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Waisen des Alls

Waisen des Alls

Titel: Waisen des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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wohlbekannten Muster: Lora Mesi sprach Themen an, die in den Verlautbarungen der hegemonialen und der brolturanischen Regierung vorgekommen waren, und Kuros kommentierte oder erläuterte sie. Nach einigen Fragen zur Eingewöhnung der Sendrukaner auf Darien erkundigte sie sich nach der dortigen Sicherheitslage, und Kuros erklärte, die brolturanischen Friedenswächter unterstützten die Kolonialregierung nach Kräften
bei ihrem Kampf gegen die Geißel des extremistischen Terrorismus - »… ein Phänomen, das den Brolturanern und leider auch uns sehr gut bekannt ist.«
    Lora Mesi nickte mitfühlend. »Dann handelt es sich demnach um eine vom Brolturanischen Pakt durchgeführte Friedensmission und nicht um eine Besatzung, wie der Imisil-Bund behauptet.«
    »So ist es. Die Beschwerden der Imisil entbehren jeder Grundlage. Wir zählen die Erde, das heißt die Erdsphäre, zu unseren engsten und wichtigsten Verbündeten, und als im brolturanischen Einflussbereich eine unbekannte Menschenkolonie entdeckt wurde, haben wir unsere Verbündeten gedrängt, den Neulingen in Freundschaft und mit einem Vertrauensvorschuss zu begegnen. Mit dieser tragischen Entwicklung haben wir nicht gerechnet …«
    »Sie beziehen sich auf die Ermordung des Diakon-Kommodores Reskothyr und auf den Anschlag, der auf Sie persönlich verübt wurde«, sagte Mesi. »Furchtbar.«
    Kuros seufzte. »Ja - einer meiner persönlichen Assistenten ist bei dem Anschlag ums Leben gekommen, und dann wurde uns auch noch der unersetzliche Reskothyr genommen, ein loyaler und engagierter brolturanischer Offizier.« Er schüttelte den Kopf. »Nach dem tragischen Vorfall hat Vater-Admiral Dyrosha, Kommandant der Läuterer , Reskothyrs Aufgaben übernommen und wurde zum offiziellen Botschafter auf Darien ernannt.«
    »Glaubt die Hegemonie, dass die Brolturaner mit einer solchen Situation umgehen können? Einige Beobachter haben angemerkt, ähnliche Einsätze seien in der Vergangenheit unglücklich verlaufen und hätten nicht zufriedenstellende Ergebnisse erbracht.«
    »Ich würde eher sagen, die Erfahrungen der Brolturaner bei Friedensmissionen sind eher begrenzt, aber durchaus
positiv. Nein, meine Vorgesetzten haben volles Vertrauen zu Botschafter-Admiral Dyrosha, weshalb ich selbst über nur wenige Mitarbeiter und ein paar Leibwächter verfüge. Meine Aufgabe ist es, den Hegemon und die Interessen der Hegemonie zu vertreten und gegebenenfalls anderen mit gutem Rat zur Seite zu stehen.«
    »Unterhalten Sie auch Beziehungen zu den politischen Führern der Menschen auf Darien, Botschafter?«
    »Ja, es finden wöchentliche Konsultationen mit Präsident Kirkland statt, der mich stets mit seiner Wärme und Freundlichkeit in Erstaunen versetzt, und ich treffe mich mindestens einmal die Woche mit den anderen politischen Führern und Persönlichkeiten.«
    »Was halten Sie davon, dass eine wachsende Zahl von Kolonisten die Städte verlässt und im Wald untertaucht? Sehen Sie darin ein Problem?«
    Kuros musterte sie kurz - Anstatt der Sicherheitsthemen hätte ich eher mit Fragen zur Dariener Mode oder der hiesigen Tierwelt gerechnet.
    »Bedauerlicherweise hat die lange Zeit der Isolation bei den Darienern eine gewisse Inselmentalität bewirkt, die auch ihr Umgang mit den Uvovo nicht zerstreuen konnte.« Er lächelte betrübt. »Es gibt hier rassistische Vorurteile, doch ich möchte betonen, dass dies nur eine kleine Minderheit betrifft. Aber ja, es gibt ein Problem - solche Vorurteile sind der ideale Nährboden für die gewalttätigen Ziele der Befreiungsfront Darien, deshalb stellen die Flüchtlinge eine Bedrohung der Sicherheit dar, wenn auch nur eine kleine. Präsident Kirkland ist sich mit Botschafter-Admiral Dyrosha und mir in dieser Hinsicht einig. Seine Polizeibeamten arbeiten bereits daran, der Bedrohung zu begegnen, und werden dabei, wenn erforderlich, von brolturanischen Beratern unterstützt.«

    »Die Dariener Kolonisten sind bestimmt froh, dass man ihrer Sicherheit eine so hohe Bedeutung beimisst, Botschafter«, sagte Lora Mesi mit einem strahlenden Lächeln. »Haben Sie bereits erste Erfolge zu verzeichnen?«
    Kuros Lächeln war entspannt, dabei brodelte es in ihm. Es muss einen Grund für diese Fragen geben, dachte er. Starstream und dessen Partner kennen das Protokoll und tragen dafür Sorge, dass ihre Reporter sich daran halten. Diese Frau scheint ihre eigene Agenda zu verfolgen.
    »Jeder Tag ohne terroristischen Vorfall ist ein Erfolg, Reporterin Mesi«, sagte

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