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Waisen des Alls

Waisen des Alls

Titel: Waisen des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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und im nächsten Moment erfolgte ein greller Blitz. Reskis Datenübertragung brach unvermittelt ab, während man auf dem Monitor sah, wie der Konstruktdroide, in eine Energieaura gehüllt, davontrudelte.
    »Was war das?«, fragte Robert. »Woher kam das?«
    »Daher«, antwortete Rosa und zeigte auf den schirm.
    Ein weiterer Darstellungsbereich wurde vergrößert, und man sah, wie ein sportplatzgroßer Teil der felsigen Planetoidenoberfläche sich scheinbar verflüchtigte und den Blick auf eine tiefe Höhlung freigab, aus der ein Raumschiff aufstieg. Auf den ersten Blick ähnelte es einer gewaltigen krabbenartigen Maschine, doch bei genauerem Hinsehen bemerkte Robert die gepanzerten Effektoren, die Greifer, Stacheln, Sägeblätter, die gezackten Sprossen und eine Unmenge hakenförmiger Symbole, mit denen die oberen und unteren Panzerschilde verziert waren. Das Ding wirkte bösartig und brutal, wie die Verkörperung des Begriffs »Kriegsmaschine«.
    »Kommen wir dagegen an?«, fragte er. »Können wir dem Ding widerstehen?«
    »Mit meinen Projektoren könnte ich es ernsthaft beschädigen«, antwortete die Plausible Antwort . »Aber es hat die doppelte Masse, ist schwerer gepanzert und hat wirksamere Schutzschirme - bis ich zur Außenhülle vorgedrungen wäre, befände es sich längst in Reichweite und würde mich buchstäblich in Stücke reißen.«

    Robert warf einen Blick auf einen der Nebenmonitore, auf dem der Droide Reski Emantes scheinbar leblos dahintrudelte, dann sah er Rosa an.
    »Was sollen wir tun?«
    »Daddy, wir flüchten! Schiff?«
    »Fluchtmanöver eingeleitet, nehme Kurs auf den übernächsten Planetoiden und gebe Vollschub.«
    Robert starrte das gegnerische Raumfahrzeug an und stellte sich vor, wie es sich mit seinen Klauen ins Innere ihres Raumers vorarbeitete.
    »Was ist das für ein Schiff?«, sagte er. »Liegen dazu Daten vor?«
    »Allerdings«, antwortete das Schiff. »Ich glaube, das ist ein Jagdwächter Stahl81 Klaue.«
    Er blickte fragend Rosa an.
    »Das ist eine Rangbezeichnung, Daddy - du brauchst nur zu wissen, dass es sich um einen Ritter der Legion der Avatare handelt. Und dass er uns verfolgt!«

8 Legion
    Die letzten Überlebenden der Bargalil-Basiscrew hatten die Zugangskorridore zum halbzylindrischen Schlafbereich verbarrikadiert und die Türen verschweißt. Die druckdichten, gepanzerten Türen widerstanden mühelos den Laserlanzen der umgebauten Wartungsdrohnen. In der großen Werkstatt stand eine schwere Schneidemaschine, doch die war in eine motorisierte Deckenfertigungsanlage integriert, und der Legionsritter wollte so wenig Zeit wie möglich auf die Säuberung verwenden - er wusste nicht, wann ein Schiff vom anderen Mond oder vom Planeten eintreffen würde, und hatte eine Menge wichtiges Material zu lokalisieren und zu bergen.
    Zum Glück ergab eine rasche Analyse der primitiven Systemanzeigen der Kommandozentrale, dass eine zweite Treibstoffleitung durchs Fundament verlief. Es war ganz einfach, den Auslass zu verschließen und eine kleine Roboteinheit durchs Rohr zu schicken, die Löcher bohrte und den Treibstoff entzündete, als genug davon ausgetreten war.
    Die Explosion riss den Schlafbereich auf, die grelle gelbe Stichflamme aus brennendem Gas erlosch, während Trümmer und Leichenteile umhergeschleudert wurden. Der vom ovalen Dach des Hauptkomplexes aus zuschauende Legionsritter reagierte verwundert, denn angesichts der großen ausgelaufenen Treibstoffmenge hatte er erwartet, dass das Feuer weiterbrennen würde. Als jedoch eines der Trümmerteile die Flugbahn änderte, auf ihn zuflog und
mit einer Energiewaffe das Feuer eröffnete, war alles klar. Die Treibstofftanks der Raumanzüge hatten die Explosion verstärkt, doch einer hatte anscheinend überlebt.
    Ohne sich von der Größe des Legionsritters einschüchtern zu lassen, flog der sechsgliedrige Bargalil im Raumanzug geradewegs nach unten und feuerte einige Energiestrahlen ab, die lediglich ein paar Stellen des Panzers zur Rotglut erhitzten, aber keine größeren Schäden anrichteten. Der Ritter verspürte unwillkürlich einen Anflug von Bewunderung angesichts der selbstmörderischen Attacke -neben den Sendrukanern waren auch die Bargalil eine beeindruckende Spezies und kämen durchaus als Kandidaten für die Konvergenz infrage, wenn die Legion der Avatare erst einmal ihre Herrschaft errichtet hätte.
    Er ließ den Überlebenden bis auf fünfzig Meter an sich herankommen, dann veranlasste er eine in der Nähe

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