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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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was sie mit ihm als seine Tochter verband, zunichte. »Wenn es die nicht gäb, hätt ich meine eigene Kohle. Du hast mir alles weggenommen, Abby. Ich hab nix mehr!«
    Abby verbiss sich ein Schluchzen. »Ich werde Benny bis Sonntag dein Geld besorgen. Aber wenn ich das getan habe, will ich, dass du mich verdammt noch mal zufriedenlässt. Ich mache das kein zweites Mal, Mick. Von jetzt an bist du auf dich gestellt, hast du das kapiert? Bleib. Mir. Vom. Hals.«
    Er presste die Lippen aufeinander und nickte. »Ganz wie du willst, Cookie.«
    Abby drehte sich um und ging Richtung Auto.
    America seufzte. »Koffer packen, Jungs, Wir fahren nach Vegas.« Sie marschierte ebenfalls zum Charger, nur Shepley und ich blieben wie angewurzelt zurück.
    »Wartet mal. Was war das?« Shep sah mich an. »Das Las Vegas Vegas? Das in Nevada?«
    »Sieht ganz danach aus«, sagte ich und vergrub die Hände in meinen Taschen.
    »Wir buchen jetzt einfach Flüge nach Vegas?« Shepley schien immer noch Mühe zu haben, die Situation zu begreifen.
    »Exakt.«
    Shepley ging zum Wagen, öffnete America und Abby die Tür an der Beifahrerseite, um sie einsteigen zu lassen, und knallte sie mit ausdrucksloser Miene wieder du. »Ich war noch nie in Vegas.«
    Ich grinste schelmisch. »Dann ist es jetzt wohl an der Zeit für dein erstes Mal.«

20. KAPITEL
    Wie gewonnen, so zerronnen
    Abby sprach kaum ein Wort, während wir packten, und noch weniger auf dem Weg zum Flughafen. Sie starrte nur vor sich hin, außer jemand von uns stellte ihr eine Frage. Ich war mir nicht sicher, ob sie einfach in Verzweiflung versank oder sich nur auf die vor ihr liegende Herausforderung konzentrierte.
    Beim Einchecken ins Hotel übernahm America das Reden und Vorzeigen der gefälschten Ausweise, als habe sie das schon tausend Mal getan.
    Da wurde mir klar, dass sie das wahrscheinlich in der Tat schon mehrfach getan hatte. In Vegas hatten sie sich diese makellosen Ausweise beschafft. Und das war wohl auch der Grund, warum America sich nie Sorgen darum zu machen schien, was Abby aushalten konnte. Sie hatten das alles schon erlebt, in den Abgründen von Sin City.
    Shepley war ein unverkennbarer Tourist. Mit zurückgelegtem Kopf bestaunte er die prunkvolle Decke. Wir bugsierten unser Gepäck in den Lift, und ich zog Abby an mich.
    »Bist du okay?«, fragte ich und berührte mit den Lippen ihre Schläfe.
    »Ich will hier nicht sein«, stieß sie hervor.
    Die Türen öffneten sich und gaben den Blick auf das komplizierte Muster des Teppichs auf dem Flur frei. America und Shepley gingen in die eine Richtung, Abby und ich in die andere. Unser Zimmer lag am Ende des Ganges.
    Abby steckte die Schlüsselkarte ins Schloss und stieß die Tür auf. Das Zimmer war geräumig und ließ das King-Size-Bett in der Mitte klein wirken.
    Ich stellte die Koffer ab und drückte alle Knöpfe, bis der dicke Vorhang sich öffnete und den geschäftigen, blinkenden Strip von Las Vegas freigab. Ein anderer Knopf zog auch noch die durchsichtigen Gardinen beiseite.
    Abby achtete nicht auf die Aussicht. Sie schaute nicht einmal hoch. Der Glamour und Glitzer hatte für sie schon vor Jahren jeden Reiz verloren.
    Ich ließ auch noch das Handgepäck auf den Boden fallen und schaute mich im Zimmer um. »Sieht doch ganz nett aus, oder?«
    Abby funkelte mich an.
    »Was denn?«
    Mit einer einzigen Bewegung riss sie ihren Koffer auf und schüttelte den Kopf. »Das sind keine Ferien. Du solltest eigentlich nicht hier sein, Travis.«
    Mit zwei Schritten war ich hinter ihr und schlang meine Arme um ihre Taille. Sie war hier anders, ich nicht. Ich war immer noch imstande, jemand zu sein, auf den sie zählen konnte, jemand, der sie vor den Gespenstern ihrer Vergangenheit beschützte.
    »Ich gehe da hin, wo du bist.«
    Sie lehnte den Kopf an meine Brust und seufzte. »Ich muss aufs Parkett. Du kannst hierbleiben oder dir den Strip ansehen. Wir treffen uns später wieder, okay?«
    »Ich begleite dich.«
    Sie drehte sich zu mir um. »Nein, lieber nicht, Trav.«
    Das hätte ich nicht von ihr erwartet, vor allem nicht den kalten Ton ihrer Stimme.
    Abby berührte mich am Arm. »Wenn ich vierzehntausend Dollar an einem Wochenende gewinnen will, muss ich mich konzentrieren. Ich mag es nicht, wie ich an den Spieltischen bin, und ich mag nicht, dass du mich so siehst, klar?«
    Ich strich ihr das Haar aus den Augen und küsste sie auf die Wange. »Okay, Täubchen.« Ich brauchte gar nicht so zu tun, als ob ich verstünde, was sie

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