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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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ebenfalls eine Prüfung!«
    »Mitnichten. Ich bin eine Lösung. Doch du musst dich dieser Lösung zugänglich zeigen. Du musst dich öffnen. Ich kann dir helfen, aber dazu musst du dich aufrichtig ändern wollen.«
    »Aber ich will mich gar nicht ändern! Ich will über diesen Graben!«
    Wenn der Mann die Wahrheit sagte, grübelte Forrest, dann war er kein Problem, sondern eine Lösung. Aber wie sollte er ihm helfen, wenn er nur versuchte, Forrest abzulenken oder ihn zu überreden, er solle sein Bemühen aufgeben?
    Der Faun bemühte sich um einen gelassenen Gesichtsausdruck. »Wie genau hilfst du denn den Leuten?«
    »Ich ermutige sie, über ihre Gefühle zu sprechen. Auf diese Weise können sie mit sich selbst Frieden schließen. Umgangssprachlich bezeichnet man mich oft als Seelenklempner oder scherzhaft auch als Köpfeschrumpfer, kurz Schrumpfer, weil ich Probleme zum Schrumpfen bringe und dadurch verständlich und weniger belastend mache.«
    Ein Schrumpfer! Plötzlich erkannte Forrest einen möglichen Weg über die Brücke. »Du weißt also, dass ich Probleme habe. Aber wie du schon sagtest, sind sie kompliziert und erfordern sehr viel Zeit, um sie kleiner zu machen – zu schrumpfen, wie du es nennst. Aber… ich glaube, das Problem des Grabenungeheuers ist viel einfacher und kann in viel kürzerer Zeit geschrumpft werden. Warum hilfst du ihm nicht zuerst und ersparst ihm die lange Wartezeit?«
    »Nun, das nenne ich doch reizend«, stimmte der Psychiater zu. Er wandte sich dem Mer-Drachen zu. »Hör zu – lass uns miteinander reden.«
    »Wozu?«, fragte das Ungeheuer.
    »Weil ich deutlich sehen kann, dass es dir nicht gut geht. Ich möchte dir helfen, deine Sorgen zu mindern und es dir ermöglichen, ein gutes Selbstbild von dir zu erlangen.«
    »Natürlich geht’s mir nicht gut!«, rief das Ungeheuer. »Schließlich bin ich ein Monstrum! Du machst dir keine Vorstellung, wie langweilig es ist, in einem engen, kreisrunden Graben gefangen zu sein!«
    »Ja. Doch, das verstehe ich sehr gut. Aber den Graben kannst du nicht ändern, nur dich selbst. Wenn du eine positivere Haltung zu dem Graben einnehmen könntest, ginge es dir insgesamt vielleicht besser.«
    »Tatsächlich?«, fragte das Monster interessiert.
    Forrest setzte sich und verfolgte, wie die beiden sich unterhielten. Währenddessen nahm das Ungeheuer immer mehr an Größe ab. Der Schrumpfer verrichtete sein Werk.
    »Du raffinierter Schlingel«, murmelte Sideria hinter ihm. »Du bist drauf gekommen.«
    »Nun, ich wollte schließlich nicht selber geschrumpft werden«, sagte Forrest zufrieden. »Deshalb dachte ich, soll er doch mein Problem zum Schrumpfen bringen.«
    Als das Ungeheuer zu klein war, um die Brücke erreichen zu können, ging Forrest hinüber zum Schloss. Er fühlte sich halbwegs zufrieden.
    Am anderen Ufer trat er an ein Gleis aus Metallschienen, dahinter war eine nackte Mauer. Die Schienen und die Mauer setzten sich in beide Richtungen fort. Mit Ausnahme der Gleise gab es außerhalb des Schlosses keinen Flecken ebenen Boden.
    Deshalb entschied er sich für eine Richtung und folgte den Schienen in ihrer Mitte. Vor ihm kräuselte etwas die Luft. »An deiner Stelle würde ich das sein lassen«, sagte es. »Aber zum Glück bin ich nicht an deiner Stelle.«
    »Bist du etwa immer noch da, D. Sideria?«, fragte Forrest gereizt.
    »Ich habe Mentia den halben Gefallen noch immer nicht ganz getan«, sagte sie und nahm üppige Gestalt an.
    Forrest musste stehen bleiben, sonst wäre er in sie hineingelaufen und erneut an den drei Stellen mit ihr zusammengestoßen. »Warum würdest du hier nicht gehen, wenn du schrecklicherweise an meiner Stelle wärst?«
    »Weil die Lokomotive kommt und du ihr nicht ausweichen kannst.«
    »Lokomotive?«, fragte er. Das Wort war ihm neu. »Was ist das?«
    »Eine riesige, gewaltige, enorm große und schwere verrückte Maschine, die über dieses Gleis donnert und alles zermalmt, was ihr im Wege ist.«
    »Aha – so etwas wie ein großer Drache?«
    »Nein, eher der Zug, mit dem du durch die Kinderstube gebraust bist.«
    Er blickte sie an. »Du kannst einem wirklich auf die Nerven gehen.«
    »Das ist eben die Kehrseite meiner Natur. Wer am besten dazu geeignet ist, einen Mann vor Verlangen rasend zu machen, eignet sich auch am besten, ihn über alle Maßen zu verärgern. Ich glaube, das sollte ich näher darlegen.« Und ihre Kleider wurden allmählich durchsichtig.
    Forrest kniff die Augen zu, um beim Anblick ihrer Pantys

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