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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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mir die Knochen brechen.«
    »Ich lache dich gar nicht aus«, gluckste sie. »Guck doch, wo ich gelandet bin.«
    Er blickte zu ihr hinüber. Imbri saß in einem Busch mit braunen, hell gefleckten Blättern, dessen Zweige an kleine L erinnerten und sie gnadenlos kitzelten. Ein Kitz-L-Busch!
    »Wie ist das passiert?«
    »Ich bin der Schlagzeile ausgewichen.« Sie wies auf eine Reihe von Zeitungen, die aus der Erde wuchsen und nach allem schlugen, was sich bewegte, besonders aber nach Fliegen.
    Kurz entschlossen streckte Forrest den Arm aus und riss eine Hand voll L von Imbris Busch. »Hier hast du dein Geld«, sagte er zu der Rechnung und rieb die L dagegen.
    »Oh – hoho, hehe!«, quietschte die Rechnung. »So ha-ha-habe ich das aber nicht gemeint!«
    »Dann musst du dich an den Kitz-L-Busch wenden, der hat mir dieses kitzlige Geschäft aufgezwungen.«
    »Inkasso – hoho! –, kümmre dich drum!«, schrie die Rechnung und schlüpfte aus Forrests Hand.
    Der kapuzenbedeckte Oger trampelte in den Busch und begann, mit seinen beiden Schinkenfäusten darauf einzuprügeln. L wirbelten durch die Gegend. Schon bald hatte der Oger lachend den Busch plattgeschlagen. Imbri floh, aber sie konnte nicht mit dem Lachen aufhören. »Ich werde zwar nicht mehr gekitzelt – hehe –, aber gut, dass er seine Quittung bekommt«, erklärte sie.
    Als sie sich von den Büschen entfernt hatten, trafen sie Katrin vor einem Zählwerk voller grüner Kügelchen. »Ich komme an diesem Erbsenzähler nicht vorbei«, beschwerte sie sich.
    »Aber selbstverständlich nicht«, erwiderte der Erbsenzähler. »An mir kommt keiner vorbei.«
    Zum Glück sah Forrest in dem Moment den Baum, dessen Rinde mit einer gelblichen Flechte bewachsen war. »Was hat denn der Baum?«, fragte er.
    »Zu viel Moos«, antwortete die Zentaurin nach einem kurzen Blick. Plötzlich erhellte sich ihr Gesicht. Sie zupfte etwas Moos von dem Baum, das sich sofort in eine Münze verwandelte. Diese Münze stopfte sie dem Erbsenzähler ins Maul. »Nimm das«, sagte sie zufrieden.
    Der Erbsenzähler erblasste, seine Erbsen verschrumpelten. Ein widerlicher Fäulnisgeruch stieg von ihnen auf. »Hilfe!«, schrie der Erbsenzähler. »Plötzlich altere ich rapide!«
    »Weil du die Münze geschluckt hast. Jetzt setzt du Moos an, mein Lieber«, erklärte Katrin. »Du wirst verrotten, bis du nur noch ein stinkendes Häuflein Kompost bist, es sei denn, du tust, was das Moos von dir verlangt.«
    »Und was wäre das?«, fragte der Erbsenzähler beflissen.
    »Zähl das Moospolster – die Münzen.«
    »Aber ich bin ein Erbsenzähler. Münzen zähle ich nicht.«
    »Wie schade. Ich hoffe, du verduftest, bevor deine faulen Erbsen die ganze Umgebung verpesten.«
    »Vielleicht könnte ich einige Münzen zählen«, lenkte der Erbsenzähler trübselig ein. »Eins, zwei, Zählen ist keine Hexerei, drei, vier…«
    Kaum war der Erbsenzähler anderweitig beschäftigt, quetschten Forrest, Katrin und Imbri sich an ihm vorbei und gelangten wieder auf normales Terrain. Erneut hatten sie das verscherzte Land durchquert, ohne den Verstand zu verlieren.
    »Eines Tages sammle ich eine Posse und trample den ganzen Schabernack in Grund und Boden«, knurrte Katrin.
    Schließlich fanden sie sich in dem Gebiet wieder, wo sie der Zentaurin begegnet waren. Ihr Erwachsenwerden während des Marsches bot einen interessanten Anblick – vom Fohlen zur schlaksigen Jugendlichen, zum jungen Stutfohlen und schließlich zu einer ausgewachsenen Zentaurin. Ihre Masse wuchs, ohne ihr etwas abzuverlangen: Sie brauchte nicht zu essen, um Gewicht zuzulegen, genauso wenig wie sie hatte ausscheiden müssen, um es zu verringern. Ob Imbri und Forrest im gleichen Maße alterten, zumindest zeigte sich bei ihnen kaum eine Wirkung.
    Schließlich blieb Katrin stehen. »Bereit für das nächste Abenteuer?«, fragte sie. Als niemand einen Einwand vorbrachte, hob sie das Liebes-Horn und stieß hinein.
    Nichts war zu hören. Trotzdem stand die Zentaurin wie verzückt da. »Unglaublich!«, hauchte sie.
    »Aber es ist doch nichts passiert«, wandte Forrest ein.
    Auf ihn verschwendete Katrin keinen Blick. »Du vergisst eins«, sagte sie immerhin, »nur wer in das Horn stößt, kann es hören. Das Echo kommt von dort.« Sie deutete genau nach Osten.
    In diese Richtung setzten sie sich in Marsch und waren froh, vor sich nur offenes Gelände mit vereinzelten gewöhnlichen Bäumen zu sehen; kein verscherzter Landstreifen, durch den sie sich kämpfen

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