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Walhall. Germanische Goetter- und Heldensagen

Walhall. Germanische Goetter- und Heldensagen

Titel: Walhall. Germanische Goetter- und Heldensagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Dahn , Therese Dahn
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die Funken flogen, und Iring erhielt eine Schwertwunde durch Schild und Helm; er rückte den Schild höher vor das Gesicht, da fasste Hagen einen Speer, der ihm vor den Füssen lag und schoss ihn auf Iring; er blieb in dessen Haupt stecken. Ehe seine Freunde ihm den Helm abbanden, brachen sie den Speer ab, – da starb Iring. Bitter klagte Krimhild um ihn.
    Irnfried und Hawart schritten nun mit ihrer Schar zum Saal hin; da ward unbändig gefochten.
    Irnfried lief Volker an; sie verwundeten sich gegenseitig, doch der Thüring erlag vor dem Spielmann. Hawart war mit Hagen zusammengekommen; er starb von des Burgunden Hand. Da die Dänen und Thüringe vor dem Saal ihre Herren tot sahen, erkämpften sie mit wilder Wut die Tür. "Lasst sie herein," sprach Volker, "der Tod wartet ihrer." Sie drangen ein und alle wurden erschlagen. Es ward stille; das Blut quoll allenthalben aus dem Saal. Die Burgunden setzten sich, zu ruhn; Volker stand vor der Tür, ob noch jemand sie mit Streit angehen wolle?
    König Etzel und Krimhilde wehklagten laut. Allenthalben sassen Frauen und Mägde und litten Herzensqual.
7. Krimhild lässt Feuer an den Saal legen.
    "Nun bindet die Helme ab," sprach Hagen. "Wagen Etzels Mannen sich wieder heran, dann warn’ ich euch." Viele entwaffneten sich und pflegten der Verwundeten.
    Und noch einmal, ehe der Tag sank, schickten Etzel und Krimhild ein Heunenheer, das bewaffnet in der Burg harrte, zum Kampf gegen die Burgunden.
    Dankwart sprang der erste hinaus, den Feinden entgegen. Bis zu nacht erwehrten sich die Burgunden der Heunen.
    Da begehrten die Nibelungen Frieden; aber Etzel antwortete: "Niemals gewähr’ ich euch Frieden, weil ihr mir den Sohn und Gesippen erschlagen habt."
    "Dazu zwang uns die Not," sprach Gunther, "ihr mordetet zuerst meine Knechte. Auf Treue kam ich her zu dir. Willst du unsre Feindschaft beilegen, so ist’s wohl für beide Teile gut."
    "Ungleich steht mein und euer Verlust," zürnte Etzel, "Schmach und Schande hab’ ich gewonnen; keiner von euch soll lebend davon kommen."
    "Dann lass uns," rief Gernot, "ins Freie zum Kampfe mit deinen Heunen."
    Das wollten Etzels Recken zugestehen, aber Krimhild wehrte ihnen: "Kommen sie heraus, und wären es nur Utes Söhne, dann seid ihr alle des Todes."
    "Vielschöne Schwester," sprach Giselher, "das erwartete ich nicht, dass du mich über den Rhein hierher in den Tod geladen hättest. Gedenke unser in Gnaden."
    "Ungnade allein hab’ ich für euch; ihr alle müsst nun Hagens Mordtat entgelten, Brüder. Doch, wollt ihr mir Hagen ausliefern, so lass’ ich euch das Leben und versöhne euch mit Etzel."
    "Das verhüte der reiche Gott," rief Gernot, "wenn unser tausend wären, wir lägen lieber alle tot, als dass wir den einen Hagen liessen."
    "Uns Nibelungen scheidet niemand," schloss Giselher, "wer mit uns fechten will, der komme."
    Aber Dankwart rief mahnend hinunter: "Sei gewarnt, Königin, es wird dir wohl noch leid, dass du nun den Frieden weigerst." –
    "Lasst keinen herauskommen," befahl Krimhild den Heunen, "dringt an, näher und näher, und legt Feuer an den Saal, an allen vier Ecken."
    Das Feuer schwelte an dem Holzgefüge des Baues; vor dem Wind schoss die Lohe sausend auf, und bald stand der Saal in hellem Brand. Schwer litten die Burgunden von Rauch und Hitze; brennender Durst quälte sie.
    "Wen die Not zwingt," sprach Hagen, "der trinke der Erschlagenen Blut." Zögernd befolgte einer den Rat, bald machten ihm’s andre nach." –
    Prasselnde Feuerbrände fielen von der hochgewölbten Decke auf die Helden; sie fingen sie mit den Schilden auf. "Steht an der Wand und tretet die Brände mit den Füssen in das Blut hinab," riet Hagen. "Ein Unheilsfest gibt uns hier Frau Krimhild."
    So verbrachten sie die Nacht; Volker und Hagen, auf ihre Schilde gelehnt, standen vor der Tür, die Heunen erwartend.
    Als es tagte, kehrten sie in den Saal zurück; die noch übrig waren, waffneten sich aufs neue. Da boten ihnen die Heunen mit Speer und Bogen den Morgengruss. Etzels Mannen war der Mut entflammt, Krimhilds Lohn zu gewinnen. Sie liess das Gold in Schilden herbeitragen; wer zum Kampfe ging, empfing davon. Ein Heer von Heunen versuchte, die Nibelungen zu bezwingen; einer nach dem andern erlag vor den Burgunden.
8. Markgraf Rüdiger fällt.
    Da kam Rüdiger zu Hofe gegangen und sah das fürchterliche Morden, das geschehen war; er sandte zu Dietrich, ob sie beide nicht bei Etzel dem Rest der Gäste Frieden erbitten könnten?
    "Etzel will

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