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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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er das hübsche Mädchen neben mir ansah. »Abby Abernathy. Wir freuen uns so auf das Essen morgen. Es ist schon lange her, dass … also … es ist schon lange her.«
    Im Haus legte Dad eine Hand auf seinen vorstehenden Bauch und grinste. »Ich habe für euch das Gästezimmer vorgesehen, Trav. Ich dachte mir, auf zwei Einzelbetten in deinem Zimmer seid ihr bestimmt nicht scharf.«
    Abby sah mich an. »Abby ist … äh, sie wird … im Gästezimmer schlafen. Ich nehme dann meins.«
    Trenton kam dazu und verzog missbilligend das Gesicht. »Wieso das denn? Sie hat doch auch schon in deiner Wohnung übernachtet, oder?«
    »In letzter Zeit nicht«, antwortete ich und musste mich zurückhalten, ihm nicht eine zu langen. Schließlich wusste er doch genau, wieso.
    Dad und Trenton tauschten einen vielsagenden Blick.
    »Thomas’ Zimmer ist seit Jahren nur noch ein Abstellraum, deshalb wollte ich ihm eigentlich dein Zimmer überlassen. Aber ich schätze, er kann auch auf der Couch schlafen«, meinte Dad und schaute auf die schäbigen, ausgeblichenen Kissen ihm Wohnzimmer.
    »Mach dir keine Gedanken, Jim. Wir wollten nur nicht respektlos sein.« Abby legte eine Hand auf meinen Arm.
    Dads Gelächter schallte durchs ganze Haus, und er tätschelte ihre Hand. »Du hast meine Söhne doch schon kennengelernt, Abby. Da solltest du eigentlich wissen, dass es fast unmöglich ist, mich zu kränken.«
    Ich deutete mit dem Kopf die Treppe hinauf, und Abby folgte mir. Behutsam stieß ich die Tür mit dem Fuß auf, stellte unsere Taschen ab, schaute auf das Bett und dann zu Abby hin. Mit großen Augen betrachtete sie das Zimmer, dann blieb ihr Blick an einem Foto meiner Eltern hängen.
    »Tut mir leid, Täubchen. Ich schlafe auf dem Boden.«
    »Darauf kannst du Gift nehmen«, sagte sie und band sich die Haare zu einem Pferdeschwanz. »Ich kann nicht glauben, dass ich mich von dir zu dieser Sache habe überreden lassen.«
    Ich setzte mich aufs Bett und sah ihr an, wie unglücklich sie über die Situation war. Ich schätze, ein Stück weit hatte ich gehofft, sie würde ebenso erleichtert sein wie ich, einfach weil wir zusammen waren. »Das wird ein fürchterliches Theater. Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe.«
    »Ich weiß genau, was du gedacht hast. Ich bin doch nicht blöd, Travis.«
    Ich schaute zu ihr hoch und lächelte schwach. »Aber du bist trotzdem mitgekommen.«
    »Ich muss alles für morgen vorbereiten«, sagte sie und öffnete die Tür.
    Ich stand auf. »Ich werde dir helfen.«
    Während Abby Kartoffeln, Pies und den Truthahn vorbereitete, beschäftigte ich mich damit, ihr Sachen anzureichen und kleine Hilfsdienste zu erledigen, die sie mir auftrug. Die erste Stunde war unangenehm, doch nachdem die Zwillinge eingetroffen waren und alle sich in der Küche versammelten, schien auch Abby sich ein bisschen zu entspannen. Dad erzählte ihr Anekdoten aus unserer Kindheit, und wir lachten zusammen über die gescheiterten Versuche am vorangegangenen Thanksgiving, etwas anderes als Pizza zu machen.
    »Diane war eine Wahnsinnsköchin«, sinnierte Dad. »Trav erinnert sich nicht mehr daran, aber nachdem sie gestorben war, gelang nichts mehr.«
    »Das soll keine Abschreckung sein, Abby«, erklärte Trenton. Kichernd nahm er sich ein Bier aus dem Kühlschrank. »Wo sind die Karten? Ich will versuchen, ein bisschen was von dem Geld zurückzugewinnen, das Abby mir abgenommen hat.«
    Dad hob mahnend den Zeigefinger. »Kein Poker an diesem Wochenende, Trent. Ich habe die Dominosteine runtergebracht. Pack die aus. Kein Glücksspiel, zum Teufel.«
    Trenton schüttelte den Kopf. »Schon gut, alter Mann, schon gut.« Meine Brüder schlenderten aus der Küche, nur Trenton blieb noch kurz stehen und sah sich nach mir um. »Kommst du, Trav?«
    »Ich helfe Täubchen.«
    »Es ist nicht mehr viel, Baby«, sagte Abby. »Geh nur.«
    Ich wusste, sie hatte mich nur zur Show so genannt, aber das änderte nichts an dem Gefühl, das es bei mir auslöste. Ich legte eine Hand an ihre Hüfte. »Sicher?«
    Sie nickte, und ich küsste sie auf die Wange und drückte mit der Hand ihre Hüfte, bevor ich Trenton ins Spielzimmer folgte.
    Dort setzten wir und zu einer friedlichen Partie Domino zusammen.
    Trenton öffnete die Schachtel und riss sich dabei einen Fingernagel ein, bevor er austeilte.
    Taylor schnaubte. »Verdammt, du bist so ein Baby, Trent. Jetzt gib schon.«
    »Du kannst doch sowieso nicht zählen, du Pfeife. Warum hast du es dann so

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