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Wahrheit Meines Vaters, Die: Roman

Wahrheit Meines Vaters, Die: Roman

Titel: Wahrheit Meines Vaters, Die: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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Entführung.«
    »Woher weißt du das denn?« frage ich.
    Fitz setzt sich Delia gegenüber. »Deshalb hab ich ja dauernd angerufen. Wir haben doch neulich über frühere Leben gesprochen, Delia, weißt du noch? Also, ich hab drüber nachgedacht, daß Menschen sich ja andauernd selbst neu erfinden. Und daß es für die Erinnerung an den Zitronenbaum vielleicht eine logischere Erklärung gibt als die, daß du im achtzehnten Jahrhundert in der Toskana Zitrusfrüchte angebaut hast. Also hab ich deinen Namen bei Google eingegeben. Kommt mit rein, ich zeig's euch.«
    Wir folgen Fitz zu Delias Laptop, der unter topographischen Karten von New Hampshire und Vermont und Katalogen über Hundebedarf vergraben ist. Fitz tippt etwas ins Suchfeld und kurz darauf erscheinen die Ergebnisse auf dem Bildschirm. Die ersten paar
    Links sind Artikel aus der Gazette über eine Rettungsaktion von Delia und Greta. Aber Fitz klickt einen anderen Link an, und eine Seite aus dem St. Louis Post-Dispatch erscheint. »Cordelia Lynn Hopkins «, steht da. »Tochter von Margaret Ketcham Hopkins und des verstorbenen Andrew Hopkins, wurde am 16. März 1973 in Maryland Heights geboren ...« »Das ist mein Geburtstag«, sagt Delia. »... und verstarb am 8. März 7977 im Alter von vier Jahren zusammen mit ihrem Vater bei einem Autounfall. Den Unfall überlebten ihre Mutter, ihre Großeltern, Joe und Aleda Ketcham, sowie ein Bruder, Lloyd. Der Trauergottesdienst findet am Samstag, dem 11. Mai, in der Maiden Baptist Church unter Leitung von Reverend Thomas Monroe statt. Die Beisetzung erfolgt anschließend auf dem Memorial-Park-Friedhof in Maiden.«
    »Sie hatte den gleichen Namen und dasselbe Geburtsdatum wie du. Ihr Vater ist mit ihr zusammen bei dem Unfall ums Leben gekommen. Und der Unfall ist im selben Jahr passiert, in dem du mit deinem Vater in Wexton aufgetaucht bist.«
    »Gib Bethany Matthews ein«, sage ich zu Fitz. Der Bildschirm zeigt eine neue Liste mit Presseartikeln an, alle aus dem Arizona Republic. »KIND VON VATER ENTFÜHRT. MUTTER SCHWÖRT, VERSCHWUNDENE TOCHTER ZU FINDEN. KEINE NEUE SPUR IM KIDNAPPING-FALL VON SCOTTS-DALE.« Fitz klickt den Link an.
    20. Juni 1977 - Noch immer sucht die Polizei nach Hinweisen im Fall der verschwundenen Bethany Matthews, 4, aus Scottsdale, die zuletzt mit ihrem Vater, Charles Matthews, 33, gesehen wurde. Die
    Polizei von Albuquerque durchsuchte ein Hotelzimmer, das mit Mr. Matthews' Kreditkarte bezahlt worden war, fand jedoch keinerlei Spuren. Die Mutter des Mädchens hält nach wie vor an der Hoffnung fest, daß ihre Tochter wohlbehalten zurückkehrt. »Nichts auf dieser Welt«, so beteuerte sie gestern auf einer im Fernsehen ausgestrahlten Pressekonferenz, »kann mich von meiner Kleinen trennen.«
    Die Eltern wurden im März geschieden und teilen sich das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter. Matthews wurde zuletzt am Samstag um 9 Uhr morgens gesehen, als er Bethany bei seiner Exfrau abholte. Als er seine Tochter nicht wie verabredet um 18 Uhr am Sonntag zurückgebracht hatte und auch telefonisch nicht zu erreichen war, schaltete die Mutter die Polizei ein. Eine sogleich erfolgte Durchsuchung von Matthews' Wohnung legte den Verdacht nahe, daß der Kindsvater ausgezogen war.
    Jeder, der freiwillig an der Suche teilnehmen möchte, kann sich in der Turnhalle der Saguaro High School melden. Wer Hinweise zum Verbleib von Bethany Matthews oder Charles Matthews hat, wende sich bitte direkt unter der Nummer 555-3333 an die Polizei von Scottsdale.
    Delia legt eine Hand auf die von Fitz, mit der er die Maus bedient. Sie klickt ein Wort am Ende des Artikels an: Foto. Zwei Aufnahmen füllen den Bildschirm - eine zeigt das Gesicht eines kleinen Mädchens, das geradezu erschreckende Ähnlichkeit mit Sophie hat, die andere einen jüngeren, lächelnden Andrew Hopkins.
    Gleich darauf läuft sie, gefolgt von Greta, zur Tür hinaus und verschwindet in Richtung Wald. Wir sind beide klug genug, um sie allein zu lassen.
    »Es ist alles meine Schuld«, sagt Fitz.
    »Ich glaube, Andrew trägt ein bißchen mehr Schuld.«
    Er schüttelt den Kopf. »Ich kannte ihren Namen nicht ... ihren richtigen Namen. Nachdem ich die Todesanzeige für Cordelia Hopkins gesehen hatte, hab ich mich gefragt, aus welchem Grund jemand einem anderen Menschen die Identität stiehlt. Delia hatte so eine merkwürdige Erinnerung an einen Zitronenbaum erwähnt ... daher hab ich meine Recherche auf Regionen eingegrenzt, in denen solche Bäume wachsen.«

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