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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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Nahrungsmittel.« Sie drehte sich um ein Viertel zu ihm und hielt ihm eine große schwammige Nuss vor den Mund, sodass er sie mit den Zähnen nehmen konnte, ohne Chlorine loszulassen.
    Forrest biss hinein. Der Doughnut schmeckte sehr gut, mehr nach frischem Kuchen als nach Nüssen, und war tatsächlich erstaunlich mächtig: Forrest war sofort satt. »Danke«, sagte er.
    »Gern geschehen.«
    Forrest blickte nach vorn und sah, dass eine dunkle Wolke näher kam. »Das sieht ganz nach Fracto aus, dem schlimmsten aller Gewitter«, sagte er. »Ich hoffe, er hat nicht vor, uns nasszumachen.«
    »Das wagt er nicht«, entgegnete Chlorine.
    Doch die Wolke schwebte dichter heran. Mit jedem Augenblick wurde sie größer und hässlicher. Schließlich tippte Chlorine Nimby auf die Schuppen. »Unheil auf zwei Uhr«, murmelte sie.
    Der Drache hob den Kopf und blickte die Wolke an. Fracto erbleichte und änderte eilig den Kurs.
    Forrest stutzte. Konnte er seinen Augen nicht mehr trauen? Wie konnte ein einziger Blick von einem auf geradezu lächerliche Weise dumm ausschauenden Drachen jemand so Furchterweckenden wie Fracto in die Flucht schlagen? Das musste er sich eingebildet haben. Vielleicht griffen Chlorines Wahnvorstellungen auf ihn über.
    Sie erreichten den Rand der Schlucht und bogen um die Kante. Nun war alles wieder in der Ebene.
    Der Drache blieb stehen. »So, weiter nehmen wir dich nicht mit«, sagte Chlorine, »aber vor dir liegt ein magischer Weg. Wenn du ihm folgst, kommst du direkt zum Schloss des Guten Magiers.«
    »Danke«, sagte Forrest und rutschte von dem Drachen herunter.
    »Und mach dir keine Sorgen um den Jahresdienst«, fuhr sie fort. »Humfrey wird ihn dir nicht abverlangen. Also bist du rechtzeitig wieder bei deinem Baum.«
    »Ehrlich?«, fragte Forrest erstaunt.
    »Ja. Und ich glaube, dann bist du glücklicher als je zuvor.« Sie zuckte mit den Schultern. »Aber natürlich kenne ich die Zukunft nicht, deshalb könnte ich mich auch geirrt haben.«
    Chlorine klang so vernünftig, obwohl sie doch offenkundig völlig von allen guten Geistern verlassen war! »Danke«, wiederholte Forrest. »Ich danke euch für alles.«
    Sie lächelte und erhellte damit erneut die Umgebung. Während Nimby in den Dschungel stapfte, winkte sie dem Faun. Der Eselsdrache brauchte offenbar keinen Weg zu suchen. Forrest wandte sich ab und trat auf den magischen Pfad.
    Im nächsten Moment fiel ihm noch etwas ein, und er drehte sich wieder um. Ein Moment dauert nicht sehr lange, und deshalb hätte er eigentlich noch genügend Zeit haben müssen, sie einzuholen und seine Frage zu stellen. Doch als er wieder an den Rand der Ungeheueren Schlucht trat, war von Mädchen und Drachen nichts mehr zu sehen. Er folgte Nimbys Spur in den Dschungel – doch nach wenigen Schritten hörte sie auf, fast so, als wäre das Geschöpf einfach verschwunden, ohne weiterzugehen. Konnte Nimby davongeflogen zu sein? Doch in der Luft war nichts zu sehen. Sie waren einfach verschwunden.
    Das war ja ein merkwürdiges Paar! Wie sollte er einen eselsköpfigen Drachen befragen, der einfach verschwand? Und eigentlich war es auch egal, denn nun hatte er ganz vergessen, wonach er sich erkundigen wollte.
    »Jawohl, sie sind wirklich fort«, sagte D. Sideria und erschien.
    »Wo bist du gewesen?«
    »Ich empfand den dringenden Wunsch, mich woanders zu beschäftigen. Der Wunsch war erst vorbei, als du Fräulein Giftspritze losgelassen hast. Deshalb konnte ich nicht sehen, ob irgendwelche Hügelungen deine Hände veranlassten, ihre Hügel zu bügeln.«
    Noch ein Beweis für die Kräfte dieser eigenartigen jungen Frau. Sie hatte eine Dämonin gebannt! »Nun, ich brauche deine Hilfe nicht mehr, also kannst du dir eine andere Beschäftigung suchen.«
    Sie drohte ihm mit dem Finger, und das Wackeln setzte sich ihren Arm entlang bis in ihren Leib fort. »Na, na, du Waldschrat! Ich habe dir einen halben Gefallen zu erweisen.«
    »Das hast du getan. Ich bin jetzt auf einem magischen Weg, der mich zum Schloss des Guten Magiers bringt.«
    Sie nickte, und auch das Nicken durchlief ihren ganzen Körper. »Das bist du. Trotzdem besteht da noch eine Schwierigkeit.«
    »Ich will’s nicht hören.«
    »Na schön. Der Gute Magier versucht grundsätzlich, sich jeden Begehrer durch drei alberne Prüfungen vom Leib zu halten.«
    »Begehrer? Wie soll ich das verstehen?«
    »Jeden Begehrer. Jemand, der mit einem Begehren kommt. Damit bist du gemeint.«
    »Und wie bestehe ich diese

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