Wahrhaft
vorbereiten und nachsehen, was die diversen Suchmaschinen über Alexander ausspucken? Mein Versuch, im Internet mehr über Liam zu erfahren, war leider vergebens. Möglicherweise habe ich bei Alexander mehr Glück .
Ich beschließe, das Auspacken meiner Sachen noch ein wenig zu verschieben. Bis 13.00 Uhr habe ich noch über drei Stunden Zeit, um erst einmal ein wenig zu recherchieren.
Ich habe mit der Unterzeichnung des Vertrags auch einer Geheimhaltungsklausel zugestimmt, aber es stand nirgendwo, dass ich keine Nachforschungen anstellen darf. Liam hat mich zwar darum gebeten, nicht weiter nachzufragen, aber ich frage ja auch nicht ihn, sondern das Internet.
Auf Dauer kann mir niemand verbieten, mehr über die Männer herausfinden zu wollen. Es gibt so einige Dinge, die mich brennend interessieren. Und das Schlimmste, was passieren kann , ist dass sie mich dann wieder loswerden wollen. Womit ich auch nicht schlechter dastehen würde, als noch vor ein paar Tagen, als Tobias mich vor die Tür gesetzt hat. Und wenn ich geschickt bin, erfahren meine Mitbewohner ja gar nicht, dass ich mich über sie informiere. Ich finde, dass es mein gutes Recht ist, zu erfahren, mit wem ich unter einem Dach wohne.
Wer weiß, vielleicht hat der eine oder andere von ihnen doch noch ein paar Leichen im Keller. Wenn ich mich schon auf so eine ungewöhnliche Wohnsituation einlasse, muss ich mich ja auch irgendwie absichern, dass mir niemand etwas tun wird und ich allen drei Männern vertrauen kann.
Ich hole mein Smartphone aus Liams Zimmer und setze mich damit ins Wohnzimmer.
So, mal sehen, was passiert, wenn ich ‚Alexander Gabriel’ bei Google eingebe. Ich tippe den Namen ein und drücke auf den ‚Suche’- Button. Eine beachtliche Trefferliste erscheint.
Ganz oben auf der Liste ist sogar ein Wikipedia Eintrag unter dem Schlagwort Alexander Gabriel. Ich klicke auf den Link.
In dem Text steht, dass Alexander aus einer Musikerfamilie stammt. Sein bereits verstorbener Vater war ein bekannter Songwriter, daher kam Alex schon früh mit Musik in Kontakt. Außerdem steht in dem Text Alexanders Geburtsjahr, er muss jetzt also 34 Jahre alt sein. Angenommen Liam und Marcus waren auf dem Internat mit Alexander in einem Jahrgang, dann müssten die Jungs alle 34-35 Jahre alt sein. Auf Mitte dreißig hätte ich sie auch ungefähr geschätzt. Immerhin weiß ich nun das Alter meiner Gastgeber. Das ist doch schon mal ein Anfang.
In dem Wikipedia Artikel wird noch eine ältere Schwester erwähnt. Es folgt eine lange Liste mit Titeln, die Alex für verschiedene Kinofilme und Konsolenspiele komponiert hat.
Informationen über sein Privatleben kann ich nicht finden.
Ich klicke mich du rch die anderen Suchergebnisse und finde verschiedene von Alexander komponierte Musiktitel, diverse Auszeichnungen und Awards aber nichts Persönliches, nichts über Beziehungen, Affären, Hobbys oder sonstiges.
Genau wie Liam scheint auch Alex sein Privatleben streng geheim zu halten.
Das gibt es doch nicht, denke ich. Irgendwie muss es doch möglich sein, mehr über den persönlichen Lebensbereich meiner Mitbewohner heraus zu finden. Wenn ich über das Internet nichts in Erfahrung bringen kann, muss ich es eben anders versuchen.
Aber wie?
Frustriert schalte ich mein Handy wieder aus und entschließe mich, mein Zimmer weiter einzurichten.
Sehr viel Zeit bleibt mir nicht mehr. Über eine Stunde habe ich mit der sinnlosen Sucherei im Internet verbracht. Wenn ich meine Sachen einräumen, duschen und mich noch umziehen will, muss ich mich beeilen.
Ächzend schleppe ich meine restlichen Kartons und Reisetaschen in das Gästezimmer und öffne den großen weißen Schrank.
Schande, was ist das denn?, denke ich. Die eine Hälfte des Schranks ist leer, aber in der anderen Hälfte hängen diverse Klamotten: Spitzennachthemden, äußerst knappe Kleider, in denen ich niemals auf die Straße gehen würde sowie diverse anrüchige Kostüme.
Ich nehme eines der Kleider aus dem Schrank. Genau meine Größe. Ob die Jungs ihre Mitbewohnerinnen nach der Kleidergröße aussuchen?
Ich ziehe eine der Schubladen auf und betrachte die Reizunterwäsche, die darin liegt. Auch diese müsste mir passen, selbst die BHs haben meine Größe. Alle Sachen dienen eindeutig dazu, Männerfantasien zu befriedigen. Aber ich finde die Vorstellung, dass die Sachen vor mir schon andere Frauen getragen haben, nicht sehr prickelnd. Gegen Secondhand-Kleider habe ich nichts, aber
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