erinnern). Und die meisten haben sich irgendwann – meist lange vor der Pubertät – gesagt: »Ich will nicht wieder verletzt werden. Ich will nicht, dass man mir wehtut!« Schon früh haben wir angefangen, eine Mauer um unser Herz zu bauen. Wir haben uns abgewöhnt zu fühlen. Unsere Strategie, nicht mehr verletzt zu werden, mündete damals in die Entscheidung: »Ich will nicht mehr fühlen!« Wir haben geglaubt, uns auf diese Weise vor Verletzungen schützen zu können. Aber die Mauer kann noch so dick sein, hin und wieder trifft es uns doch.
Und nachdem wir uns entschlossen haben, unser Leben über das Denken, über unseren Kopf zu meistern, statt mit fühlendem, offenem Herzen durchs Leben zu gehen, wird es in unserem Sexleben schnell kompliziert. Der Sex wird zu einer Angelegenheit des Körpers und des Denkens, aber nicht mehr des wirklichen Fühlens. Dadurch verliert er den Charakter einer Herzensangelegenheit. Dann begegnen sich nicht mehr zwei Seelen, sondern zwei Körper auf der Suche nach Befriedigung und
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