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Waldmeister mit Sahne

Waldmeister mit Sahne

Titel: Waldmeister mit Sahne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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aus dem Wohnzimmer. Joachim stellte fest, dass Micha nicht jubelte.
    „Es tut mir leid. Ich hatte mich auf den Abend mit dir gefreut.“ Er war wütend. Versuchte Vanessa ihm auf diese Weise sein neues Leben zu vermasseln?
    „Du kannst ja nichts dafür. Wir müssen halt leise sein“, sagte Micha zu seiner größten Erleichterung.
    „Du bleibst trotzdem? Obwohl die Kinder nur ein paar Zimmer weiter schlafen werden?“, fragte er nach.
    „Die wissen sowieso, dass wir zusammen sind. Lucas hat mir vorhin erzählt, dass seine Schulfreunde es cool finden, wenn der Papa schwul ist. Und Marty hat mir bereits vorgehalten, dass wir miteinander vögeln.“
    „So ein unverschämter Bengel!“
    „Von wem er das wohl hat?“
    Gemeinsam brachten sie Henriette ins Bett, räumten das Wohnzimmer und die Küche auf und schließlich vergewisserte sich Joachim, dass die Jungs das Licht aus hatten.
    „Und was machen wir jetzt noch?“, fragte er hinterher Micha.
    „Ich finde, wir müssen dringend ins Bett. In unserem Alter braucht man seinen Beischlaf.“
     
    <<>>
     
    Irgendwie war Michael nicht ganz bei der Sache und Jo ging es offenbar genauso. Einer von ihnen schien immer in Richtung Tür zu lauschen. Dazu kam, dass sie leise sein mussten. Dabei liebte es Michael, wenn Jo laut wurde. Im Moment biss er sich allerdings so fest auf die Unterlippe, dass es Michael schon angst und bange wurde. Auf Lippenpiercings stand er nämlich überhaupt nicht. Wer mochte denn ernsthaft jemanden küssen, der einen Haken in der Lippe hatte? Oder etwas, das entfernt an einen Popel erinnerte? Michael nahm Jos Steifen tiefer in den Mund und schob dabei seine Hände unter Jos Hintern. Ob sein Geliebter ihn diesen perfekten Arsch fotografieren lassen würde? Aus allen möglichen Perspektiven? Und hinterher konnten sie die gerahmten Bilder an die Wand hängen. Arschige Kunst! Die Kinder würden jedenfalls darauf abfahren. Michael musste lachen, was sich mit Jos Erektion zwischen seinen Lippen merkwürdig anhörte. Aber was Jos Hintern anging, könnte er direkt einen Fetisch entwickeln. Die grandiose Kehrseite und Jos wunderbare Lachfältchen um die Augen liebte er über alles. Michael bemerkte nun, dass Jo zur Tür schielte, und setzte sich auf. Sofort richtete Jo den Blick auf ihn.
    „Du bist abgelenkt“, beschwerte sich Michael.
    Treuherzig sah Jo ihn an. „Du auch.“
    Okay, das ließ sich kaum abstreiten.
    „Wieso habe ich dauernd das Gefühl, dass eine deiner Gören das Ohr an die Tür presst?“
    „Soll ich nachsehen?“
    „Nein!“
    Jo hatte gefälligst in diesem Bett und an seiner Seite zu bleiben.
    „Wollen wir weitermachen?“, fragte Jo.
    „Nein.“ Michael seufzte und legte sich neben ihn. Jo umarmte ihn und küsste seine Stirn und seine sensible Stelle zwischen Auge und Jochbein. Wärme breitete sich auf den liebkosten Stellen aus und Michael schnurrte leise. Weiterküssen! Komm! Los, los!
    „Sorry“, sagte Jo, anstatt dem stummen Befehl nachzukommen. „Ich habe mir das heute ein bisschen anders vorgestellt.“
    „Immerhin haben wir den Sonntag für uns“, versuchte ihn Michael zu trösten. „Wir geben deine Kinder ab und kriechen ins Bett zurück. Ich werde dich den ganzen Tag über vögeln und am Montag nimmst du dir am besten ein Kissen mit ins Büro.“ Oder sie machten doch gleich weiter. Ein gewisser Körperteil von Michael baute nämlich inzwischen ein Zelt auf und der Gedanke an drei minderjährige Kinder geriet immer mehr ins Abseits. Jo kicherte und küsste ihn.
    Jaaaa! Genau. Weiter!
    „Dein Vorschlag klingt sehr verlockend.“
    Wie verlockend er das fand, spürte Michael gerade knüppelhart an seiner Hüfte. Ihre Blicke trafen sich und in Jos Augen entdeckte Michael das gleiche Verlangen, das er ebenfalls verspürte.
    „Was du heute kannst besorgen …“ Michael brachte das Zitat gar nicht erst zu Ende, denn Jo unterbrach ihn:
    „Rede nicht soviel. Besorg’s mir einfach.“
    Wie konnte Michael dieser zärtlichen Aufforderung widerstehen?
     
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    Jos Laune sank sichtlich von Stunde zu Stunde. Sein Blondchen ließ ihn ebenso am Sonntag hängen und daher verbrachten sie einen weiteren Tag gemeinsam mit den Kindern. Mindestens fünfzig Runden Mensch-ärgere-dich-nicht, ein ausgedehnter Spaziergang zu einem chinesischen Restaurant, ein wildes Fußballspiel in Jos dafür viel zu kleinem Garten und das gemeinsame Ansehen einer Harry Potter -DVD schlauchten Michael bis an den Rand der Erschöpfung. Er war

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